(Registrieren)

BERLINER MORGENPOST: Steinbrücks "Restzucken": Hajo Schumacher über die umstrittene Geste des SPD-Kanzlerkandidaten

Geschrieben am 13-09-2013

Berlin (ots) - Der Kanzlerkandidat der SPD reckte auf die Frage,
wie er Verballhornungen seines Vornamens finde, eine klare Antwort
empor - den Stinkefinger. Die Regel dieses speziellen Interview-Typs
besagt, dass der Befragte nur mit Gesten antworten darf. Insofern hat
Steinbrück genau das getan, was das Land von ihm erwartete: Kante
gezeigt.

Dass das Bild auf dem Titel landete war Steinbrück ebenso wurscht
wie der Versuch seines Sprechers, das Foto zu verhindern. Und er hat
völlig Recht.

Seit seiner Kandidatur werde ihr Mann in einer widerwärtigen Art
verzeichnet, hat Gertrud Steinbrück unlängst beklagt. Das mediale
Geiern nach der nächsten Panne hatte ja tatsächlich pathologische
Züge angenommen. Peer Steinbrück gebührt Dank für sein Restzucken der
Normalität, der Ironie, die offenbar doch in ihm wohnt.

Mag Steinbrücks Stinkefinger auch einer speziellen Frage gegolten
haben, so darf man den Hinweis durchaus etwas globaler verstehender.
Der Finger kam von Herzen und war einer für alle: für die illoyale
Parteiführung, die hysterischen Medienwelt, den politischen Gegner.
Da hat sich einer Luft gemacht, der ohne diese Kandidatur eine halbe
Million mehr an Vortragshonoraren kassiert hätte, mit seiner Gertrud
jederzeit Scrabble spielen oder seine historischen Schiffsmodelle
abstauben könnte. Ob er Kanzler kann? Ob er Kanzler will? Das weiß
Peer Steinbrück wahrscheinlich selbst nicht so genau. Ob der Finger
nun die entscheidenden Prozente bringt, einige Krümel kostet oder am
Ende völlig egal ist - wer weiß das schon. Die gute Nachricht lautet:
Peer Steinbrück hat den Irrsinn namens Wahlkampf erstaunlich lässig
überlebt.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485530

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Peer Steinbrück Bielefeld (ots) - Als Peer Steinbrück nach seiner Nominierung zum SPD-Kanzlerkandidaten Beinfreiheit einforderte, konnte niemand ahnen, dass er damit den Mittelfinger seiner rechten Hand meinen könnte. Nun rätselt die Republik: Begeht der Mann mit seiner obszönen Geste auf dem Magazin-Titelbild politischen Harakiri oder ist es der verzweifelte Versuch, im Wahlkampf als freches Energiebündel doch noch zu punkten? Anders als bei früheren Sprüngen ins Fettnäpfen handelt es sich jedenfalls nicht um eine Spontantat. Das Foto entstand vor mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) und Schalke Bielefeld (ots) - Gut, dass Schalke 04 an diesem Wochenende ein Auswärtsspiel hat. Würde der Klub in Gelsenkirchen antreten, hätte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger wohl ein Problem. Nicht wegen der vielleicht aufgebrachten Stimmung gegen ihn, sondern deshalb, weil ein Fußballspiel mit mehr als 60 000 Zuschauern ohne Polizeischutz im Stadion oder funktionierenden privaten Sicherheitsdienst wohl nicht bedenkenlos möglich wäre. So ist Jägers Ankündigung, die Ordnungskräfte abzuziehen, bereits nach einem Tag Makulatur. mehr...

  • RNZ: Kein Erfolg - Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg (ots) - Die vier indischen Vergewaltiger verdienen eine harte Strafe. Dass das Gericht nun - möglicherweise auch durch den großen öffentlichen Druck - die Todesstrafe verhängte, ist aber kein gutes Signal. Die Hoffnung der Angehörigen auf Genugtuung und Rache ist erfüllt worden. Doch darum darf es einem Gericht oder einem Staat nicht gehen. Ihre Aufgabe ist es, für die Sicherheit aller Bürger zu sorgen. Offiziell argumentiert Indien zwar, es wolle mit der Todesstrafe künftige Vergewaltiger abschrecken. Doch diese Wirkung mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Was hat sie sich nur gedacht? Unverständlich, warum Frauen Vergewaltigungen erfinden Cottbus (ots) - Was hat sich diese Frau nur gedacht? Um einem Kollegen zu schaden, hat sie ihm eine erfundene Vergewaltigung angehängt. Der Fall landete vor Gericht, erst gab's einen Schuld-, später einen Freispruch. Dazwischen lagen fünf Jahre Gefängnis. Danach war das Leben des Mannes ruiniert: Job weg, Geld weg, Zukunft ungewiss. Er starb an Herzversagen. Die Frau, die ihn in diese Situation brachte, muss nun selbst hinter Gitter. Der Fall sorgt zu Recht für Wirbel. Denn diese Frau hat mit ihrer falschen Beschuldigung nicht nur mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Würden Sie ihn einstellen? Steinbrück bewirbt sich mit obszöner Geste für die Kanzlerschaft Cottbus (ots) - Ei! Da war aber mal einer fesch!!! So mach' ich's jetzt auch: An der Ampel gefällt mir die Nase des Fahrers auf dem benachbarten Fahrstreifen nicht, da zeig' ich ihm doch mal den emporgereckten Mittelfinger. Huch, warum steigt er denn jetzt so erregt aus seinem Auto und stürmt auf meine Fahrertür zu? Weil ich . . . waaas? Mir aufs Maul hauen? Warum das denn? War doch nur ein Scherz. . . Sind Politiker Vorbilder? Peer Steinbrück, Kandidat der SPD, könnte in der kommenden Woche Kanzler von Deutschland werden. Ja, er mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht