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Neue Westfälische (Bielefeld): Kirchenkritiker Drewermann verteidigt Limburger Bischof

Geschrieben am 12-10-2013

Bielefeld (ots) - Der Theologe und suspendierte Pfarrer Eugen
Drewermann aus Paderborn nimmt den umstrittenen Limburger Bischof
Franz-Peter Tebartz-van Elst in Schutz. "Ich finde es nicht richtig,
dass ein Mann, der mit dem Rücken zur Wand steht, skandalisiert wird
für ein Problem, das nicht personell, sondern strukturell ist", sagte
Drewermann der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Samstagausgabe). "Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen und
ist der größte Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der
eigentliche Skandal, nicht der Limburger Bischof." Dessen 31
Millionen teurer Bischofssitz falle vor allem darum so auf, weil
Tebartz-van Elsts Vorgänger ein äußerst bescheidener Mann war. "Franz
Kamphaus führte ein karges Leben. In Köln und München leben die
Bischöfe schon auf einem so großen Fuß, da muss sich Limburg erst
einmal hin hocharbeiten." Drewermann kritisiert vor allem die
einzelnen Vorwürfe gegenüber Tebartz-van Elst. "Da wird gemeckert,
dass der erster Klasse nach Indien geflogen ist", sagt der
Paderborner. "Ich fahre im Zug auch gerne erster Klasse, weil es bei
einer fünfstündigen Fahrt einfach angenehmer ist. Man arbeitet in
dieser Zeit ja auch." Sicher habe Tebartz-van Elst die Kosten aus dem
Ruder laufen lassen, aber "die Scheinheiligkeit seiner Amtskollegen
wird gar nicht debattiert." Die Kirche habe ein doppeltes Problem:
"Zum einen ist das Vermögen nicht transparent", sagt Drewermann. "Und
zum anderen ist es die Definition des Bischofamtes. Der untersteht
direkt dem Papst." Die Verpflichtung gegenüber der Diözese folge erst
im nächsten Schritt, kritisiert der 73-Jährige. Eine Verbesserung
wäre Drewermann zufolge eine Begrenzung der Amtszeit von Bischöfen.
"Nicht einmal der Präsident der USA darf unbegrenzt regieren."
Grundsätzlich sollten sich die Bischöfe dem Kurs des neuen Papstes
anpassen, der vor allem zur Bescheidenheit mahnt. "Ich bin mir aber
nicht sicher, ob er tief genug graben kann, um an alle Giftfässer der
katholischen Kirche zu kommen."



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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