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18. Ministerialkongress: Verwaltungsmodernisierer diskutierten die Agenda für die nächste Legislaturperiode

Geschrieben am 16-09-2013

Frankfurt (ots) - Messbare Ziele zur Modernisierung müssen in die
anstehenden Koalitionsverhandlungen eingebracht werden.

"Chance oder Untergang?" - mit der gleichnamigen Podiumsdiskussion
endete am letzten Freitag der 18. Ministerialkongress der Management-
und Technologieberatung BearingPoint in Berlin. An zwei Tagen
diskutierten Experten aus Politik und Verwaltung die Themen, die auf
der Modernisierungsagenda der nächsten Legislaturperiode stehen
sollten und in einen Koalitionsvertrag gehören. Und das Barometer
zeigte klar Richtung Chance.

Dr. Johannes Ludewig, der Vorsitzende des Normenkontrollrates, zog
Bilanz über die letzten Jahre, in denen der Normenkontrollrat die
Bürokratiekosten um annährend 25 Prozent senken konnte. Er berichtete
über Überlegungen, in der Zukunft den Nutzen eines neuen Gesetztes zu
berechnen sowie über die Notwendigkeit eines neuen Einsparziels für
die neue Legislaturperiode. Darüber hinaus forderte er Jon Abele,
Partner und Leiter Öffentliche Auftraggeber bei BearingPoint, in
einer Podiumsdiskussion dazu auf, ein Papier für mögliche zukünftige
Koalitionsverhandlungen bereitzustellen. Hierin sollen die
Erkenntnisse aus dem Kongress sowie aus der Befragung der
wesentlichen Entscheidungsträger und Modernisierer aufgezeigt werden.

Jon Abele hatte in seiner Eröffnungsrede betont: "Die Gelegenheit
der aktuellen politischen Aufmerksamkeit muss genutzt werden, um
messbare Ziele zur Modernisierung in die kommenden
Koalitionsverhandlungen einzubringen, wie zum Beispiel die Schaffung
eines zentralen Dienstleisters für den Betrieb der IT der gesamten
Bundesverwaltung."

Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin und Bundesbeauftragte für
IT, Bundesministerium des Innern, bekräftigte in ihrem Vortrag am
zweiten Kongresstag: "In den kommenden Jahren sollte der Weg der
Konsolidierung der Rechenzentren des Bundes konsequent weiter
verfolgt werden. Als Reaktion auf die verschärfte
Cybersicherheitslage ist es zudem dringend erforderlich, dass wir die
IT-Sicherheit der Regierungsnetze durch einen stärkeren strukturellen
und inhaltlichen Einfluss des Bundes erhöhen."

Die Agile Verwaltung wird zum neuen Leitbild der modernen
Verwaltung

Ein Wort beherrschte viele Workshops und Diskussionsrunden:
Agilität. Stabilität bedeutet für Behörden heute, agil zu sein, also
mit Veränderungen und neuen Anforderungen ohne große
Anpassungsanstrengungen umgehen zu können und damit die eigenen
Leistungen durchgängig, in hoher Qualität und langfristig sicher zu
erbringen. Klar ist aber: Mit früher durchaus sehr erfolgreichen
Leitbildern kommt man inzwischen nicht mehr weiter. Das zeigt die
rasante Zunahme der Komplexität von Daten und Technik und die
Geschwindigkeit, in der sich die externen Gegebenheiten verändern.
Beim Kongress wurde deutlich, dass es zwar noch nicht die agile
Verwaltung im Idealzustand gibt, dass aber einzelne Behörden in
Teilbereichen erstaunliche Fortschritte erzielt haben, die als Best
Practice auch auf andere Projekte übertragen werden können.

Qualität des Großprojektmanagements entscheidet häufig über Erfolg
oder Scheitern

Die Risiken von Großprojekten entstehen vor allem durch ihre
Einmaligkeit und die dadurch fehlenden Erfahrungswerte. Viele
Projekte lassen aber über vergleichbare Eigenschaften die Nutzung von
praxiserprobten Erfahrungswerten zu. Immer noch zu häufig bleibt die
Projektmanagementerfahrung eines unabhängigen Dritten bei diesen
Projekten ungenutzt oder wird falsch eingesetzt. Interessante
Einblicke in das Großprojekt BER gab Rainer Bretschneider,
Staatssekretär in der Staatskanzlei in Brandenburg und
Flughafenkoordinator, den Teilnehmern des Kongresses und stellte sich
einer kontroversen Diskussion. Seine wesentlichen Erkenntnisse:
Spitzenpolitiker gehören nicht in Aufsichtsräte von Großprojekten, um
die mediale Aufmerksamkeit bei Schwierigkeiten nicht unnötig zu
erhöhen. Projektintern hilft die Rolle eines unabhängigen Advocatus
Diaboli, Risiken nicht nur aus der "offiziellen" Sicht zu
diskutieren.

Zwischen Datenschutz, Social Media und E-Government

Bei vielen der diskutierten Themen spielte der Datenschutz eine
zentrale Rolle: Neuer Personalausweis, De-Mail, IT-Security, Big
Data, eSens. Auf der einen Seite muss sich die Verwaltung mit Themen
wie Abhörskandalen, Datenklau und ähnlichem auseinandersetzen. Auf
der anderen Seite will sie Bürgern bessere Angebote mithilfe von IT
und effizienteren Prozessen bieten, die Behördengänge reduzieren und
das Leben vereinfachen. Zudem muss sich die Verwaltung auf eine
Generation einstellen, die den Großteil ihrer Kommunikation über
soziale Medien und das Internet abwickelt. Social Media wird
inzwischen in der Verwaltung als erfolgreiches Instrument eingesetzt,
zum Beispiel beim Katastrophenschutz. Albrecht Broemme,
THW-Präsident, berichtete über seine Erfahrungen im Einsatz gegen die
Überschwemmungen im Frühjahr 2013.

Ein omnipräsentes Thema des Kongresses war das E-Government
Gesetz. Dabei wurden zwei Ziele deutlich, die die
Verwaltungsmodernisierer mit dem Gesetz verbinden und weshalb sie
darauf drängen, es möglichst bald umzusetzen: Zum einen wollen
Behörden einsparen, zum anderen die Attraktivität der Arbeitsplätze
in der Verwaltung für technikaffine, gut ausgebildete Arbeitnehmer
deutlich erhöhen.

Verwaltung und Modernisierung gehören zusammen

Selten lag der Termin des Ministerialkongresses passender, um die
Verwaltungsmodernisierung gemeinsam mit ihren führenden Protagonisten
zu diskutieren. Kurz vor der Bundestagswahl sowie den Landtagswahlen
in Bayern und Hessen haben die Verantwortlichen für Verwaltungsreform
in Deutschland die zentralen Modernisierungs-Fragen, die sich in den
verschiedenen, kommenden Regierungsprogrammen wiederfinden werden,
diskutiert. Verwaltung und Modernisierung gehören auch nach den
Wahlen zusammen.

Über den Ministerialkongress

Mit dem Ministerialkongress bietet die Management- und
Technologieberatung BearingPoint seit 18 Jahren einen exklusiven
Rahmen zum Erfahrungsaustausch für Experten und Entscheidungsträger
der Verwaltungsmodernisierung in Bund, Ländern und Kommunen. Der
Kongress gilt heute als eines der wichtigsten Foren für Experten und
Entscheidungsträger der Verwaltungsmodernisierung. Das komplette
Programm sowie weiterführende Informationen zum Ministerialkongress
sind unter www.ministerialkongress.de verfügbar.

Über BearingPoint

BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus
entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle
Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel,
der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen
Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns
zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und
Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen
Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen
Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche,
ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur
und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden
Unternehmen und Organisationen geführt. Unsere 3.350 Mitarbeiter
unterstützen zusammen mit unserem globalen Beratungs-Netzwerk Kunden
in über 70 Ländern und engagieren sich gemeinsam mit ihnen für einen
messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in
der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.de



Pressekontakt:
Alexander Bock
Manager Communications
Tel. +49 89 540338029
Mailto:alexander.bock@bearingpoint.com


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