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neues deutschland: Flüge über den Müggelsee: Falsche Route

Geschrieben am 14-06-2013

Berlin (ots) - Sollte der neue Hauptstadtflughafen irgendwann
fertig werden, dürfen die Flugzeuge über den Müggelsee hinwegdonnern.
Was das Gericht für den Wannsee verboten hatte, erlaubte es jetzt bei
seinem Pendant im Osten. Klingt widersinnig, hat aber seine
Begründung in deutschen Gesetzen. Weil am Wannsee auch ein
Forschungsreaktor überflogen werden soll, hätte das Absturzrisiko
überprüft werden müssen, monierte das Gericht. Am Müggelsee dagegen
ging es nicht um Reaktorsicherheit, sondern um Umweltverträglichkeit,
und da hätten die Prüfungen während der Planfeststellung vor gut zehn
Jahren ausgereicht, so die Richter. Das Dumme ist nur, dass damals
ganz andere Routen geplant wurden, als sie jetzt tatsächlich geflogen
werden. Und es wurde getrickst nach allen Regeln der Kunst. Als die
Berliner Umweltbehörde vor dem Überfliegen des
Trinkwasserschutzgebietes am Müggelsee warnte, wurde der Satz
kurzerhand aus den Plandokumenten entfernt, wie erst kürzlich bekannt
wurde. Für das Gericht war das offenbar ebenso wenig relevant wie das
jetzt eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren durch die EU. Die ist
nämlich der Auffassung, das auch die aktuelle Müggelseeroute auf ihre
Umweltprüfung hätte überprüft werden müssen. Den Flughafenplanern
blieb heute eine weitere Peinlichkeit erspart. Sie sollten sich aber
fragen, ob sich das Projekt auf Dauer gegen die Bürger durchsetzen
lässt. Denn die werden nicht aufgeben und vor den Europäischen
Gerichtshof ziehen. Mit guten Chancen.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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