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Badische Neueste Nachrichten: Überschattetes Fest

Geschrieben am 27-06-2013

Karlsruhe (ots) - Angela Merkel hat leider keine Zeit, an den
Feierlichkeiten Kroatiens zum EU-Beitritt teilzunehmen. Ausgerechnet
Deutschland, das sich 1991 für die Unabhängigkeit der einstigen
jugoslawischen Teilrepublik so stark gemacht hat, verdirbt den
Kroaten das Europa-Fest. Deutschland wühlt just jetzt auch noch
Kroatiens ungeliebte jugoslawische Vergangenheit auf. Denn der
eigentliche Grund für Merkels Absage sei, mutmaßen Politiker und
Medien, die Weigerung der Zagreber Regierung, einen gewissen Josip
Perkovic auszuliefern. Der war in der Ära Tito Kroatien-Chef des
berüchtigten kommunistischen Geheimdienstes UDBA, dessen Agenten im
Westen lebende Regimegegner jagten und ermordeten. Nach dem Untergang
Jugoslawiens wurde Perkovic von Präsident Franjo Tudjman mit dem
Aufbau des Geheimdienstes der nunmehr unabhängigen Republik betraut.
Der heute 68-Jährige Pensionist dürfte also mächtige Beschützer
haben, die seine Auslieferung verhindern. Überschattet werden die
Beitrittsfeiern auch von Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und
Zukunftsangst. Die Regierung ist indes um Feststimmung bemüht, erntet
aber heftige Kritik, weil sie trotz klammer Finanzen für das
Spektakel am Sonntag und Montag eine zweistellige Euro-Millionensumme
ausgibt. Die Hauptstadt Zagreb ist bereits in ein Fahnenmeer
getaucht, um Mitternacht auf den 1. Juli wird im ganzen Land die
Europahymne, Beethovens "Ode an die Freude", erklingen. Erwartet
werden die gesamte Europa-Prominenz sowie ein Dutzend Staats- und
Regierungschefs. Auch Serbiens Präsident Tomislav Nikolic und sein
Premier Ivica Dacic nahmen die Einladung der kroatischen Führung an,
die damit eine starke Versöhnungsgeste setzen will. Diese anzunehmen,
kostet aber noch vielen Kroaten große Überwindung. Der einstige
Kriegsgegner Serbien ist noch heute tief verhasst, weil dessen
damaliges Regime mit Waffengewalt die Unabhängigkeit Kroatiens
verhindern wollte. Mittlerweile folgt auch Serbien dem Nachbarland
auf dem Weg nach Europa.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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