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Deutsche Umwelthilfe startet Kampagne zur umweltfreundlichen Busklimatisierung mit CO2

Geschrieben am 28-06-2013

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Zum Hintergrundpapier
http://ots.de/Zux7q
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Berlin (ots) - Einfachere Bestellverfahren bei Busherstellern
können Akzeptanz für preisgekrönte CO2-Klimatechnik erhöhen -
Anschubförderung durch öffentliche Mittel sinnvoll

Busse sind umweltfreundliche Verkehrsmittel - bei der
Klimatisierung offenbaren sie jedoch große Defizite. Denn für die
kühle Luft im Inneren sorgt fast ausnahmslos die klimaschädliche
Chemikalie R134a, deren Einsatz in neuen Pkw-Typen bereits verboten
ist. Im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin machte die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH) heute (28.6.2013) auf diesen Missstand
aufmerksam und forderte Bushersteller und Verkehrsunternehmen auf,
bei der Klimatisierung der Busflotten schnellstmöglich auf das
natürliche Kältemittel CO2 umzusteigen.

Nach jahrelangem Streit um die Einführung eines neuen Kältemittels
hatten sich erst kürzlich führende deutsche Autohersteller wie
Daimler, BMW und Volkswagen zu CO2 bekannt. Während sich die
Einführung von CO2-Klimaanlagen im Pkw-Bereich jedoch weiterhin
verzögert, ist die entsprechende Technik für Busse schon auf dem
Markt verfügbar. Mehrere Verkehrsunternehmen, darunter die
Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) und die Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG), setzen in ihren Bussen teilweise bereits
CO2-Klimaanlagen ein.

"Die Erkenntnis einiger Verkehrsbetriebe, dass sich Busse
umweltfreundlich klimatisieren lassen, begrüßen wir sehr. Jedoch
könnten heute schon viel mehr CO2-klimatisierte Busse im Einsatz
sein, wenn die namhaften Bushersteller mehr Engagement zeigen
würden", betont DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Derzeit
bietet einzig der polnische Bushersteller Solaris CO2-Klimaanlagen
als Option ab Werk an. Zwar haben auch die Marktführer EvoBus oder
MAN inzwischen vorgerüstete Busse für CO2-Anlagen im Portfolio.
Jedoch erfolgen Endmontage und Rechnungsstellung separat durch den
Klimaanlagenhersteller. "Die Bereitschaft der Verkehrsbetriebe, auf
CO2 zu setzen, wird durch das komplizierte Bestellverfahren
ausgebremst", so Resch weiter.

Die CO2-Kältetechnik ist umweltfreundlich und übertrifft den
Wirkungsgrad von R134a um bis zu 25 Prozent. Im Winter kann die
CO2-Anlage außerdem als Wärmepumpe zum Beheizen des Busses genutzt
werden. Auf diese Weise lassen sich bis zu 50 Prozent des
zusätzlichen jährlichen Kraftstoffverbrauches für die Zusatzheizung
einsparen. Das Kältemittel CO2 wird als "Abfallprodukt" aus
Industrieanlagen gewonnen und ist somit praktisch klimaneutral. Im
Gegensatz zum derzeit noch von vielen Autoherstellern favorisierten
Ersatzstoff R1234yf ist es weder giftig noch brennbar. "Die
Klimatisierung öffentlicher Verkehrsmittel muss schnell nachhaltiger
werden. CO2-Klimaanlagen können hierzu einen großen Beitrag leisten
und müssen deshalb im Busbereich zum Standard werden. Eine
Anschubförderung durch öffentliche Mittel des Umwelt- und
Verkehrsministeriums ist dringend notwendig, um die entsprechenden
Anreize zu setzen - das gilt insbesondere für die Förderung von
Hybrid- und Batteriebussen", erklärte der internationale
Verkehrsexperte Axel Friedrich.

Für Verkehrsbetriebe sind beim Einsatz von Klimaanlagen vor allem
die Wartungs- und Betriebskosten relevant. Wenngleich bei zunehmendem
Einsatz der CO2-Anlagentechnik noch weitere Optimierungen zu erwarten
sind, werden die Erfahrungen mit den bisher eingesetzten
CO2-Busklimaanlagen positiv bewertet: "Mittlerweile verfügt die NIAG
über fünf CO2-klimatisierte Busse, die sich im alltäglichen
Linienbetrieb als sehr zuverlässig erwiesen haben. Niedrige
Kältemittelkosten, geringer Wartungsaufwand und Sicherheit sprechen
eindeutig für CO2 als zukünftiges Kältemittel im Busbereich",
resümiert Raimund Loogen, Leiter der Buswerkstatt bei der
Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG (NIAG) in Moers.

Verfügten 1993 nur fünf Prozent aller neuen Stadtbusse über eine
Klimaanlage, waren es im Jahr 2011 bereits knapp 70 Prozent. Bei
Überlandbussen beträgt die Ausstattungsrate sogar 84 Prozent. Neue
Reisebusse sind mittlerweile ausnahmslos klimatisiert. Da
Busklimaanlagen keine hermetisch geschlossenen Systeme sind,
entweicht während der gesamten Lebensdauer eines Busses permanent
Kältemittel und erhöht so den Treibhauseffekt. Die durchschnittliche
Leckagerate des Kältemittels beträgt ca. 13-15 Prozent pro Jahr.
Insgesamt emittierten 2011 deutschlandweit aus Bussen etwa 100 Tonnen
Kältemittel R134a. Das sind etwa 140.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro
Jahr und entspricht den CO2-Abgasemissionen von 90.000 sparsamen
Kleinwagen.

Die neu gestartete Kampagne "Nachhaltige Klimatisierung von
Bussen" hat sich zum Ziel gesetzt, Verkehrsbetriebe vom Einsatz
umweltfreundlicher CO2-Klimaanlagen in Bussen zu überzeugen und
Informationslücken zu schließen. Sie ergänzt das bereits bestehende
Engagement der DUH für umweltfreundlichere Autoklimaanlagen und die
Reduktion von fluorierten Treibhausgasen, zu denen die derzeit
verwendete Chemikalie R134a zählt. Das Projekt wird von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
Tel. 030 2400867-0, Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
Mobil: 0152 29483857, E-Mail: axel.friedrich.berlin@gmail.com

Raimund Loogen, Leiter Buswerkstatt NIAG
Tel. 02841-205186, E-Mail: raimund.loogen@niag-online.de

Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e. V.
(DUH)
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen@duh.de


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