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Allg. Zeitung Mainz: Perfides Kalkül / Kommentar zu Patientenrechten

Geschrieben am 01-07-2013

Mainz (ots) - Es ist immer eine Frage der Perspektive, wie man
Zahlenangaben bewertet. Wenn sich innerhalb eines Jahres in 75 000
Beratungsgesprächen der Unabhängigen Patientenberatung (UPD)
herausstellt, dass Krankenkassen, Ärzte und Kliniken in mehr als 7300
Fällen die ihnen anvertrauten Patienten falsch oder unzureichend über
ihre Rechte und Ansprüche informiert haben - ist das angesichts von
70 Millionen Versicherten nun viel oder wenig? Es sind auf jeden Fall
zu viele! Denn hinter jedem dieser Fälle steckt ein kranker Mensch,
ein mitunter schweres persönliches Schicksal, das in der Regel ganze
Familien belastet. Und man kann davon ausgehen, dass die Dunkelziffer
von Patienten, die um ihr Recht gebracht werden, noch weitaus höher
liegt. Denn nicht jeder Bürger kennt und wendet sich bei Problemen an
eine unabhängige Beratungsstelle. In manchen Fällen mag es keine böse
Absicht sein, sondern schlicht am Unvermögen des Menschen liegen, von
dem man eine falsche Auskunft erhält. Was allerdings auch nur ein
schwacher Trost ist. Nach Lage der Dinge ist es aber realistisch,
dass hinter einer Falschinformation, Druck auf Kranke oder der
Verweigerung von Leistungen ein perfides Kalkül steckt: Erst einmal
ignorieren, ablehnen, verzögern, mürbe machen - vielleicht gibt der
ohnehin angeschlagene Betroffene auf und man spart Geld. Wo es
möglich ist, sollten eindeutige Gesetze solches Gebaren verhindern.
Deren Einhaltung müsste jedoch auch kontrolliert werden. Sicherer ist
es, sich als Patient möglichst umfassend zu informieren, seine Rechte
zu kennen und, wenn nötig, Beratung in Anspruch zu nehmen. Aber
leider ist das in unserem komplizierten Gesundheitswesen oft leichter
gesagt als getan.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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