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Kauder: Kopten sollten an neuer Verfassung mitarbeiten

Geschrieben am 09-10-2013

Berlin (ots) - Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Volker Kauder, ist am heutigen Mittwoch in Berlin mit dem
neuen Patriarchen der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten, seiner
Seligkeit Ibrahim Isaac Sedrak, zusammengetroffen. Dazu erklärt der
Fraktionsvorsitzende:

"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verfolgt die Lage in Ägypten mit
anhaltend großer Sorge. Die Situation ist dort weiter
unübersichtlich. Deutschland und Europa müssen ein großes Interesse
daran haben, dass sich Ägypten am Ende zur einer stabilen
pluralistische Demokratie entwickelt, in der die Menschenrechte -
insbesondere die Religionsfreiheit - aller Bevölkerungsteile
respektiert werden. Dabei denken wir nach wie vor besonders an
unsere Glaubensbrüder und -schwestern. Sie waren in den vergangenen
Monaten vielfach unschuldige Opfer von Gewalt, wie nun auch Amnesty
International festgestellt hat.

In dem Gespräch mit seiner Seligkeit habe ich die Kopten
ermuntert, sich aktiv an den Beratungen über eine neue Verfassung zu
beteiligen. Nur so können sie Einfluss auf die Entwicklung nehmen.
Wir waren uns in der Auffassung einig, dass die allermeisten Ägypter,
Kopten wie Muslime, Gewalt ablehnen. Sie verurteilen in großer
Mehrheit die Handlungen der Extremisten aus der Muslimbruderschaft,
die unter anderem zu der Zerstörung von mehr als 40 Kirchen geführt
haben, wie Amnesty International in einem aktuellen Bericht
aufgearbeitet hat.

Es ist zu begrüßen, dass sich Amnesty International sich unserer
Forderung anschließt, dass die Christen in Ägypten besser vor Gewalt
und Terror geschützt werden müssen. Es ist beschämend, wie Christen
noch immer diskriminiert werden und als Sündenböcke für Geschehnisse
leiden müssen, die sie nicht zu verantworten haben.

Seine Seligkeit hat uns über die Lage in Ägypten informiert und
betont, wie wichtig gerade die deutsche Haltung für eine
Stabilisierung der Lage im Land gesehen wird. Er hat bestätigt, dass
das Eingreifen des Militärs eine zweite Welle der Revolution
ermöglicht hat, die nun zu ersten positiven Entwicklungen, wie etwa
den Beratungen in der neuen Verfassungsgebenden Versammlung führt.

Die Christen Ägyptens sehen insbesondere hoffnungsvoll auf die
Entwicklung eines modernen Staatsbürgerrechts. Dieses könnte gerade
den Gruppen, die am Rande der ägyptischen Gesellschaft stehen,
ermöglichen, mehr Verantwortung für ihr Land zu übernehmen. Patriarch
Sedrak unterstreicht, dass sich die Ägypter Unterstützung bei der
Entwicklung der Demokratie aus dem Land heraus wünschen, und keine
Belehrungen."

Hintergrund:

Die koptisch-katholische Kirche ist eine Minderheit in der
christlichen Minderheit Ägyptens - sie umfasst etwa 200.000 der
zwischen fünf bis acht Millionen zählenden christlichen Kopten, die
in ihrer großen Mehrheit der koptisch-orthodoxen Kirche angehören.
Der Name dieser heute zwischen sechs und zehn Prozent der ägyptischen
Bevölkerung ausmachenden religiösen Minderheit ist das griechische
Wort für Ägypter. Es verweist auf die Zeit vor der islamischen
Eroberung des Landes am Nil. Zuvor war Ägypten ein vollständig
christliches Land, in dem Koptisch gesprochen wurde.

In der Vergangenheit sind die Kopten zunehmend einer
Diskriminierung durch staatliche Stellen, aber auch einer zunehmenden
Anfeindung durch extremistische Muslime ausgesetzt gewesen - zuletzt
einer beispiellosen Anschlagsserie Mitte August.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


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