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BLL: Deutsche Lebensmittelwirtschaft präferiert gelernte Nährwertkennzeichnung

Geschrieben am 19-06-2013

Berlin (ots) - Vor dem Hintergrund der Empfehlung des britischen
Gesundheitsministeriums für eine Nährwertkennzeichnung mit
Ampelfarben betont der Bund für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e. V. (BLL), dass die deutsche
Lebensmittelwirtschaft die seit Jahren praktizierte
sachlich-fachliche Nährwertkennzeichnung weiterhin präferiert. Die
Nährwerttabelle und die von den Unternehmen in großem Umfang
zusätzlich verwendete GDA-Kennzeichnung (Guideline Daily Amounts)
haben sich bewährt und sind vom deutschen Verbraucher gelernt. Zudem
werden die Angaben zu den wichtigsten Nährstoffen Fett, gesättigte
Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß, Salz sowie den Brennwert
bezogen auf 100 g/ml ab 2014 in großem Umfang verpflichtend.

"Die zukünftig verpflichtende Nährwertkennzeichnung bildet neben
anderen Produktangaben die Grundlage für eine selbstständige und auf
die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Kaufentscheidung der
Verbraucher", stellt der Hauptgeschäftsführer des Spitzenverbands der
deutschen Lebensmittelwirtschaft, Christoph Minhoff, klar. Die
zusätzliche, freiwillige GDA-Kennzeichnung erweitert diese
Information bezogen auf Portionen und in der Zwischenzeit vom
Europäischen Gesetzgeber anerkannte Referenzmengen. Mit dem
Ampelsystem, dass sich lediglich auf vier Nährstoffe bezieht, ist
eine zutreffende Einordnung eines Produktes und seiner Bedeutung für
die Gesamternährung hingegen nicht möglich, denn zentrale
Informationen wie die zum Brennwert und zu anderen wichtigen
Nährstoffen werden nicht berücksichtigt. "Die farbliche Bewertung
einiger weniger Nährstoffe eines Lebensmittels trägt unserer
Auffassung nach nicht zu einem besseren Verständnis einer
ausgewogenen Ernährung bei", betont Minhoff.

Selbstverständlich begleitet die deutsche Lebensmittelwirtschaft
aber das weitere Vorgehen der britischen Kollegen mit großem
Interesse. Minhoff erklärt: "Es ist zweifelhaft, ob die
Ampelkennzeichnung tatsächlich einen Mehrwert hat und einen positiven
Einfluss auf das Verbraucherverständnis und die Lebensmittelauswahl
haben wird. Wir sind gespannt, welche Antwort uns der britische Markt
darauf geben wird und sind natürlich offen für die sich daraus
ergebenden Diskussionen."

Mit der Lebensmittelinformations-Verordnung ist zwar weitgehend ab
2014 und dann vollständig ab 2016 europaweit die
Nährwertkennzeichnung in Form der Nährwerttabelle für grundsätzlich
alle Lebensmittel verpflichtend. Weitere Formen der
Nährwertkennzeichnung können darüber hinaus aber ausdrücklich auf
nationaler Ebene empfohlen werden, wenn sie wissenschaftlich fundiert
und verständlich sind und den Warenverkehr nicht behindern. Auf Basis
dieser Option hat das britische Gesundheitsministerium heute die
Empfehlung für eine freiwillige Hybridnährwertkennzeichnung auf der
Vorderseite von Lebensmittelverpackungen ausgesprochen und damit die
Diskussion um die Ampel erneut aufgeworfen. Die Hybridkennzeichnung
ist eine Kombination der von der Lebensmittelwirtschaft freiwillig
initiierten GDA-Kennzeichnung und den bewertenden Ampelfarben Grün,
Gelb, Rot - jeweils bezogen auf 100g/ml eines Erzeugnisses. Der
britische Handel und einige Industrieunternehmen werden
voraussichtlich dieser Empfehlung folgen.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) Der
BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm
gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten
Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und
angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen:
BLL-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 30 206143-127, Fax: +49 30 206143-227
E-Mail: presse@bll.de, Internet: www.bll.de


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