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Allg. Zeitung Mainz: Sparstrategie / Kommentar zu abgelehnten Kassenleistungen

Geschrieben am 19-08-2013

Mainz (ots) - Versicherungen streichen gerne Beiträge ein. Wenn es
dann aber darum geht, zu zahlen, sind sie schnell sehr zugeknöpft.
Das kennt man etwa von Sachversicherungen, wenn es plötzlich
jahrelange Rechtstreite um den Wert des Hausrates oder des Hauses
gibt. Natürlich ist es das gute Recht der Versicherer, gelegentlich
genauer hinzuschauen, um Versicherungsbetrug zu verhindern. Wenn nun
aber Krankenkassen im großen Stil Ansprüche ihrer Mitglieder infrage
stellen, hat das schon eine eigene Dimension. Denn hier ist es ja
nicht der Versicherungsnehmer, der mit seinen Angaben eine Leistung
erlangen will. Hier hat schon mindestens ein Arzt festgestellt, dass
der Betroffene ein bestimmtes Hilfsmittel, eine Rehabilitation
braucht oder dass er arbeitsunfähig ist. Warum also lassen
Krankenkassen nicht nur gelegentlich, sondern offenbar im großen Stil
diese Diagnosen und Verordnungen durch ihren Medizinischen Dienst
überprüfen? Und sind die Ärzte tatsächlich so unkundig, dass bei der
Kontrolle ein beachtlicher Anteil ihrer Verordnungen revidiert werden
muss- natürlich immer zuungunsten des Patienten? Der Verdacht, dass
hier die Krankenkassen ihre Bilanz schönen wollen, drängt sich massiv
auf. Die Art, wie oft offenbar nach reiner Aktenlage entschieden und
Patienten mitgeteilt wird, dass sie gar nicht arbeitsunfähig sind,
spricht Bände und weist die Aktion als Sparstrategie aus. Das
Schlimmste: Es trifft wieder einmal besonders jene, die sich am
wenigsten wehren können. Menschen, die psychisch krank und in ihrem
Selbstbewusstsein stark angegriffen sind oder die alt sind und gar
nicht die Kraft aufbringen, zu widersprechen. Sie sollten es in jedem
Fall tun - mit rechtskundiger Unterstützung. Die Chancen auf Erfolg
sind groß.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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