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Hohe Nitratwerte im Grundwasser / EU-Kommission über Wasserqualität in Deutschland besorgt / "Report Mainz", heute, 23. Juli 2013, 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 23-07-2013

Mainz (ots) - Das Umweltbundesamt und die EU-Kommission drängen
nach Recherchen von "Report Mainz" wegen hoher Nitratwerte im
Grundwasser darauf, die Dünge-verordnung zu verschärfen. Der
Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, erklärt im
Interview mit "Report Mainz": "Ein Viertel des Grundwassers in
Deutschland hat zu hohe Nitratwerte. Das ist ein gravierendes
Problem." Gülle aus der Viehhaltung und Gärreste aus Biogasanlagen
verunreinigten das Wasser mit Nitrat. Vor allem die schnell wachsende
Anzahl an Biogasanlagen und der damit verbundene Maisanbau
verschärften das Problem. Um das Grundwasser besser vor Nitrat zu
schützen, gebe es "dringenden Handlungsbedarf". Weiter erklärt
Flasbarth: "Das Umweltbundesamt empfiehlt dringend, dass die
Düngeverordnung präzisiert und verschärft wird." Dabei sei es sehr
wichtig, auch die Gärreste aus den Biogasanlagen in schärfere
Regelungen für Düngehöchstmengen mit einzubeziehen.

Auch die EU-Kommission ist über "die Entwicklung der
Wasserqualität in Deutschland besorgt". Das geht aus einem internen,
bisher unveröffentlichten Schreiben der Kommission an das
Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) hervor, welches "Report
Mainz" vorliegt. Die Kommission fordert, Deutschland müsse sicher
stellen, dass die Wasserqualität in einem angemessenen Zeitrahmen
akzeptabel werde. Eine "Verbesserung der derzeit geltenden Maßnahmen"
zum Grundwasserschutz sei erforderlich, um die Ziele der
EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Die Kommission zeigt sich vor
allem über den wachsenden Anbau an Energiepflanzen, wie z. B. Mais,
besorgt, da dieser zu einer Verschärfung der Nitratbelastung im
Grundwasser beitrage. Die Düngeverordnung müsse deutlich verschärft,
die Stickstoffbelastung schneller reduziert werden, da Deutschland
sonst die Ziele der Richtlinie in Bezug auf Grundwasser nicht vor
2064 erreichen werde.

Auf Nachfrage von "Report Mainz" erklärt
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) dazu: "Wir arbeiten
im Moment gerade an der ganzen Düngeverordnung, letztendlich auch mit
der Kommission. Das ist ein normaler Prozess, der dauert mehrere
Jahre in der Regel und da sind wir gerade dran."

Deutschland hatte sich bereits vor mehr als 20 Jahren
verpflichtet, die Nitratwerte im Grundwasser zu senken und dafür zu
sorgen, dass alle Gewässer in einem guten chemischen Zustand sind.
Das ist bisher nur teilweise gelungen. In zahlreichen Regionen
steigen die Nitratwerte weiter an. Betreiber von Wasserwerken
befürchten den Grenzwert für Nitrat von 50 mg/Liter bald nicht mehr
einhalten zu können. Bernhard Röhrle vom Zweckverband
Landeswasserversorgung in Stuttgart erklärt gegenüber "Report Mainz":
"Die Situation ist besorgniserregend. Wir müssen dringend und
kurzfristig reagieren, so dass es zu keinen Grenzwertüberschreitungen
kommt." Egon Harms vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbund
sagt in "Report Mainz": "Die Situation ist für uns hier mittlerweile
hoch dramatisch, weil die Nitratwerte wieder steigen." Für Nitrat
gilt ein strenger Grenzwert, da Nitrat im Körper zu Nitrosaminen
umgebaut werden kann. Diese sind krebserregend.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internet-Seite.
Zitate gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an
"Report Mainz", Tel.: 06131/929-33351.


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