(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Tusk in der Krise

Geschrieben am 06-10-2013

Karlsruhe (ots) - Dankbarkeit ist keine politische Kategorie. Das
erfährt gerade Polens Premier Donald Tusk. Der einstige Sunnyboy aus
Danzig steckt in einer schweren Krise. Unzufriedene Bürger
demonstrieren in Warschau, die Partei zerbröckelt, die Umfragewerte
sind im Keller. Gelingt es seinen Gegnern am kommenden Sonntag, die
liberale Warschauer Oberbürgermeisterin und Tusk-Mitstreiterin
Hanna-Gronkewicz-Waltz per Referendum aus dem Amt zu kippen, droht
Tusks liberaler Bürgerplattform eine weitere Spaltung. Dann könnte es
bald vorgezogene Neuwahlen geben. Dabei schien es lange Zeit so, als
mache Tusk alles richtig. In den sechs Jahren seiner Regierungszeit
hat er sich viele Verdienste erworben. Bei seinem Amtsantritt 2007
war Polen durch den konfrontativen Kurs der Kaczynski-Brüder zum
Enfant terrible in Europa geworden. Tusk schaffte es, die Beziehungen
zu Deutschland und zu Russland wieder zu kitten. Die Folgen der
Wirtschaftskrise 2008 überstand Polen erstaunlich gut. Nun haben sie
plötzlich genug von ihm. Sie rebellieren gegen zu geringe Löhne, zu
lange Lebensarbeitszeit und ein zu liberales Arbeitsrecht. Die Polen,
seit Jahren ein kräftiges Wirtschaftswachstum gewohnt, sind
enttäuscht, dass sich die Kurve nun abflacht. Dass eine Regierung,
die selbst durch Prunksucht, teure Garderobe und Zigarren für
unschöne Schlagzeilen sorgt, ihren Bürgern verordnet, bescheiden zu
sein und den Gürtel enger zu schnallen. Die Polen wollen Dynamik und
sie sind traditionelle Wechselwähler. Wachsende Unzufriedenheit in
der Gesellschaft führt an der Weichsel schneller zu dem radikalen
Wunsch, die gesamte Regierungsmannschaft austauschen. Deshalb hieße
bei vorgezogenen Neuwahlen der Gewinner vermutlich Jaroslaw
Kaczynski. Und das wäre weder gut für Polen noch für Europa.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

489509

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: SPD will auf Steuererhöhung verzichten / Strategie und Taktik Cottbus (ots) - Steuererhöhungen sind kein Selbstzweck, sagt Sigmar Gabriel. Das sollte eigentlich eine politische Binsenweisheit sein. Doch wenn man bedenkt, dass die SPD im Wahlkampf beharrlich den Eindruck vermittelte, die Reichen im Land müssten viel stärker geschröpft werden, dann erscheint der Satz ihres Parteichefs in einem anderen Licht: Ganz offenkundig geht Gabriel damit einen großen Schritt auf die Union zu, mit der man sich am nächsten Montag erneut zusammensetzen will, um übers gemeinsame Regieren zu reden. Wer allerdings mehr...

  • Reporter ohne Grenzen: Bericht über die Kontrolle des Fernsehens in Russland / Zum Olympischen Fackellauf Berlin (ots) - Sperrfrist: 07.10.2013 00:05 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. +++ SPERRFRIST: 7. Oktober 2013, 00:05 Uhr (frei für die Montagsausgaben) +++ 07.10.2013 - Zum Beginn des Olympischen Fackellaufs in Moskau stellt Reporter ohne Grenzen heute den Bericht "Der Kreml auf allen Kanälen. Wie der russische Staat das Fernsehen lenkt" vor. "Die systematische Unterdrückung unabhängiger Stimmen in russischen Medien steht in krassem Widerspruch mehr...

  • Rheinische Post: CDU-Generalsekretär Gröhe hält Schwarz-Grün für möglich/ "Ergebnisoffene Gespräche" Düsseldorf (ots) - CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hält drei Tage vor den ersten Sondierungsgesprächen zwischen Union und Grüne eine schwarz-grüne Koalition für denkbar. "Die Sondierungen mit den Grünen sind ergebnisoffen", sagte Gröhe der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Die Grünen diskutieren ihr Wahlergebnis durchaus selbstkritisch und befinden sich in einer Phase der inhaltlichen und personellen Neuaufstellung. Das eröffnet uns neue Gesprächsmöglichkeiten", sagte Gröhe. Der CDU-Politiker versprach, mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Umweltminister Remmel (Grüne) besteht nicht auf Steuererhöhungen als Vorbedingung für schwarz-grüne Koalitionsverhandlungen Düsseldorf (ots) - Der Grünen-Spitzenpolitiker und NRW-Umweltminister Johannes Remmel besteht nicht auf Steuererhöhungen als Vorbedingung für schwarz-grüne Koalitionsverhandlungen. "Es geht im Kern darum, bestimmte, für die Gemeinschaft notwendige Aufgaben zu finanzieren. Wie die Schwerpunkte dann finanziert werden sollen, ob durch Steuererhöhung oder anders und wann und wie, werden wir danach klären müssen", sagte Remmel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Im Hinblick auf die für Donnerstag geplanten mehr...

  • Rheinische Post: Sylvia Löhrmann nennt Energiewende wichtigstes Thema der Grünen für Sondierungsgespräche Düsseldorf (ots) - Vor Beginn der Sondierungsgespräche mit CDU/CSU hat die grüne NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann deutlich gemacht, dass für ihre Partei das Thema Energiewende an "allererster Stelle" steht. "Wir verbinden mit der Energiewende auch große wirtschaftliche Chancen", sagte Löhrmann der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Sie sei sehr gespannt, wie die Union den Grünen gegenüber am Donnerstag auftreten werde. Klar müsse sein, dass es sich um ernsthafte Gespräche "und nicht um eine Showveranstaltung" handelt. Die Grünen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht