(Registrieren)

Goldmedia-Studie zum deutschen Sportwettenmarkt: Die neue Glücksspielregulierung könnte ihre Ziele verfehlen (BILD)

Geschrieben am 30-06-2013

Berlin (ots) -

Studie untersucht den deutschen Sportwettenmarkt ein Jahr
nach Inkrafttreten der neuen Glücksspielregulierung

2012 wurde auf dem deutschen Sportwettenmarkt ein Umsatz von 6,8 Mrd.
Euro erzielt - nur 245 Mio. Euro stammen aus staatlich regulierten
Angeboten

Prognose: Nach Vorgaben der neuen Glücksspielregulierung würden im
Jahr 2017 lediglich 30 Prozent des Sportwetten-Jahresumsatzes (2 Mrd.
Euro) von staatlich regulierten Anbietern erwirtschaftet

Mit einer Regulierung nach Vorbild Schleswig-Holsteins ließen sich
von 2014 bis 2017 kumuliert Steuermehreinnahmen in Höhe von 1,5 Mrd.
Euro erzielen

Vor einem Jahr, am 01. Juli 2012, trat in Deutschland eine neue
Glücksspielregulierung in Kraft. Mit dem neuen
Glücksspielstaatsvertrag wurde das staatliche Sportwettenmonopol für
sieben Jahre aufgehoben. Maximal 20 Anbieter sollen eine
Sportwettenkonzession erhalten, verbunden mit strengen Auflagen für
ihre Angebote.

Das Beratungsunternehmen Goldmedia (http://www.goldmedia.com)hat
zum Jahrestag des Inkrafttretens der neuen Regulierung die Studie
"Glücksspielmarkt Deutschland 2017" veröffentlicht. Sie gibt einen
aktuellen Überblick zu Umsätzen und Steueraufkommen im deutschen
Sportwettenmarkt und prognostiziert die Entwicklungen bis 2017.

Wie die Studie zeigt, werden im deutschen Sportwettenmarkt auch in
vier Jahren noch immer rund 70 Prozent der Umsätze in Höhe von 4,5
Mrd. Euro von Anbietern generiert, die nicht nach den Vorgaben des
neuen Glücksspielstaatsvertrags agieren und sich der deutschen
Regulierung entziehen. (siehe Abb. 1) Damit entgehen dem Fiskus im
Zeitraum von 2014-2017 rund 1,5 Mrd. Euro Steuereinnahmen. Die
Regulierungsziele, die Spieleinsätze hin zu staatlich zugelassenen
Angeboten zu kanalisieren, den Schwarzmarkt zu bekämpfen sowie einen
bestmöglichen Spielerschutz zu gewährleisten, würden mit der neuen
Glücksspielverordnung nicht erreicht.

Der Sportwettenmarkt 2012

Laut Studie wurden auf dem deutschen Sportwettenmarkt 2012
insgesamt 6,8 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Der Großteil entfiel mit 3,7
Mrd. Euro auf den Online-Markt. In Wettshops wurden Sportwetten in
Höhe von 2,9 Mrd. Euro platziert. Da seit Inkrafttreten der neuen
Glücksspielregulierung noch keine Konzessionen an private Anbieter
vergeben wurden, gab es im Markt 2012 nur unregulierte Angebote. Die
staatlichen Angebote (Oddset, Fußballtoto) und die regulierte
Pferdewette kommen insgesamt auf einen Umsatz von nur 245 Mio. Euro.

Auswirkungen auf den stationären Sportwettenmarkt

Im stationären Sportwettenmarkt, den Wettshops, wird sich der neue
Glückspielstaatsvertrag nachteilig auf regulierte Anbieter auswirken.
Goldmedia erwartet einen Rückgang der Umsätze bis 2017 auf nur noch
1,6 Mrd. Euro. Die verlorenen Umsätze im Wettshop-Markt dürften zum
Großteil in den Schwarzmarkt abwandern: Nach Goldmedia-Prognosen
wären dies von 2014-2017 kumuliert rund 4,9 Mrd. Euro.

Auswirkungen auf den Online-Markt für Sportwetten

Im Online-Markt für Sportwetten wird die fehlende Kanalisierung
der neuen Glücksspielregulierung besonders deutlich. Laut Studie ist
davon auszugehen, dass im regulierten Online-Markt im Jahr 2017 nur
noch 400 Mio. Euro Jahresumsatz erzielt werden. Dem gegenüber stehen
ca. 4,5 Mrd. Euro Umsatz im unregulierten Online-Markt. Damit würden
die lizenzierten Angebote im Jahr 2017 lediglich 8,1 Prozent der
Online-Umsätze ausmachen.

Grund dafür sind die Wettbewerbsnachteile für regulierte Anbieter
durch ein pauschales Einsatzlimit und Beschränkungen bei Live-Wetten
sein. Dies könnte mittelfristig dazu führen, dass regulierte Anbieter
ihre deutschen Konzessionen wieder zurückgeben und in den
unregulierten Markt übertreten.

Steuereinnahmen 2012

Private Anbieter von Sportwetten agieren in Deutschland nach wie
vor in einer rechtlichen Grauzone, da bislang noch keine
Sportwetten-Konzessionen erteilt wurden. Trotzdem werden Sportwetten
in Deutschland seit einem Jahr bundeseinheitlich besteuert. So
erhielten die Bundesländer seit Juli 2012 von den
Sportwetten-Anbietern Steuerzahlungen in Höhe von 164 Mio. Euro (Mai
2012).

Die Steuereinnahmen der vermutlich ab 2014 konzessionierten
Anbieter werden bis 2017 wegen sinkender Umsätze und der schwierigen
Ertragsperspektive infolge der neuen Glücksspielregulierung auf rund
100 Mio. Euro zurückgehen.

Vergleichsszenario für eine regulierte Öffnung des
Glücksspielmarktes

Die Studie hat ein Vergleichsszenario berechnet, das auf einem
Regulierungsmodell basiert, wie es von 2011 bis 2012 in
Schleswig-Holstein galt. Bei einer bundeseinheitlichen Regulierung
ohne pauschale Einsatzlimits oder beschränkte Live-Wetten wäre ein
weit höherer Kanalisierungserfolg zu erreichen: In diesem Szenario
ginge der Umsatzanteil von unregulierten Plattformen deutlich zurück.
93 Prozent der Wetteinsätze könnten demach im Jahr 2017 von
lizenzierten Sportwettenanbietern erwirtschaftet werden. Die
Sportwettensteuer-Einnahmen hätten bei diesem Vergleichsszenario im
Jahr 2017 ein Volumen von 395 Mio. Euro. Durch eine Abgabe auf
Online-Casino-Spiele und Online-Poker, wie sie in Schleswig-Holstein
erhoben wird, könnten die Einnahmen aus Glücksspiel im Jahr 2017
sogar auf rund 560 Mio. Euro steigen.

Bei einer kumulierten Betrachtung der Jahre 2014-2017 würden den
ca. 490 Mio. Euro, die aus der Sportwettensteuer bei derzeitiger
Regulierung nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag zu erwarten sind,
etwa 2,1 Mrd. Euro Einnahmen aus Sportwettensteuer und
Glücksspielabgabe im Vergleichsszenario gegenüber stehen. Die derzeit
erzielten Steuereinnahmen könnten sich also mit einer umfassenden und
marktnahen Regulierung des Glücksspiels in etwa vervierfachen.

ENDE

Die Key Facts zur Studie (18 Seiten mit dem Fokus
Sportwettenmarkt) stellt Goldmedia Interessenten kostenlos zur
Verfügung. Bestellung über die Webseite: www.Goldmedia.com

Die komplette Studie "Glücksspielmarkt Deutschland 2017" wird von
Goldmedia im Juli 2013 veröffentlicht und ist kostenpflichtig.

Information zur Studie

Die Studie "Glücksspielmarkt Deutschland 2017" enthält aktuelle
Marktdaten und Prognosen zum Glücksspielmarkt in Deutschland. Sie ist
die Nachfolgepublikation von "Glücksspielmarkt 2015" (2010). Seitdem
gab es in Deutschland erhebliche Änderungen der rechtlichen
Rahmenbedingungen für Sportwetten durch den am 1. Juli 2012 in Kraft
getretenen Glücksspieländerungsstaatsvertrag. Auf der Basis einer
detaillierten Analyse des deutschen Sportwettenmarkts und des
deutschen Online-Markts für Glücksspiel (Online-Casino-Spiele und
Online-Poker) im Jahr 2012 enthält die Studie eine Prognose der
Marktentwicklung bei Sportwetten und Online-Casino- und
Online-Pokerspielen bis 2017. Zudem wird in einem hypothetischen
Vergleichsszenario die nationale Entwicklung unter den Bedingungen
einer regulierten Marktöffnung nach dem Vorbild des in
Schleswig-Holstein gültigen Regulierungsmodells dargestellt. Die
Analyse basiert auf Unternehmenskennziffern und leitfragengestützten
Experten-Interviews, die mit Anbietern aus dem deutschen
Glücksspielmarkt geführt wurden.

Goldmedia GmbH

Die Goldmedia GmbH Strategy Consulting berät seit 1998 nationale
und internationale Kunden im Medien-, Entertainment- und
Telekommunikationsbereich. Das Serviceangebot umfasst Markt- und
Wettbewerbsanalysen, klassische Strategieberatung sowie Business
Development und Implementierung. Hauptsitz des Unternehmens ist
Berlin. Weitere Informationen unter: www.Goldmedia.com



Pressekontakt:
Dr. Katrin Penzel
Tel: +4930-246 266-0
Katrin.Penzel@Goldmedia.de
www.Goldmedia.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

472493

weitere Artikel:
  • Saarbrücker Zeitung: DGB warnt Merkel vor "Schauveranstaltung" gegen Jugendarbeitslosigkeit - Buntenbach: Hilfen in Höhe von mindestens 21 Milliarden Euro notwendig Berlin/Saarbrücken (ots) - Der DGB hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem geplanten Gipfeltreffen gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit am Mittwoch in Berlin vor einer reinen Schauveranstaltung gewarnt. "Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bundeskanzlerin ein Gipfeltreffen ohne irgendwelche Konsequenzen abhält", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Ja, wir befürchten eine Schauveranstaltung", so Buntenbach, denn die Jugendlichen, um die es gehe, kämen bei dem mehr...

  • Rheinische Post: Westerwelle: EU-Beitritt Kroatiens Ansporn für weitere Reformen Düsseldorf (ots) - Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erwartet von Kroatien zusätzliche Reformanstrengungen. "Der Beitritt zur Europäischen Union ist kein Schlusspunkt, sondern Ansporn für weitere Reformschritte", sagte Westerwelle der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Den Willkommensgruß an Kroatien verband der FDP-Politiker mit einer Ermunterung an weitere Länder: "Das Beispiel Kroatien zeigt, dass wir in Europa Wort halten und es sich lohnt, den nicht immer einfachen Weg von Reformen zu gehen", mehr...

  • LVZ: Flutschäden: Allianz-Versicherung lehnt Pflichtversicherung ab Leipzig (ots) - Die Pläne einiger Ministerpräsidenten, nach der Flutkatastrophe eine Pflichtversicherung für Elementarschäden einzuführen, stoßen bei Deutschland größtem Versicherer auf Widerstand. Die Allianz will das Ansinnen nicht unterstützen. "Unserer Meinung nach setzt eine Pflichtversicherung falsche Signale, denn sie unterstützt falsche Besiedlungspolitik in vom Hochwasser gefährdeten Gebieten", sagte Jens Lison, Vorstand der Allianz Versicherungs-AG, der Leipziger Volkszeitung (Montagsausgabe). Sie führe dazu, dass sich mehr...

  • neues deutschland: Politikwissenschaftler Wimmen hält Syriens Zerfall für »eines der wahrscheinlicheren Szenarien« Berlin (ots) - Zwei Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs in Syrien sieht der Politikwissenschaftler Heiko Wimmen ein Auseinanderbrechen des Landes kommen: »Es ist eines der wahrscheinlicheren Szenarien, dass das Land in drei oder vier Teile auseinanderdriftet«, sagte der Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Montagausgabe). Für die Mitglieder der alawitischen Religionsgruppe, der auch Präsident Baschar al-Assad angehört, seien dies trübe Aussichten. mehr...

  • Feuerwehr fordert lückenlosen Versicherungsschutz / DFV-Verbandstag in Stuttgart mahnt gute Bedingungen für das Ehrenamt an Berlin (ots) - Ein Vierteljahr vor der Bundestagswahl mahnt der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) verlässliche Bedingungen für das Ehrenamt an. Die 60. Delegiertenversammlung des Spitzenverbandes aller Feuerwehren hat in Stuttgart einen umfassenden Versicherungsschutz für Einsatzkräfte gefordert und sich für den Status quo beim Erwerb von Führerscheinen ausgesprochen. "Wir kämpfen für einen Versicherungsschutz ohne Wenn und Aber", sagte DFV-Präsident Hans-Peter Kröger. Er beklagte ablehnende Bescheide der Versicherungsträger nach mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht