(Registrieren)

Jobkiller Bürgerversicherung: 90 Prozent der Ärzte gehen von Entlassungen aus

Geschrieben am 05-08-2013

Hamburg (ots) - Die Ärzte in Deutschland schauen mit Sorge auf die
Bundestagswahl: Erhalten SPD und Grüne genug Stimmen, um ihre Pläne
für eine Bürgerversicherung umzusetzen, fürchten Sie den Kahlschlag:
Praxismitarbeiter müssen gehen, Investitionen werden gestrichen und
die Honorare fallen ins Bodenlose. Zu dieser düsteren Prognose kommt
eine gemeinsame Umfrage des Bundesverbandes niedergelassener
Fachärzte (BVNF) und des Ärztenetzwerks Hippokranet.

Im Rahmen der Umfrage wurden vom 2.Juli bis zum 1. August 2013
insgesamt 1088 niedergelassene Fach- und Hausärzte aus dem gesamten
Bundesgebiet online oder per Fax befragt. Sie äußerten sich
insbesondere zu den Folgen der mit einer Bürgerversicherung geplanten
einheitlichen Gebührenordnung für Ärzte. Demnach gehen 93 Prozent von
starken Honorareinbußen aus, wenn ihre Privatpatienten in einer
Einheitsversicherung landen.

Die Auswirkungen wären dramatisch: 91 Prozent der Ärzte gaben an,
in der Folge auf wichtige Investitionen in die Praxisinfrastruktur
verzichten zu müssen. Insgesamt 87 Prozent (951 der befragten Ärzte)
gehen sogar davon aus, dass sie Stellen in der eigenen Praxis
streichen werden: 166 Ärzte fürchten um eine halbe Stelle, 335 Ärzte
gehen davon aus, eine Helferin entlassen zu müssen, 174 Ärzte sehen
1,5 Stellen und 161 Ärzte zwei Stellen in Gefahr. 115 der befragten
Mediziner gaben sogar an, im Falle einer Bürgerversicherung mehr als
zwei Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Für Dr. Wolfgang Bärtl, den Vorsitzenden des Bundesverbandes
niedergelassener Fachärzte ein alarmierendes aber nicht völlig
unerwartetes Umfrageergebnis: "Es ist ein offenes Geheimnis: In einer
Bürgerversicherung und ohne die private Krankenversicherung wären
viele Arztpraxen in Deutschland nicht mehr auf dem bestehenden Niveau
finanzierbar. Wir dürfen nicht vergessen: Gut 11 Prozent
Privatpatienten sind für rund 25 Prozent der Praxisumsätze der
niedergelassenen Ärzte verantwortlich. Mit Einführung einer
Bürgerversicherung könnten die niedergelassenen Ärzte Hochrechnungen
zufolge jährlich durchschnittlich 45.000 Euro ärztliches Honorar
verlieren. Die Folgen für die Patientenversorgung wären dramatisch".

Das Ärzte-Netzwerk Hippokranet ist die gemeinsame Forums- und
Netzwerkplattform der Fachinformationsdienste Facharzt.de,
Hausarzt.de sowie zaend.de. Insgesamt sind im Hippokranet über 51.000
Mitglieder organisiert, es finden sich in unzähligen Gruppen mehrere
100.000 Beiträge zu medizinischen, technischen und
gesundheitspolitischen Themen.



Pressekontakt:
änd Ärztenachrichtendienst Verlags-AG
Kattjahren 4
22359 Hamburg
040/609 15 40
j.scholz@aend.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

478242

weitere Artikel:
  • Bundestagswahl 2013: Sozialpädiater fordern politische Umsetzung von Kinderbewusstsein Hamburg/Bonn (ots) - Kinder und Jugendliche drohen angesichts der andauernden europäische Finanz- und Wirtschaftskrise bei der Bundestagswahl wieder einmal in Vergessenheit zu geraten. Dennoch finden sich in den Wahlprogrammen aller Parteien zum Teil sehr konkrete Aussagen, um hierzulande politisches Handeln im Sinne eines stärkeren Kinderbewusstseins voranzubringen. Gerade auch daran werden insbesondere Familien die Parteien bei der Stimmabgabe am 22. September 2013 messen, ist die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie mehr...

  • OV: Das Dilemma der SPD Thema: Die Debatte über Rot-Rot-Grün Von Frederik Böckmann Vechta (ots) - Die SPD steckt in einem Dilemma. Sieben Wochen vor der Bundestagswahl hat Gregor Gysi in einem Interview mit der Bild am Sonntag die Debatte über ein rot-rot-grünes-Bündnis nach der Bundestagswahl wieder angestoßen. Die SPD werde lernen, dass sie sich auf die Linke zubewegen müssen. Ansonsten werde sie keine Chance haben, jetzt oder in vier Jahren die Bundesregierung zu führen, sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken, der sich außerdem als Außenminister ins Gespräch gebracht hat. Ganz gleich, ob Gysi diesen Posten mehr...

  • Schnabelbehandlung: Eierwirtschaft warnt vor vorschnellem Ausstieg - und übt Kritik an Minister Meyer Berlin (ots) - In den vergangenen Tagen haben verschiedene Agrarmedien über den freiwilligen Ausstieg der dänischen Eierwirtschaft aus der Schnabelbehandlung berichtet. Klarstellend weist die deutsche Eierwirtschaft nach Rücksprache mit dem dänischen Branchenverband darauf hin, dass dieser Verzicht auf die Schnabelbehandlung ausdrücklich nur für Hennen im ausgestalteten Käfig gilt, nicht jedoch für Legehennen in Boden- oder Freilandhaltung. Hier werde die Schnabelbehandlung weiter praktiziert, bestätigte Jørgen Nyberg Larsen, Geschäftsführer mehr...

  • Forderung an die Energiepolitik: Strom muss bezahlbar bleiben Frankfurt (ots) - Bezahlbarer Strom ist für 70 Prozent der Deutschen aktuell mit Abstand die wichtigste energiepolitische Herausforderung. 43 Prozent der Bundesbürger meinen zudem, dass für das Gelingen der Energiewende ein Energieministerium erforderlich ist. Das belegen die Ergebnisse der repräsentativen Online-Befragung "Energiekompetenz der Bundestagsparteien" des Energiedienstleisters Ensys AG. Faire und annehmbare Strompreise sind für die Mehrheit der Deutschen derzeit die wichtigste Aufgabe der Energiepolitik. Erst an mehr...

  • Profession mit Perspektive: Altenpflege-Auszubildende werben für ihren Beruf / Kreativer Pflegenachwuchs erhält bpa-Azubi-Award Stuttgart (ots) - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) hat seinen ersten "bpa-Azubi-Award" vergeben. Vorangegangen war ein Wettbewerb im Rahmen der bpa-Initiative "Berufswahl Altenpflege". Hier konnten Azubis in Baden-Württemberg Filme oder Stellenanzeigen einreichen, mit denen Werbung für eine Ausbildung in der Altenpflege gemacht wird. Ziel ist es, die Rekordzahl von gegenwärtig circa 18.900 Ausbildungsplätzen in den bpa-Mitgliedseinrichtungen weiter auszubauen. Rainer Wiesner, Vorsitzender der Landesgruppe, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht