(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Es mangelt an Konsequenzen Neue Bildungsstudie vorgestellt

Geschrieben am 11-10-2013

Cottbus (ots) - Bis zur Bildungsrepublik Deutschland, die Angela
Merkel einst ausgerufen hat, ist es noch ein weiter Weg. Legt man den
aktuellen Leistungsvergleich über die mathematischen und
naturwissenschaftlichen Fähigkeiten der Neuntklässler zugrunde, dann
herrscht scheinbar bildungspolitische Kleinstaaterei. Entgegen vielen
anderen Rankings liegen diesmal die ostdeutschen Länder durchweg vor
denen im Westen. Die Sachsen können am besten rechnen, die Bremer
erhalten eine glatte Sechs. Ähnlich groß sind die Unterschiede in
Biologie, Chemie und Physik. Doch was bringen solche Vergleiche? Wenn
man weiß, dass die untersuchten Fächer in ostdeutschen Schulen im
Schnitt öfter auf dem Stundenplan stehen als in den alten Ländern,
dann kann das Ergebnis schon weniger erstaunen. Und wer sich die
unterschiedlichen Anteile von Migranten im Land vor Augen hält, der
muss sich nicht wundern, dass auch Berlin schlechte Noten bekommt.
Denn dort sind Schüler deutscher Eltern in vielen Klassen nur noch
eine kleine Minderheit. Hätte man Regionen mit ähnlichen Problemen
verglichen, wäre das Ergebnis aussagekräftiger gewesen. Eine
Erkenntnis hat allerdings nichts mit der Himmelsrichtung zu tun:
Überall in Deutschland entscheidet die soziale Herkunft über das
persönliche Lernniveau maßgeblich mit. Wer aus ärmeren Schichten
kommt, der hat eine Bildungslücke von bis zu drei Schuljahren
gegenüber Gleichaltrigen aus wohlhabenden Elternhäusern. Diese
Erkenntnis ist allerdings auch nicht gerade sensationell. Sie wurde
schon in unzähligen Studien zutage gefördert. Ein Bildungsexperte
brachte es am Freitag drastisch auf den Punkt: Ein Schwein wird nicht
fetter, wenn man es andauernd wiegt. Soll heißen: Es gibt keinen
Mangel an Erkenntnissen über den Bildungsbereich, aber es mangelt an
praktischen Konsequenzen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

490740

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Westfalenpost zum Ergebnis des bundesweiten Ländervergleichs Hagen (ots) - Mit der ersten Pisa-Studie vor nunmehr 13 Jahren befinden wir uns in einer permanenten Leistungsschau. Oder sollten wir vielleicht gleich besser formulieren: Leistungsshow? Damals, pünktlich zur Jahrtausendwende, wurde uns Deutschen attestiert, dass wir bildungstechnisch zu den Hinterwäldlern im globalen Vergleich zählen. Sogleich wurden geradezu dramatische Bemühungen unternommen, auf der Testleiter doch ein wenig nach oben zu klettern. Der entsprechende Erfolg war und ist offenbar noch immer bescheiden.

    Der mehr...

  • Westfalenpost: Westfalenpost zum Friedensnobelpreis Hagen (ots) - Damaskus ist eine bezaubernde Stadt mit einem romantischen Suq, einer prächtigen Omaijaden-Moschee und Boulevards mit Boutiquen und Luxusgeschäften. Die Stadtgesellschaft ist hoch gebildet, selbstverständlich mehrsprachig, und die Frauen kleiden sich nach der neuesten internationalen Mode. War der Libanon einmal die Schweiz des Nahen Ostens, so war Damaskus sein Paris.

    War. Denn seit der Bürgerkrieg in der Millionenstadt tobt und sich von den Vororten bis in Teile des Zentrums hineingefräst hat, ist alles anders. mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Mittelmaß reicht nicht aus / Kommentar zu Schulvergleich/Baden-Württemberg Stuttgart (ots) - Das Ergebnis der jüngsten Schul-Vergleichsstudie darf die Bildungspolitik im Land nicht kaltlassen. Neuntklässler in Baden-Württemberg sind in Mathematik und Naturwissenschaften in Deutschland bestenfalls Mittelmaß. In einem Land, das extrem von seiner technischen Innovationskraft und seiner kaufmännischen, mittelständisch geprägten Tradition abhängt, ist das ein bedenkliches Signal. Die Studie dokumentiert auch, dass der Lernerfolg nicht vom Schulsystem abhängt, sondern maßgeblich von der Qualität der Lehre, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Gefällige Entscheidung / Leitartikel zum Friedensnobelpreis Stuttgart (ots) - Die Vergabe wird keine allzu heftigen Diskussionen nach sich ziehen. Wer erinnert sich nicht an die weltweite Häme, als US-Präsident Barack Obama vor vier Jahren die Auszeichnung entgegennahm, ein Politiker, der damals außer hoffnungsvollen Versprechungen herzlich wenig zu bieten hatte. Das Nobelpreiskomitee ist mit jener spektakulären Entscheidung eine riskante Wette auf die Zukunft eingegangen - und hat verloren. Dieser Schreck sitzt den Frauen und Männern in Oslo offensichtlich noch tief in den Knochen, sie sind mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ganztagsschulen können helfen - Leitartikel von Christine Richter über Berlins schlechtes Abschneiden in der neue Schulstudie zu Mathematik und Naturwissenschaften Berlin (ots) - Für die Lehrer, für die Eltern und auch für die Schüler mag das Ergebnis in erster Linie peinlich sein, für diejenigen aber, die für die Berliner Bildungspolitik verantwortlich sind, ist es verheerend. Kaum ein anderes Bundesland investiert pro Kopf so viel Geld in die Bildung wie Berlin. Trotzdem ändert sich kaum etwas. Der Hinweis der Schulforscher zu den jüngsten Ergebnissen, dass Mathematik und Naturwissenschaften schon zu DDR-Zeiten in den Schulen mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht wurden und diesen Fächern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht