(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Gesetz zur vertraulichen Geburt Im Zweifel für das Leben KATHARINA BÄTZ

Geschrieben am 06-06-2013

Bielefeld (ots) - Na endlich, es scheint vollbracht: Der Bundestag
will das Gesetz zur vertraulichen Geburt verabschieden. Dann können
Schwangere ab Mai 2014 vertraulich entbinden, ihrem Kind aber
gleichzeitig ermöglichen, ab dem 16. Lebensjahr seine Herkunft zu
erfahren. Dieser Beschluss war längst überfällig. Bislang haben
Mütter in Notlagen die Möglichkeit, ihr Kind anonym zur Welt zu
bringen oder es in einer Babyklappe abzulegen. Beides sind jedoch
umstrittene Angebote. Erstens geht die Mutter bei einer Geburt
außerhalb der Klinik ein unnötiges Risiko für sich und das
Neugeborene ein, denn eine gute medizinische Versorgung ist in diesem
Fall schlichtweg nicht gewährleistet. Zweitens fehlt beiden Angeboten
die Rechtsgrundlage - mit ihnen wird das verfassungsrechtlich
garantierte Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung
unterlaufen. Familienministerin Kristina Schröder will jedoch auch
nach der Einführung der vertraulichen Geburt an den bisherigen
Modellen festhalten. Für diesen Entschluss erntet sie Kritik von
vielen Seiten. Dabei ist ihre Intention verständlich, die gute
Absicht unumstritten. Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts
wurden zwischen 1999 und 2010 fast 1.000 Kinder anonym geboren oder
in eine Babyklappe gelegt. Der Wegfall dieser Modelle würde die
Gefahr bergen, dass notleidende Mütter keinen anderen Ausweg sehen,
als ihr Kind auszusetzen - oder im schlimmsten Fall zu töten. Nicht
jede Frau möchte nach der emotional schweren Trennung von ihrem Baby
nach 16 Jahren den Kontakt wieder aufnehmen. Natürlich wiegt das
Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung schwer. Aber das
Recht auf Leben wiegt es nicht auf. Wenn Babyklappe und anonyme
Geburt Kindstötungen verhindern, tut Ministerin Schröder gut daran,
beide Alternativen zu erhalten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

468109

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Wieviel Provinz darf es sein? Von Monika Willer Hagen (ots) - Die aktuelle Debatte um die Mietpreisbremse greift das Thema zu kurz. Es geht eben nicht nur darum, ob eine Deckelung der explodierenden Mietpreise in den Metropolen ein geeignetes Instrument gegen die Wohnungsnot ist, was die Immobilienbranche erwartungsgemäß bezweifelt. Tatsächlich handelt es sich um ein demografisches Problem, vergleichbar mit den Wanderbewegungen zum Beginn der Industrialisierung: Mit der Landflucht in die Städte stirbt die Provinz. Unbezahlbaren Quadratmetern in Berlin, Hamburg oder Köln stehen mehr...

  • Das Erste, Freitag, 7. Juni 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:10 Uhr, Jens Spahn, Bundestagsabgeordneter, CDU, Familienpolitik der CDU 8:10 Uhr, Ali Larayedh, Premierminister Tunesien, Tunesien Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ehegattensplitting-Urteil/Gleichstellung Bielefeld (ots) - Das Urteil zur steuerlichen Gleichstellung von Ehen und eingetragenen Lebenspartnerschaften kann niemanden überraschen. Der schwarz-gelben Regierungskoalition fehlte bislang der Mut, das entsprechende Gesetz zu ändern. Jetzt muss sich die Bundesregierung ein weiteres Mal von den Karlsruher Richtern belehren lassen. In den Schubladen der Fachminister schlummern doch schon fertige Gesetzentwürfe. Wenn die Kanzlerin ihrem bisherigen Stil treu bleiben will, räumt sie dieses Streitthema schnell vom Tisch. Von diesem mehr...

  • Landeszeitung Lüneburg: Alle wollen in die Stadt / Wirtschaftswissenschaftler Matthias Günther über Wohnungsnot, steigende Mieten und die Rolle der Politik Lüneburg (ots) - Der Deutsche Mieterbund schlägt Alarm: Deutschland hat mit einer neuen Wohnungsnot zu kämpfen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot und viele Menschen können die steigenden Mieten nicht mehr bezahlen. Darüber sprach unsere Zeitung mit Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts in Hannover. Wie schlimm ist die Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt wirklich? Matthias Günther: Die Lage ist vor allem in den Städten sehr schlimm, gerade in den Universitätsstädten. Durch die Einführung des verkürzten Abiturs mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Etwas mehr Fingerspitzengefühl Brandenburg legt sich nicht auf Soforthilfe für Flutopfer fest Cottbus (ots) - Versprechungen gehören zum politischen Tagesgeschäft. In Zeiten der Flut ist es fast ein Stundengeschäft. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verspricht 100 Millionen Euro Soforthilfe. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) stellt ein 30-Millionen-Euro-Sofortprogramm in Aussicht. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagt 20 Millionen Euro Soforthilfe zu. Auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) verspricht satte 75 Millionen Euro. Allein aus Brandenburg kommen andere mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht