(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Schulen / Religion

Geschrieben am 11-09-2013

Osnabrück (ots) - Lebensnahe Urteile

Die Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig haben zwei
pragmatische Entscheidungen zum Verhältnis von Glaubensfreiheit und
Schulbesuch getroffen. Damit haben sie eine größere Rechtssicherheit
geschaffen, und das ist erfreulich. Zu entscheiden hatten die
Juristen über die Teilnahme eines muslimischen Mädchens am
Schwimmunterricht und über den Besuch des Films "Krabat" durch einen
jungen Anhänger der Zeugen Jehovas. Diese beiden Fälle wirken auf den
ersten Blick sehr verschieden, doch jedes Mal ging es um eine
wichtige Abwägungsfrage: Sowohl der Erziehungsauftrag des Staates als
auch die Religionsfreiheit sind in Deutschland wertvolle Güter, die
allerdings immer wieder miteinander kollidieren. Doch auch
strenggläubige Eltern müssen wissen: Sosehr ihre Belange
berücksichtigt werden, unbegrenzt gelten sie nicht. Und ein simpler
Kompromiss ist oft nicht möglich.

Die Richter haben zum Schwimmunterricht und zum Kinofilm, in dem
es um schwarze Magie geht, lebensnahe Urteile gefällt. Dabei geben
sie der Pflicht zur Teilnahme den Vorrang. Das ist gut so und sollte
nach dem langen Rechtsstreit von allen akzeptiert werden. Denn würden
die Schulen auf sämtliche religiösen Belange ihrer Schüler absolute
Rücksicht nehmen, wäre der Unterricht schwierig bis unmöglich.
Zugleich wäre die Gefahr von Parallelgesellschaften größer und die
Integration schwieriger.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485001

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Grüne Osnabrück (ots) - Tiefer Fall Die Grünen dürften sich schwarzärgern. Vor einem halben Jahr noch erfreuten sie sich großer Beliebtheit und kamen in Umfragen auf 17 Prozent Zustimmung. Heute, kurz vor der Bundestagswahl, sind es nur noch neun bis zehn Prozent, ein tiefer Fall, den die Grünen sich weitgehend selbst zuzuschreiben haben. Vor allem in der Steuerpolitik hat die Partei ungeschickt agiert. Zwar ist Gerechtigkeit ein großes Thema. Zugleich ist es ehrenwert, offen zu sagen, wie Wahlversprechen bezahlt werden sollen. Nur: mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Barroso / EU Osnabrück (ots) - Der Kurs ist gesetzt Die Rede zur Lage der Europäischen Union ist eine Jahr für Jahr von der Öffentlichkeit kaum registrierte Tradition. Dafür kann es nur bedingt Verständnis geben. Denn einerseits schreitet die europäische Integration langsam, aber sicher voran. Andererseits zeigt sich vor dem Hintergrund der Euro-Rettung deutlich, dass sich eine harmonisierte Politik der Mitgliedstaaten lohnt: Solide nationale Haushalte und eine harte Währung sind zwar noch nicht in Sicht, aber der Kurs ist gesetzt, die Reise mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Syrien Osnabrück (ots) - Zum Zögern fehlt die Zeit Mit großem Tamtam sind die ersten von insgesamt 5000 syrischen Flüchtlingen, denen Deutschland Asyl bieten will, in Hannover begrüßt worden. Doch statt viel Gewese um die eigene Mildtätigkeit zu machen, sollten Bund und Länder überlegen, wie sie noch mehr von jenen Syrern schnell und unbürokratisch aufnehmen können, die ihre Heimat verlassen müssen. Schweden etwa handelt vorbildlich: Die dorthin geflohenen Syrer erhalten ein permanentes Aufenthaltsrecht, und dürfen ihre Familien nachholen. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Zeit erkaufen - Leitartikel Ravensburg (ots) - Der Aufstieg der Bundesrepublik ist untrennbar verbunden mit dem Automobil. "Des Deutschen liebstes Kind" hieß das Auto im Jargon der Aufbaujahre. Deutschland verdankt dieser Industrie seinen Wohlstand. 750000 Arbeitsplätze hängen direkt daran. Der ADAC hat 18 Millionen Mitglieder. Menschen in aller Welt bewundern Audi, BMW, Porsche und Mercedes. Doch die Liebe der Deutschen zum Auto ist erkaltet. Für viele ist ein Fahrzeug ein Gebrauchsgegenstand geworden wie jeder andere, in einer emotionalen Liga mit Bratpfanne, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: RWE pokert um viel Geld - Kommentar Ravensburg (ots) - Die Energiepolitik in Deutschland läuft aus dem Ruder. Für die Versorgungssicherheit dringend benötigte Gaskraftwerke und Pumpspeicher rechnen sich für die Betreiber nicht mehr, während Milliarden in den unkontrollierten Ausbau von Windrädern und Solaranlagen fließen. Doch das ist längst bekannt - und parteiübergreifend ist klar, dass die Politik nach der Bundestagswahl schnellstens umsteuern muss. Genau deshalb droht RWE zu diesem Zeitpunkt mit einem Stopp in Atdorf - und setzt damit den Partner EnBW und die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht