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Allg. Zeitung Mainz: zur Stuttgarter RAF-Ausstellung / Beklemmend aktuell

Geschrieben am 13-06-2013

Mainz (ots) - Für sehr viele Menschen ist der Terror der "Roten
Armee Fraktion" nicht Geschichte, sondern schmerzhafte Gegenwart. Man
denke nur an die Angehörigen und Nachfahren der 34 Menschen, die
zwischen 1971 und 1993 von der RAF umgebracht wurden. Nicht mal die
juristische Aufarbeitung ist abgeschlossen, wie der Prozess gegen
Verena Becker im vorigen Jahr deutlich gezeigt hat. Nach vier
mutmaßlichen Täter der "dritten Generation" wird sogar heute noch
gefahndet. Ist es also zu früh, der RAF einen Platz im Museum
zuzuweisen? Im Gegenteil - die erste historische Ausstellung zum
Thema ist überfällig. Die RAF-Ära gehört zwar seit vielen Jahren zum
Repertoire sowohl des Bonner Hauses der Geschichte als auch des
Deutschen Historischen Museums in Berlin, doch fristen die wenigen
Exponate dort eher ein Nischendasein. Damals zwar hoch umstritten,
aber erstaunlich nichtssagend war die Berliner Kunstausstellung "Zur
Vorstellung des Terrors" vor acht Jahren. Da dürfte der Beitrag, den
jetzt die Stuttgarter Ausstellungsmacher zur Auseinandersetzung mit
dem RAF-Komplex beisteuern, schon gewichtiger sein. Zumal dem Projekt
noch aus einem weiteren Grund als den eingangs erwähnten eine
beklemmende Aktualität zukommt: Selbst wenn man aus rein historischer
Sicht das Kapitel der RAFfür abgeschlossen hält - das des
inländischen Terrorismus ist es nicht. Darüber nachzudenken, wie
grotesk falsch dennoch diejenigen liegen, die leichtfertig die
Serienmörder der NSU als "braune RAF" bezeichnen und mal wieder
linken und rechten Terror über einen Kamm scheren - auch dazu könnte
die Stuttgarter Ausstellung anregen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christina Eickhorn
Newsdesk
Telefon: 06131/485932
online@vrm.de


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