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Allg. Zeitung Mainz: Der große Bluff / Kommentar zum G8-Gipfel

Geschrieben am 17-06-2013

Mainz (ots) - Die Voraussetzungen für ungestörte Gipfelatmosphäre
sind prächtig. Der nordirische Ort Enniskillen ist so langweilig wie
Bielefeld, das nicht zufällig Partnerstadt ist. Einige leere
Ladenlokale wurden mit Fototapete beklebt, damit die Besucher des
G8-Gipfels wenigstens den Anschein einer Metzgerei, einer Cafeteria
oder eines Möbelgeschäfts erlebten. Man ist versucht, die
Tagesordnung dieses in die Jahre gekommenen Treffens der sieben einst
wichtigsten Industrienationen plus Russland ebenfalls als Bluff zu
betrachten. Die zwischen der EU und den USA verhandelte
Freihandelszone trägt so meganomane Züge, dass keiner der beteiligten
Regierungschefs mehr im Amt sein wird, wenn dieses ehrgeizige Projekt
für 800 Millionen Menschen jemals realisiert sein wird. Dabei
verspricht die Idee eines zollfreien Wirtschaftsraumes dies- und
jenseits des Atlantiks wahnwitzige Potenziale. Hunderttausende von
Arbeitsplätzen stehen in Aussicht, Wachstumsraten, die selbst die
Chinesen neidisch machen würden. Aber gerade Letztere dürften
verantwortlich dafür sein, dass die Amerikaner nicht mit letzter
Konsequenz an der Verbindung zur Alten Welt arbeiten werden. Zu stark
sind die Abhängigkeiten der Amerikaner in den pazifischen Raum
gewachsen. Ähnlich harte Nüsse hat der Gipfel nach dieser Vorspeise
zu knacken: Mit Russlands Putin den Syrienkonflikt entschärfen, mit
den Amerikanern über Wachstum bei gleichzeitigem Schuldenabbau reden,
Steuerflüchtlingen das Leben schwerer machen. Diejenigen, die das
Schlusskommuniqué formulieren, können einem leidtun. Ein Trost:
Wenigstens können die Teilnehmer in Enniskillen nicht viele Spesen
verbraten.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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