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Allg. Zeitung Mainz: Ohne Sinne / Kommentar zu Flüchtlingen

Geschrieben am 07-10-2013

Mainz (ots) - Seit 1988 sind gemäß gesicherten Annahmen fast 20000
Menschen beim Versuch einer Überfahrt von Afrika nach Europa
ertrunken. Es ist also weder sarkastisch noch falsch, das Mittelmeer
als gigantisches Massengrab zu bezeichnen. Natürlich liegen die
wahren Ursachen der Misere in Afrika. Aber was tut Europa denn, um
daran mit Macht etwas zu ändern? Afrika gilt vielfach noch als
"verlorener Kontinent", den man sich am besten selbst überlässt. Oder
finsteren Diktatoren. Oder schwer bewaffneten religiösen Fanatikern.
In der Realität mischen sich diese Einflüsse, und genau diese
Mischung treibt Zehntausende von Flüchtlingen - die wissen, was sie
erwartet - auf den verzweifelten Weg nach Europa. Vor diesem
Hintergrund ist nicht nur die bisherige Reaktion Deutschlands, aber
diese eben auch, ebenso beschämend wie kurzsichtig: Man tue der
eigenen Bedeutung gemäß genug. Selbst China ist da - aus
wirtschaftlichen Motiven - viel weiter. Die EU versucht derweil, ihre
Außengrenzen abzusichern, und verschachert gleichzeitig an eben
diesen Grenzen Aufenthaltsgenehmigungen tausendfach an solvente
"Antragsteller" aus Osteuropa oder Asien. Da fragt man besser nicht
nach dem Sinn oder der Moral des Ganzen. Ja, Deutschland und die EU
müssten ihrer eigenen Bedeutung gemäß handeln. Diesseits der eigenen
Grenzen schnell und jenseits davon, in Afrika, nachhaltig. Weil
ansonsten aus der moralischen Katastrophe ganz sicher eine
politische, und vielleicht sogar eine ökonomische werden wird. Allen
"Das Boot ist voll"-Hardlinern sei gesagt: Konzeptlose Abschottung
hat noch nie funktioniert, sie ist nur populistisch und teuer. Wer es
nicht glaubt, darf Recherchen im Süden der USA und an anderen Orten
dieser Welt betreiben.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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