(Registrieren)

Westfalenpost: Lieber einen Priester mit Frau als eine Pfarrei ohne Priester / Kommentar von Joachim Karpa zum Zölibat

Geschrieben am 18-09-2013

Hagen (ots) - Kardinal Karl Lehmann hält das Ende des Zölibats
für möglich. Der Mainzer Bischof kann sich in Zukunft verheiratete
Priester vorstellen. Er hält Ehelosigkeit und sexuelle Enthaltsamkeit
für zunehmend problematisch. Eine Lebensform, für die nach seiner
Ansicht das Verständnis in der Gesellschaft fehlt. Stimmt. Fast 90
Prozent der Bundesbürger halten das Eheverbot für Priester der
katholischen Kirche für nicht zeitgemäß. Das mag kein Argument gegen
das Keuschheitsgelübde sein, aber es ist ein  Hinweis darauf,
sich mit der Lebenswirklichkeit zu beschäftigen und Antworten zu
suchen. Warum? Weil der Priestermangel, entscheidend durch die
abschreckende Wirkung des Zölibats verursacht, dramatische Folgen
hat. Es herrscht seelsorgerischer Notstand. Die Aufgabe
selbstständiger Pfarreien und der Zusammenschluss zu großräumigen
Pfarrverbänden machen Gespräche und Begleitung für den Geistlichen
unmöglich. Engagierte Christen, darunter Bundestagspräsident Norbert
Lammert, sehen diese Entwicklung schon lange mit Sorge. Sie fordern
die Abschaffung des Zwangszölibats und die Zulassung von viri
probati, in der Kirchenarbeit bewährte verheiratete Männer, zur
Priesterweihe. Mit Papst Franziskus kommt offenbar Bewegung in die
Debatte. Sein künftiger Staatssekretär, Erzbischof Pietro Parolin,
der zweite Mann im Vatikan, hat sie mit den Worten aufgenommen, der
Zölibat sei weder ein Dogma noch ein Gesetz göttlichen Ursprungs. Da
für alles kirchliche Handeln das Heil der Menschen oberstes Prinzip
ist, suprema lex est salus animarum, wäre danach die Abschaffung des
Zölibats folgerichtig. Wie hat es der Theologe Karl Rahner
formuliert: "Priester haben wir genug. Sie müssen nur geweiht
werden."



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

486447

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Siemens Halle (ots) - Im Zentrum des fortgesetzten Kommunikationsdesasters steht Aufsichtsratschef und Oberaufseher Gerhard Cromme. Der 70-jährige klammert sich verbissen an seine letzte Machtbastion in der deutschen Wirtschaft. Dabei wäre sein Rücktritt nach dem bei Thyssen-Krupp auch bei Siemens nun gut nachvollziehbar. Wenn Siemens in der Führung schon erkennbar auf einen Neuanfang zusteuert, muss sich auch Cromme in die Pflicht nehmen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Mindestlohn Osnabrück (ots) - Flickschusterei Es ist sicher kein Zufall, dass das Bundeskabinett jetzt noch einmal für erfreuliche Nachrichten sorgt: Auch für Steinmetze und Bildhauer gelten künftig Mindestlöhne. Wenige Tage vor der Bundestagswahl ist dies nicht nur eine überfällige Entscheidung in der Sache, sondern auch eine genau kalkulierte Werbung in eigener Sache. Bei genauer Betrachtung schnurrt das als so großartig gepriesene Paket freilich auf Kleinformat zusammen. Denn es geht um eine Branche mit gerade einmal 11 000 Beschäftigten. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Verfassungsschutz Osnabrück (ots) - Ein Fall mit Brisanz Beim Verfassungsschutz ist man wohl nie vor Überraschungen sicher. Das gilt auch für die aktuellen Enthüllungen in Niedersachsen, wobei in diesem Fall noch schwer einzuordnen ist, welche Dimensionen die Vorgänge letztlich erreichen. Verfehlungen sind nach den bisherigen Schilderungen offenkundig. Demnach wurden in unzulässiger Weise Dateien über Journalisten und Publizisten angelegt, die sich beruflich im extremistischen Umfeld bewegen. In einem Fall gab es sogar augenscheinlich den gezielten mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Kroatien Osnabrück (ots) - Härte demonstrieren Das jüngste Mitglied der EU-Familie wird zum Sorgenkind: Nur gute drei Monate nach dem Beitritt verweigert Kroatien die Auslieferung einer Reihe von mutmaßlichen Schwerverbrechern, obwohl es europarechtlich dazu verpflichtet ist. Das darf Brüssel nicht tolerieren. Falls die EU-Kommission tatsächlich Förderquellen versiegen lässt, trifft sie Kroatien an der empfindlichsten Stelle: beim Geld. Doch Maßnahmen dieser Art werden leider immer noch zögerlich ergriffen. Zu lange hat Brüssel die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu NSA / Brasilien Osnabrück (ots) - Keine gute Miene zum bösen Spiel Das sitzt: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff gibt US-Präsident Barack Obama einen Korb. Obwohl den USA grundsätzlich zugeneigt, sagt sie damit deutlich: Nicht mit uns. Ihr könnt uns nicht ausspionieren und dann erwarten, dass wir gute Miene zum bösen Spiel machen. Der Vertrauensbruch durch den NSA-Skandal lässt sich nicht einfach weglächeln. Indem sie den Besuch beim mächtigsten Mann der Welt absagt, gibt Rousseff zum einen klar zu verstehen, dass sie sich einen solchen Affront mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht