(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Ankläger unter Druck - Kommentar

Geschrieben am 27-08-2013

Ravensburg (ots) - Der Volksmund weiß es: Die Kleinen hängt man,
die Großen lässt man laufen. Bei Christian Wulff ist der Eindruck ein
anderer. Der frühere Bundespräsident ist angeklagt der
Vorteilsannahme im Gegenwert von 719,40 Euro. Die Anklageschrift
umfasst 79 Seiten, geladen sind 25 Zeugen - ein sehr beachtlicher
Aufwand.

Die These sei gewagt: Würde sich dieser Verdacht gegen einen
08/15-Beamten richten, das Verfahren wäre längst eingestellt. Man
kann einwenden, dass Christian Wulff eben kein normaler Beamter war.
Dass in seinem speziellen Fall deshalb jeder Anschein von Milde zu
vermeiden sei. Aber das wäre rechtlich eine schräge Argumentation. Es
drängt sich ein anderer Verdacht auf: Die Staatsanwälte wollen am
Ende ihrer spektakulären Ermittlungen partout nicht mit leeren Händen
dastehen. Sie haben während ihrer Arbeit diverse Indiskretionen nicht
plausibel erklären können. Ein Freispruch Wulffs wäre für sie eine
Niederlage. Auch wenn es schon oft gesagt wurde: Christian Wulff ist
beruflich und privat tief gefallen. Dass er quasi um den Rest seiner
Reputation kämpft, ist verständlich.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

482073

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Verpasste Chance - Kommentar Ravensburg (ots) - Die Mehrheit der Frauen ist der Ansicht, dass sie sich wieder besser organisieren müssten, um ihre Interessen durchzusetzen. Dieses Ergebnis der Allensbach-Studie ist nicht überraschend. Denn nach wie vor sind sogenannte Frauenberufe, wie etwa in der Pflege, deutlich schlechter bezahlt als Berufe in den klassischen Männerdomänen. Nach wie vor besetzen mehr Männer Führungspositionen und Frauen arbeiten überwiegend in Teilzeit und Minijobs. Und ein Verdienstunterschied von 22 Prozent zwischen den Geschlechtern - mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Gute Gründe gegen Krieg - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es gibt viel mehr Gründe gegen einen Angriff auf Syrien als solche dafür. Aber man muss sie erklären, den Verbündeten und der Welt klarmachen, warum Deutschland nicht dabei sein will. Stattdessen bestätigt die Bundesregierung gerade mal wieder das in der Nato verbreitete Bild, die Deutschen wollten zwar gerne Geschäfte machen und könnten in der Not auch Geld verteilen, wollten aber sonst in nichts hineingezogen werden, das unappetitlich werden könnte. Bis heute lacht man bei der Nato über Bundesaußenminister Guido mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Eingeknickt - Kommentar Ravensburg (ots) - Es hat schon Seltenheitswert, wenn Claus Schmiedel, Vorsitzender und Wadenbeißer der SPD-Landtagsfraktion, klein beigibt. Mit Verweis auf die Grünen hat er nun im Streit um weitere G9-Gymnasien eingelenkt. Doch nicht der Koalitionspartner ist sein Problem, sondern Kultusminister Andreas Stoch, mit dem er bis Jahresanfang noch in der Fraktion Seit' an Seit' gegen Grüne, Schwarze und Liberale gefochten hat. Als Minister aber muss Stoch auf die Linie der Grünen und des Koalitionsvertrages einschwenken. Das dürfte mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Vize-Bundeschefin der Alternative für Deutschland (AfD): Keine weiteren Hilfen für Griechenland Weimar (ots) - Zu viele Themen werden in Deutschland als politisch inkorrekt totgeschwiegen, meint die stellvertretende Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD). Für sie ist das vergleichbar mit dem Totschweigen vieler Themen in der DDR. Das erklärte sie in einem Interview mit der Thüringischen Landeszeitung (Weimar, Mittwochausgabe). Hier Auszüge im Wortlaut: Als Frau eines evangelischen Pfarrers müssen Sie im Wahlkampf auf den Segen des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, verzichten. mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Ein Drama Karlsruhe (ots) - Christian Wulff hätte es einfacher haben können. 20 000 Euro - und die Sache wäre zwar nicht aus der Welt, aber zumindest juristisch erledigt gewesen. Nun steht er ab November als erster ehemaliger Bundespräsident in Deutschland vor Gericht. Ein Mann, der innerhalb kurzer Zeit nicht nur sein Amt und seine Ehefrau verloren hat, sondern auch viel von seiner Reputation. Aus solchem Stoff sind ansonsten Rosamunde-Pilcher-Filme gemacht. Um wenigstens seinen guten Ruf wieder halbwegs herzustellen, hat Wulff sich im Frühjahr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht