(Registrieren)

ZDF-Politbarometer September II 2013 / Vorsprung von Schwarz-Gelb wird noch enger / Syrien-Konflikt: Mehrheit zufrieden mit Bundesregierung (BILD)

Geschrieben am 13-09-2013

Mainz (ots) -

Politbarometer-Projektion: Gut eine Woche vor der Bundestagswahl
verliert die Union geringfügig an Unterstützung, während die Grünen
sich wieder etwas verbessern können: Würde schon an diesem Sonntag
gewählt, käme die CDU/CSU auf 40 Prozent (minus 1) und die SPD
weiterhin auf 26 Prozent. Die FDP bliebe bei 6 Prozent, die Linke bei
8 Prozent, die Grünen kämen auf 11 Prozent (plus 1) und die AfD auf 4
Prozent (plus 1). Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 5 Prozent
(minus 1). Damit würde der bisher schon knappe Vorsprung von
Schwarz-Gelb noch enger. Rot-Grün hingegen ist knapp 9 Prozentpunkte
von einer eigenständigen Mehrheit entfernt. Neben den unvermeidbaren
statistischen Fehlerbereichen müssen bei der Interpretation dieser
Zahlen auch noch andere Faktoren berücksichtigt werden:

Weiterhin sind viele nicht sicher, wen sie wählen wollen

Inzwischen geben 64 Prozent (Vorwoche 59 Prozent) aller
Wahlberechtigten an, dass sie sicher sind, dass und wen sie wählen
wollen. Unter denen, die sich schon entschlossen haben, zur Wahl zu
gehen, sind bei den Anhängern der CDU/CSU besonders wenige (12
Prozent), die sich noch nicht sicher sind, dass es bei ihrer
Wahlentscheidung bleiben wird. Deutlich mehr sind es insbesondere bei
den Anhängern der Grünen (33 Prozent), aber auch der Linken (28
Prozent), die ihre Wahlabsicht noch mit einem Fragezeichen versehen.

Partielle Wechselstimmung

Wenn die CDU/CSU auch in der nächsten Bundesregierung vertreten
wäre, fänden das 54 Prozent gut, 20 Prozent wäre das egal, und 23
Prozent fänden das schlecht. Eine abermalige Regierungsbeteiligung
der FDP hingegen fänden nur 26 Prozent aller Befragten gut, 28
Prozent wäre es egal, und eine relative Mehrheit von 44 Prozent fände
das schlecht.

Mehrheitliche Unterstützung für große Koalition

Lediglich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD fände die Zustimmung
einer Mehrheit (50 Prozent) der Bundesbürger, 17 Prozent wäre das
egal und 29 Prozent lehnen sie ab. Allen anderen denkbaren
Koalitionen fehlt eine mehrheitliche Unterstützung: Sowohl Rot-Grün
finden jeweils mehr Befragte schlecht (47 Prozent) als gut (36
Prozent; egal: 14 Prozent) als auch Schwarz-Gelb (gut: 35 Prozent;
schlecht: 42 Prozent; egal: 21 Prozent). Schwarz-Grün wird noch
deutlicher abgelehnt (23 Prozent gut; 49 Prozent schlecht; egal: 24
Prozent). Besonders kritisch wird eine Koalition aus SPD, Grünen und
Linken bewertet (gut: 20 Prozent; schlecht: 64 Prozent; egal: 14
Prozent).

Fast jeder Zweite glaubt, dass die SPD Rot-Rot-Grün machen würde

Falls es für eine Koalition allein mit den Grünen nicht reicht,
glauben 47 Prozent aller Befragten, dass die SPD dann versuchen
würde, eine Koalition mit den Grünen und der Linken zu bilden, obwohl
sie sich dagegen ausgesprochen hat (würde die SPD nicht: 46 Prozent;
weiß nicht: 7 Prozent). Bei den SPD-Anhängern erwarten dies 36
Prozent, 55 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 9 Prozent).

K-Frage: Merkel unverändert; Steinbrück verbessert sich leicht

Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber
als Kanzler/-in hätten, liegt Angela Merkel mit konstant 59 Prozent
weiterhin deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück, der
jetzt bei 32 Prozent (Vorwoche: 30 Prozent) liegt. Während Merkel bei
den CDU/CSU-Anhängern auf 96 Prozent (Vorwoche: 98 Prozent) Rückhalt
kommt, erreicht Steinbrück bei den SPD-Anhängern nur 78 Prozent
(Vorwoche: 79 Prozent).

TOP TEN: Alle leicht verschlechtert

Inzwischen werden der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und der
Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, wieder zu den zehn
wichtigsten Politikern in Deutschland gerechnet, während Thomas de
Maizière und Philipp Rösler hier ausgeschieden sind. Weiterhin wird
Bundeskanzlerin Angela Merkel am besten bewertet: Sie erreicht jetzt
auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,2 (Sept. I:
2,4). Mit großem Abstand folgen Wolfgang Schäuble mit 1,3 (Sept. I:
1,4) und Frank-Walter Steinmeier mit 1,1 (Sept. I: 1,2). Peer
Steinbrück erreicht jetzt 0,8 (Sept. I: 0,9). Danach folgen Ursula
von der Leyen mit nur noch 0,5 (Sept. I: 0,8), Sigmar Gabriel mit
0,3, Horst Seehofer ebenfalls mit 0,3 (Sept. I: 0,4), Jürgen Trittin
mit minus 0,1 (Sept. I: 0,1), Gregor Gysi mit minus 0,1 und Guido
Westerwelle mit minus 0,3 (Sept. I: 0,0).

Syrien-Konflikt: Mehrheit mit Arbeit der Bundesregierung zufrieden

Dass die Bundesregierung ihre Sache im Syrien-Konflikt eher gut
macht, sagen 62 Prozent aller Befragten, 27 Prozent meinen, sie mache
das eher schlecht (weiß nicht: 11 Prozent). Naturgemäß sind die
Anhänger der CDU/CSU (76 Prozent) und die der FDP (75 Prozent) mit
der Arbeit der Regierung besonders häufig zufrieden. Aber auch bei
den Anhängern der AfD (55 Prozent), der Grünen (53 Prozent) und der
SPD (53 Prozent) finden jeweils Mehrheiten, dass die Bundesregierung
ihre Arbeit im Konflikt eher gut macht. Lediglich die Anhänger der
Linken sehen das mehrheitlich anders (eher gut: 37 Prozent; weiß
nicht: 5 Prozent).

Nachdem die Amerikaner und die Russen nun über eine Kontrolle der
syrischen Chemiewaffenbestände verhandeln, glauben 51 Prozent, dass
es im Syrien-Konflikt nicht zu einem militärischen Eingreifen der USA
kommen wird, 44 Prozent rechnen damit.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. September 2013 bei 1298 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland.

Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent
rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent
rund +/- zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU:
44 Prozent, SPD: 26 Prozent, FDP: 5 Prozent, Linke: 6 Prozent, Grüne:
10 Prozent, AfD: 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF
am Donnerstag, 19. September 2013.

http://twitter.com/ZDF

www.presse.wahl.zdf.de

Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485402

weitere Artikel:
  • MALEDIVEN: Weiterhin kein Platz für Christen / Wahl im Urlaubsparadies brachte kein Ergebnis - Stichwahl erforderlich Kelkheim (ots) - Bei der Präsidentenwahl auf den Malediven hat der erste Wahlgang am vergangenen Wochenende offenbar keinen Sieger hervorgebracht. In Führung liegt der vor etwa eineinhalb Jahren abgesetzte Präsident Mohamed Nasheed. Damals wurde ihm vorgeworfen, den Islam zu wenig voranzubringen, weil er sich zunächst unter anderem gegen die Todesstrafe aussprach. Nun ist eine Stichwahl erforderlich, da Nasheed im ersten Wahlgang nicht die erforderlichen 50 Prozent der Stimmen erhielt. Islam eng mit dem Staat verknüpft mehr...

  • Tag der deutschen Sprache und Bundestagswahl: Parteien zur Sprachpolitik Erlangen (ots) - Der morgige Tag der deutschen Sprache findet rund eine Woche vor der Bundestagswahl statt. Aus diesem Anlaß hat die DEUTSCHE SPRACHWELT Wahlprogramme geprüft und die sprachpolitischen Forderungen der Parteien zusammengestellt. Damit will die Sprachzeitung sprachbewußten Wählern bei ihrer Entscheidung helfen. Sämtliche Ergebnisse sind hier dokumentiert: http://www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/Bundestagswahl_2013.pdf. Die sprachpolitischen Forderungen der Parteien unterscheiden sich zum Teil deutlich. CDU und mehr...

  • Am 16.09.2013: bmt-Protestaktion vor dem Berliner Reichstag: Mit Massentötung von Hunden verstößt Rumänien gegen EU-Tierschutzrecht Berlin (ots) - Am Montag, den 16. September, veranstaltet der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt) vor dem Reichstag in Berlin eine Protestaktion gegen Rumänien. Das Parlament beschloss trotz internationaler Proteste am 10. September ein Gesetz, das die flächendeckende Tötung aller herrenlosen Hunde zulässt. Seitdem ein vierjähriger Junge am 2. September nach ersten Meldungen durch Hundebisse zu Tode gekommen sein soll, haben Medien und Politiker eine beispiellose Gewaltwelle gegen Straßenhunde losgetreten. Doch bereits mehr...

  • Südafrikas Präsident stoppt Geheimnisschutzgesetz - ROG lobt Sieg für die Pressefreiheit Berlin (ots) - Südafrikas Präsident Jacob Zuma hat am Donnerstag (12. September) das heftig umstrittene "Gesetz über den Schutz staatlicher Informationen" gestoppt und zur erneuten Beratung an das Parlament zurückverwiesen. Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt diesen seit Monaten geforderten Schritt und hofft, dass die drohende Gefahr für die Arbeit investigativer Journalisten nun endgültig abgewendet werden kann. "Präsident Zumas Veto stellt einen wichtigen Etappensieg für die Pressefreiheit in Südafrika dar", sagte ROG-Geschäftsführer mehr...

  • Der verlängerte Arm - Wie die Regierung Merkel/Rösler die Autolobby bedient Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, in Zeiten des Klimawandels produzieren wir in Deutschland Autos für die Welt, die bei Tempo 250 km/h elektronisch abgeregelt werden, aber fast überall jenseits unserer Grenzen nur 120 km/h fahren dürfen. Ist das schlau? Für die Autoindustrie ist die Antwort denkbar einfach: Klar, mit nichts wird besser verdient, als mit dem Tempowahn. Frau Merkel hat gestern zur Eröffnung der IAA in Frankfurt ausdrücklich bestätigt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht