(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Täglicher Terror

Geschrieben am 15-08-2013

Karlsruhe (ots) - Es klingt wie das Pfeifen im Walde. Wenn Iraks
Ministerpräsident der Bevölkerung nun einen umfassenden Einsatz für
die Sicherheit seines Landes verspricht, dann dürfte selbst Nuri al
Maliki an den Erfolg dieser Offensive kaum glauben. Die
Bombenexplosionen sind in Bagdad längst Alltag. Es vergeht kaum ein
Tag ohne Tod und Trauer. Die Regierung bekommt den blutigen
Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten nicht in den Griff, die
Lage hat sich in den vergangenen Monaten noch verschärft. Der
Bürgerkrieg zwischen den beiden islamischen Glaubensrichtungen fußt
auf alten religiösen Gegensätzen und tiefer Feindseligkeit der
unterschiedlichen Volksgruppen. Dieser Konflikt spaltet nicht nur den
Irak, wird dort aber in besonders gnadenloser Art und Weise
ausgetragen. Die Toten der Attentate sind dabei nicht nur eine
Niederlage für die Regierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte,
das Land zu befrieden. Sie sind vor allem auch eine Niederlage für
die westlichen Militärmächte, die 2003 mit einer völkerrechtswidrigen
Invasion Diktator Saddam Hussein stürzten, um dem Irak eine bessere
Zukunft zu verschaffen. Die Motive dieser "Koalition der Willigen"
sind längst entlarvt, es ging nicht darum, einem Land den Frieden zu
bringen, sondern um geopolitische und wirtschaftliche Interessen.
Heute ist der Irak eine Schablone für den gescheiterten Versuch,
einem Land mit militärischer Macht den Weg zu weisen. Die Folgen sind
verheerend und drohen sich in Afghanistan oder Libyen zu wiederholen.
Diese Erkenntnis hat sich auch in der Politik durchgesetzt, die
gleichwohl mit dem Dilemma zu kämpfen hat, wie man mit
Unrechtsstaaten umgeht. Zuschauen oder Eingreifen? Darum geht es seit
über zwei Jahren in Syrien. Die Entscheidungsfindung der Weltmächte
hat dabei keineswegs etwas mit Moral zu tun, sondern mit
Eigeninteressen. Westliche Zurückhaltung ist dennoch angebracht. Denn
Demokratie ist kein Exportprodukt. Solange der Westen mit dem
überheblichen Selbstverständnis einer überlegenen, weil
demokratischen Staatsform auftritt, wird er sein Oberlehrer-Image
nicht los. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass auch für Europa
der Weg zum Frieden steinig und blutig war.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

480195

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Friedrich: "Stolz auf unsere Geheimdienste" Düsseldorf (ots) - Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) betrachtet alle Vorwürfe in der NSA-Affäre als ausgeräumt und zeigt sich stolz auf die deutschen Geheimdienste. "Alle Verdächtigungen, die erhoben wurden, sind ausgeräumt", sagte Friedrich der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Es habe "viel Lärm um falsche Behauptungen und Verdächtigungen" gegeben, die sich nun "in Luft aufgelöst haben", so Friedrich. Es gebe auch keine Anhaltspunkte, dass deutsche oder europäische Regierungsstellen abgehört mehr...

  • Rheinische Post: Friedrich warnt vor 120 möglichen deutschen Terroristen Düsseldorf (ots) - Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat vor einer Radikalisierung von 120 mutmaßlichen Islamisten aus Deutschland gewarnt, die derzeit in Syrien kämpfen. "Wir wissen aktuell von 120 Personen aus Deutschland, die sich nach Syrien aufgemacht haben, um sich dort an Kämpfen zu beteiligen oder jihadistische Gruppen vor Ort zu unterstützen", sagte Friedrich der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Viele von ihnen würden "gut geschult im Bombenbau" und radikalisiert gegen westliche mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Finanzminister trickst bei Finanzierung des Duisburger Hafens Düsseldorf (ots) - Der Kauf der Bundesanteile am Duisburger Hafen belastet den Landeshaushalt stärker als von Norbert Walter-Borjans (SPD) bislang behauptet. Am 17. Juli hatte der NRW-Finanzminister in einer Pressemitteilung erklärt, dass der Kauf "aus liquiden Mitteln der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft des Landes finanziert wird und den Landeshaushalt nicht belastet". Gestern räumte das NRW-Finanzministerium gegenüber der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Freitagsausgabe) jedoch ein, dass die Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Chefin Roth: EU muss in Ägypten vermitteln Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Claudia Roth hat gefordert, dass die EU in Ägypten vermittelnd eingreift: "Der internationale Druck auf beide Konfliktparteien darf nicht abnehmen. Vor allem die EU mit ihrem Zugang zu beiden Seiten muss als vermittelnder Akteur auftreten", sagte Roth der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Die Armee und die Übergangsregierung in Kairo müssten den Anhängern Mursis und den Muslimbrüdern ein ernstgemeintes Angebot zur Zusammenarbeit machen, forderte Roth. "Ohne die klare mehr...

  • Rheinische Post: Pflegebedürftige müssen immer mehr selbst zahlen Düsseldorf (ots) - Pflegebedürftige müssen eine immer größere Summe für ihre Versorgung selbst erbringen: Ein Schwerstpflegebedürftiger in Stufe 3 muss pro Monat rund 757 Euro zuzahlen - Unterkunft und Verpflegung sind dabei noch nicht eingerechnet. Dies geht aus einer Berechnung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK "Wido" hervor, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Freitagausgabe) berichtet. Im Jahr 1999 lag der Eigenanteil noch bei nur 545 Euro pro Monat. In der Pflegestufe 1 hat sich der Eigenanteil für mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht