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"Ich habe das Gefühl, dass es wesentlich mehr Fragen an die Politiker gibt als Antworten von den Politikern." (AUDIO)

Geschrieben am 20-08-2013

Berlin (ots) -

ZDF-Polit-Talkerin Maybrit Illner über den Reiz, Politikern auf
den Zahn zu fühlen und ihre intensive Vorbereitung auf die Sendungen
zur Bundestagswahl INTERVIEW MIT MAYBRIT ILLNER

Anmoderation:

Erst kam Studiogast Hans Eichel zu spät und dann gab es auch noch
einen Stromausfall im Studio. Es war fürwahr kein Traumstart, den
Maybrit Illner mit ihrer Talksendung im ZDF hatte. Doch getreu der
Devise "Jetzt erst recht" moderiert die studierte Journalistin seit
jenem denkwürdigen 14. Oktober 1999 mehr als erfolgreich ihre
Polit-Talkshow im ZDF: Jeden Donnerstagabend lockt "maybrit illner"
knapp drei Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Eine hervorragende
Quote für eine Politiksendung. Doch Maybrit Illner kann noch viel
mehr als "nur" den Polit-Talk. Sie war Sportjournalistin, hat das
"ZDF-morgenmagazin" geleitet und "Frontal 21" moderiert, das
"heute-journal" präsentiert und überzeugte zuletzt als Moderatorin
der "50 Jahre Jubiläumsshows" des ZDF. Grund genug für das ZDF, die
48-Jährige ganz groß herauszustellen. Ab Mitte August startet eine
großangelegte Imagekampagne mit Maybrit Illner. Wir haben Maybrit
Illner getroffen und mit ihr im Vorfeld der Bundestagswahl über die
wichtigsten Themen, den Umgang mit Politikern und über ihre
Extra-Sendungen "illner intensiv" gesprochen.

1. Frau Illner, wer wie Sie seit über 20 Jahren festes und
prominentes Teammitglied der politischen Redaktionen des ZDF ist, der
kann sicher vergleichen: Ist das Wahljahr 2013 spannender als frühere
Bundestagswahl-jahre? Auf jeden Fall sind die Themen des Wahlkampfes
spannend, weil wir nach wie vor mit der großen Frage hantieren, wie
wir aus der Euro-Krise rauskommen, was aus der Energiewende wird, ob
die Bundeskanzlerin in Sachen NSA-Skandal tatsächlich ihren Amtseid
verletzt hat, wie der Vorwurf der Opposition lautet. Inhaltlich
liegen da ziemliche Brocken auf dem Tisch. Die Frage ist, was die
Wahlkämpfer draus machen. Da kann noch was passieren. Aber am Ende
entscheidet auch das Herz des Wählers und es ist gegebenenfalls auch
von der einen oder anderen Konstellation im Wahlkampf abhängig, mit
wie viel Spannung wir in den 22.09. schreiten. (0:44)

2. Sie sind das Gesicht des politischen Talks im ZDF. Wo liegt der
besondere Reiz für Sie, den politisch Verantwortlichen Woche für
Woche auf den Zahn zu fühlen? Die Antwort ist relativ einfach. Man
hat das Gefühl, dass es wesentlich mehr Fragen an die Politiker gibt
als Antworten von den Politikern. Genau in diesen großen Bereichen,
was Finanzpolitik, Steuerpolitik und diese große und bisher eher
chaotisch gemanagte Energiewende anbelangt. Auch das, was
mittlerweile an Gerechtigkeitsfragen und Kapitalismuskritik auf dem
Tisch liegt und wie sehr das Sicherheitsbedürfnis dieses Staates über
die Freiheitsrechte der Bürger hinausgehen darf. Es wird nicht über
die dritte Novelle der Unternehmenssteuerreform debattiert, sondern
das sind wirklich große Räder, und auf diese Fragen haben die
Politiker bisher nur lässliche Antworten. (0:46)

3. Täuscht das Gefühl, oder hatten wir 2013 kein Sommerloch wie in
den vergangenen Jahren, was die politischen Themen betrifft? Ich
würde auch sagen, dass es nicht der klassische Sommer ist. Auf der
anderen Seite würde ich behaupten, dass in Sachen Wahlkampf noch mehr
passieren kann. Aber da sind wir jetzt auf einem sehr taktischen
Niveau. Es ist auch die Frage, wann beide Seiten beschließen,
wirklich in den finalen Kampf zu gehen. Aber alles in allem müssen
wir uns über eine inhaltliche Armut in diesem Sommer des Jahres 2013
nicht beklagen. (0:24)

4. Die Kalenderwoche 35 wird für Sie im wahrsten Sinne des Wortes
"intensiv". Sie talken von Dienstag bis Freitag jeden Tag. Was genau
erwartet die ZDF-Zuschauer in der Woche? Wir haben auch in den
Wahlkampfjahren zuvor unter diesem Titel besondere Wahlkampfformate
des ZDF gemacht und haben diesen Titel nun sehr wörtlich genommen und
gesagt: Wir verteilen sechs Sendungen in den Wahlkampfzeiten, nicht
malerisch über sechs Sommerwochen, sondern gucken, dass wir es
wirklich intensiv machen, in einer Woche und damit täglich. Und wir
haben uns vorgenommen, jeweils in 30 Minuten die schlagenden Themen
des Wahlkampfs zu diskutieren. Stichwort Energiewende: Wie lange ist
unser Strom noch bezahlbar? Was wird aus unseren Rentenproblemen? Wie
gerecht geht es in Deutschland zu? Auch die innere Sicherheit und
Zuwanderung wird ein Thema sein. (0:39)

5. Jeden Abend ein Thema und drei Politiker. Zum Thema "Was kostet
die Energiewende?" laden Sie beispielsweise Umweltminister Peter
Altmaier, Jürgen Trittin und Christian Lindner ein. Da ist die
Wahrscheinlichkeit, dass es ganz schön zur Sache geht, doch recht
hoch, oder? Natürlich reden wir nicht übers Wetter und auch nicht
über die vergangenen Urlaubspläne der drei, sondern genau über diese
Themen. Wir wollen in erster Linie herausfinden, ob und in welcher
Form sich die Parteien kluge alternative Vorschläge überlegt haben,
weil der bisherige Eindruck des Wählers ist, dass die Lösung der
Politik immer darin besteht, dass der Bürger zahlt. Egal, worüber wir
reden - ob es um eine private Vorsorge oder die Rentenvorsorge oder
um die Energiewende geht - die Lösung der Politik heißt immer: Der
Bürger hat zu zahlen. Die Frage ist: Gibt es dazu Alternativen? Wenn
ja, wie sehen die aus? Wenn nein, was ist den Menschen zuzumuten, mit
dem, was sie heute an Lohn nach Hause tragen. (0:43)

6. ...und dann gibt es zu Beginn jeder "illner intensiv"-Sendung
noch ein echtes Schmankerl. Auf was genau dürfen wir uns da freuen?
Wir hatten uns überlegt, dass wir - jeweils als Erklärung vorneweg in
Anführungsstrichen und eher ironisch und satirisch gemeint - große
Köpfe des satirischen Fernsehens zu Wort kommen lassen. Gernot
Hassknecht wird zweimal ein Einführer sein und Urban Priol und Django
Asül werden jeweils den Prolog zu hoffentlich 30 spannenden,
politischen Minuten liefern. (0:25)

7. Und wie "intensiv" wird diese Themenwoche für Sie persönlich?
Ich gehe vorher nicht ins Boot-Camp oder ins Höhenlager. Tägliche
Sendungen sind auch nicht wahnsinnig neu für mich. Ich habe das zu
morgenmagazin-Zeiten und im heute-journal schon hervorragend üben
dürfen. Ich glaube, ich komme super durch die Woche. Um mich müssen
sie sich keine Sorgen machen. (0:18)

Abmoderation:

ZDF-Polit-Talkerin Maybrit Illner über den Reiz, Politikern auf
den Zahn zu fühlen und ihre Vorbereitungen auf die Sendungen zur
Bundestagswahl. Die starten schon in der nächsten Woche: Von Dienstag
(27.8.) bis Freitag (30.8.) wird Maybrit Illner bei "illner intensiv"
die im Bundestag vertretenen Parteien auf den Prüfstand stellen.
Also, statt wie gewohnt nur am Donnerstagabend "maybrit illner", gibt
es nächste Woche gleich fünf Politik-Talks.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0


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