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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Schockbilder auf Zigarettenschachteln

Geschrieben am 08-10-2013

Bielefeld (ots) - Dass Rauchen der Gesundheit schadet ist alles
andere als neu. Seit Jahrzehnten mahnen und warnen Experten aller
Couleur davor, zum Glimmstängel zu greifen. Die beim Qualmen
freigesetzten und inhalierten Gifte sind mit verantwortlich für
Krebs, Herzversagen, Schlaganfälle, Fehlgeburten und und und. Die
Liste der schädlichen Folgen ist ellenlang. Schätzungen zufolge
sterben in der EU 700 000 Menschen im Jahr an den Folgen des
Rauchens. Und doch können selbst Mediziner nicht auf den Nikotinschub
verzichten. Es mag vielleicht daran liegen, dass einfach zu oft und
bei zu vielen Gelegenheiten Gesundheitsapostel den Finger heben. Zu
fettes Essen, zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Alkohol, zu viel oder
zu wenig Bewegung, zu viel oder zu wenig Schlaf - da ist es kaum ein
Wunder, dass durchaus wichtige und ernstzunehmende Hinweise nicht
mehr zum Nachdenken oder gar Innehalten anregen. Das aber könnte nun
anders werden. Getreu dem Motto »Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte«
sollen die ekelerregenden Abbildungen von erkrankten Organen auf den
Zigarettenpackungen in Zukunft direkt wie ein Blitz im Gehirn
einschlagen, sich dort festsetzen und den Griff zur Zigarette
möglichst ein für allemal verleiden. Ob die Schockfotos diese Wirkung
nun tatsächlich haben, wird auch unter Fachleuten durchaus kontrovers
gesehen. Für das Deutsche Krebsforschungsszentrum in Heidelberg
allerdings besteht kein Zweifel daran, dass Menschen aufgrund der
Bilder vom Rauchen abgehalten werden. Studien unterstreichen diese
Annahme: Umfragen in Kanada haben ergeben, dass 40 Prozent der
befragten Raucher nach der Einführung der Horrorbilder auf den
Rauchwaren eine neue Motivation hatten, auf den blauen Dunst zu
verzichten. Wie viele dann wirklich aufgehört haben, ist unklar. Doch
die Tendenz zeigt generell nach unten. Allein in Deutschland ist die
Zahl der gerauchten Zigaretten von 140 Milliarden im Jahr 2000 auf 82
Milliarden im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die kräftigen
Preissprünge in der Vergangenheit dürften dazu sicherlich ebenso
erheblich beigetragen haben, wie Werbeeinschränkungen und die Zunahme
der Rauchverbote am Arbeitsplatz, in Gaststätten und öffentlichen
Gebäuden. Die Schockfotos sind jetzt ein fast zwangsläufiger
Schritt, um das Rauchen weiter einzudämmen. Gerade Kinder und
Jugendliche, mit Bildern von wuchernden Tumoren, zahnlosen Mündern
oder ausgemergelten Kranken auf den Packungen konfrontiert, werden
zumindest einmal mehr darüber nachdenken, ob sie ihre Gesundheit
derart aufs Spiel setzen wollen. Oder aber sie werden eventuell ihre
rauchenden Eltern zur Rede stellen. Allein das ist Grund genug, die
neue Regelung zu begrüßen. Schade nur, dass es bis zur Umsetzung der
Richtlinie noch einige Jahre dauern wird.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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