(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Tunesien / Parteien / Konflikte / Parlament

Geschrieben am 07-08-2013

Osnabrück (ots) - Zehntausende Zornige

In Tunesien sollen im Dezember Neuwahlen abgehalten werden. So
lange jedoch kann das Land den politischen Stillstand und die
Spannungen zwischen islamistischen und weltlichen Kräften nicht
aushalten. Zum einen nimmt die Wut des Volkes nach zwei Morden an
Oppositionspolitikern zu Recht zu - Zehntausende Zornige gingen jetzt
in Tunis auf die Straße. Zum anderen ist die verfassunggebende
Versammlung handlungsunfähig, weil zwischen Regierung und Opposition
Sprachlosigkeit herrscht und sich auch die Koalition in eine Krise
hineinmanövriert hat: Die Ennahda-Partei wirft Parlamentspräsident
Mustapha Ben Jaâfar von der Ettakatol-Partei einen Putsch vor, da
dieser die Arbeit des Gremiums stoppte.

Hinzu kommt, dass sich die Wechselwirkungen im Arabischen Frühling
auf die ersten Gehversuche auf demokratischem Gelände zu übertragen
scheinen. Denn die Proteste gingen 2011 von Tunesien aus und
inspirierten nordafrikanische Nachbarn und arabische Völker:
Diktatoren wurden gestürzt, erste freie Wahlen fanden statt. Nun
beeindruckt die Entmachtung des Ägypters Mohammed Mursi viele
Tunesier.

Bei allem Verständnis für den Frust über Verbrechen müssen die
Demonstranten akzeptieren, dass die Regierenden inzwischen durch eine
Wahl legitimiert werden. Wenn eine Revolution die nächste jagt, wird
nie ein stabiler Staat entstehen. Letzten Endes müssen moderate Köpfe
auf beiden Seiten zum Dialog zurück.

Robin Fehrenbach



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

478818

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Russland / Geheimdienste / Präsident Osnabrück (ots) - Putin Grenzen setzen Einschüchterung der Opposition, Verfolgung Homosexueller, Drohungen mit Gas-Lieferstopps: Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit seinem autoritären Stil die USA und die EU schon oft provoziert, als wünschte er sich den Kalten Krieg zurück. Mit dem Gewähren von Asyl für den Geheimnisverräter Edward Snowden hat Putin das Maß des Hinnehmbaren überschritten. Deshalb ist es richtig, dass US-Präsident Barack Obama ein Treffen mit ihm absagt. Putin muss endlich verstehen, dass seine Politik mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Gewollte Zusammenarbeit Karlsruhe (ots) - Es ist ein nicht zu unterschätzendes Korrektiv der auf Kontinuität angelegten deutschen Politik: Allzu überschäumende Kritik am vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlverhalten der aktuellen Regierung durch die jeweilige Opposition wird durch die Tatsache egalisiert, dass die Opposition von heute früher mal an der Regierung war - und die heutige Regierung die Opposition auf der Zuschauerbank darstellte. Sprich: Kein wortstarker Oppositionspolitiker kann sicher sein, dass das, was er heute geißelt, früher nicht auch mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Asylbewerber-Protest in Stuttgart Stuttgart (ots) - Für politisch Verfolgte ist das deutsche Asylrecht nach wie vor wichtig. Deshalb sollte es auch nicht missbraucht werden. Die meisten Flüchtlinge, die zur Zeit kommen, sind aber Armutsflüchtlinge. Ihre Zahl hat sich verdoppelt, nachdem das Bundesverfassungsgericht vor einem Jahr ein deutlich höheres Taschengeld angeordnet hatte. Zudem werden Sachleistungen wieder durch Geldleistungen ersetzt, und das Land Baden-Württemberg will Flüchtlingen mehr Wohnraum bieten. Deutschland wird für Asylbewerber immer attraktiver. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Prävention notwendig - Kommentar Ravensburg (ots) - Es ist eine schwierige Entscheidung für die Jugendämter, ob sie Kinder oder Jugendliche in Obhut nehmen sollen. Es ist ein Balanceakt zwischen zu schnellem Einmischen in Elternrechte oder zu spätem Eingreifen. Das kann im schlimmsten Fall zum Tod der Kinder führen, wie bei dem zweijährigen Kevin aus Bremen oder der siebenjährigen Jessica aus Hamburg. Diese Fälle erschütterten in den vergangenen Jahren die Öffentlichkeit und ließen die Frage aufkommen, ob die zuständigen Ämter zu spät eingegriffen haben oder ob mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ein gewagter Kopfsprung / Leitartikel von Gilbert Schomaker Berlin (ots) - Berlins neuer Bäderchef, Ole Bested Hensing, wagt den Sprung kopfüber ins kalte Wasser. Was Bested Hensing am Mittwoch vorschlug, gleicht einer Zeitenwende in der Schwimmbad-Politik der Stadt. Fünf neue Kombi-Bäder, jeweils mit Hallen- und Freibad samt Rutschen, Sprungtürmen, Gastronomie und Wellnessbereich, sieht das neue Konzept für die Bäderlandschaft vor. Im Gegenzug sollen 14 dringend sanierungsbedürftige Schwimmbäder geschlossen werden. Einen solchen radikalen Vorschlag hatte in der Vergangenheit bisher niemand mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht