(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Luxemburg / Regierung

Geschrieben am 10-07-2013

Osnabrück (ots) - Angeschlagen

Gefühlte tausendmal hat man ihn glänzenden Staatskarossen
entsteigen sehen, immer wieder stand er im Zentrum der europäischen
Politik: Jean-Claude Juncker hat sich ohne jeden Zweifel um Europa
verdient gemacht. Dutzende von Auszeichnungen belegen dies, darunter
der renommierte Karlspreis der Stadt Aachen. Und doch ist auch
"Mister Euro" nicht ohne Fehl und Tadel.

So viel steht fest: In der Affäre um illegale Abhöraktionen in
Luxemburg hat Juncker die Zügel viel zu lange schleifen lassen. Der
Geheimdienst konnte ungestört ein Eigenleben entwickeln und
belauschte selbst den Regierungschef, ohne dass dies über Jahre
hinweg Folgen hatte. Es ist tief enttäuschend, dass ausgerechnet ein
so scharfsinniger Politiker wie Juncker die Brisanz dieser Vorgänge
nicht erkannt hat.

Sein bislang fast makelloses Image ist jetzt zwar angekratzt. Um
seine politische Zukunft muss Juncker aber wohl nicht allzu sehr
bangen. Nachdem er Fehler eingeräumt hat, bietet er Kritikern
deutlich weniger Angriffsflächen. Hinzu kommen seine Verdienste um
Europa und sein internationaler Ruf, die es ebenfalls nahelegen, ihm
weiter eine Chance zu geben.

Eines freilich sollte Juncker beherzigen: Er muss sich künftig
stärker in die Niederungen luxemburgischer Politik begeben, sosehr
die große Bühne ihn auch reizt. Nur noch kurz den Euro retten - das
war und ist keine Entschuldigung für die Vernachlässigung von
Hausaufgaben.

Uwe Westdörp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

474340

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Wahl / Wahlversprechen Osnabrück (ots) - Zu viel Zucker Vor der Wahl bieten die Parteien gerne süße Wahlprogramm-Bonbons feil. Hinterher verteilen sie diese oft doch nicht - oder aber die Leckereien haben für den Steuerzahler einen bitteren Nachgeschmack. Wie gut, dass hier die Wissenschaftler vom IW Köln wie besorgte Zahnärzte warnen: Zu viel Zucker verursacht Karies! In der Politik heißt das: Teure Wahlkampfversprechen gefährden Wachstum und Jobs. Nun weist zwar die Studie mitunter Ungenauigkeiten auf, etwa bei der Vergleichbarkeit der Pflegeversicherungspläne. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Estland / Deutschland / EU / Bundespräsident Osnabrück (ots) - Vorbild für die Alten Die Aufmerksamkeit, die Bundespräsident Joachim Gauck durch seine aktuellen Staatsbesuche auf Lettland, Estland und Litauen lenkt, ist hochverdient. Mit unbeirrbarem Sparwillen und Reformeifer haben sich die drei baltischen Republiken nach tiefem Sturz in die europäische Wirtschaftskrise wieder emporgearbeitet: Lettland beispielsweise steigerte seine Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent. Litauen, das zu Monatsbeginn den EU-Ratsvorsitz übernommen hat, dürfte in diesem mehr...

  • Westfalenpost: Kommunikationsfehler Von Carsten Menzel Hagen (ots) - Viele Unternehmen in der Region Mark-Ruhr treibt weiter die Angst vor einem Fachkräftemangel für den Industriesektor um. Der Arbeitgeberverband will daher die Werbung für technisch-gewerbliche Berufe intensivieren - und setzt dabei auf Eltern und Lehrer als Multiplikatoren. Weil diese beiden Personengruppen Einfluss auf die Entscheidung über die Berufswahl und damit die Ausbildung haben. Diese Erkenntnis ist ebenso richtig wie alt. Wer allerdings Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen will, muss sich auch der mehr...

  • Rheinische Post: Versöhnung geht anders = Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - In Ägypten soll eine Übergangsregierung gebildet werden, was schon delikat genug ist. Die Muslimbrüder weigern sich bisher, den Sturz "ihres" Präsidenten Mohammed Mursi indirekt zu sanktionieren, indem sie das Angebot zur Mitarbeit annehmen. Und ausgerechnet in dieser Situation lassen die Militärs die führenden Köpfe der Islamisten zur Fahndung ausschreiben. Sie sollen die jüngsten Zusammenstöße zwischen Mursi-Anhängern und Soldaten ausgelöst haben, die zu 50 Toten führten. Selbst wenn das wahr sein sollte, sind mehr...

  • Rheinische Post: NRW spart nicht genug = Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Die Steuerquellen sprudeln. Für 2014 rechnet der NRW-Finanzminister mit Rekordeinnahmen von 47 Milliarden Euro. Trotzdem will er dem Land 2,4 Milliarden Euro neue Schulden aufbürden. Damit sinkt die Neuverschuldung zwar um 900 Millionen Euro. Aber reicht das angesichts der Schuldenbremse, die ab 2020 gar keine neuen Schulden mehr zulässt? Um diese Vorgabe einzuhalten, muss die Landesregierung die Neuverschuldung gleichmäßig abbauen. Einen "Hau-Ruck-Spar-Endspurt" verkraftet kein Haushalt. Allein die Altlasten der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht