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Energiewende sozial gestalten / Energiegipfel der klima-allianz fordert: Armut bekämpfen - nicht die Energiewende

Geschrieben am 05-06-2013

Berlin (ots) - Die klima-allianz deutschland kritisiert zunehmende
Tendenzen in den Parteien, durch die Ideologie billiger Energie den
Erfolg der Energiewende zu gefährden. Auf ihrem 4. Alternativen
Energiegipfel heute in Berlin diskutiert sie gemeinsam mit
Sozialverbänden und Hilfswerken, wie soziale Probleme gelöst werden
können, ohne dabei Fortschritte beim Ausbau Erneuerbarer Energien und
bei der Energieeffizienz zu gefährden. Die klima-allianz umfasst über
110 Mitglieder, z.B. Kirchen, Gewerkschaft, Umwelt-, Naturschutz und
Entwicklungsverbände sowie Verbraucherinitiativen.

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des
Bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR, erklärt: "Das Gelingen der
Energiewende hat auch für viele Menschen in Entwicklungs- und
Schwellenländer eine große Bedeutung. Ob es uns gelingt, das
Energiesystem klimafreundlich und sozial gerecht umzubauen oder
nicht, hat Beispielcharakter für viele andere Länder und Men-schen.
Es geht daher nicht nur um technische Aspekte sondern letztendlich um
eine Frage der Gerechtigkeit, die in der aktuellen Debatte auf der
Strecke bleibt. Die Lasten für die absolut notwendigen Veränderungen
müssen gerecht verteilt werden - hier in Deutschland und weltweit."

Lisa Bauch, Klima- und Energiereferentin der IG BAU, unterstreicht
das: "Durch die Energiewende werden etablierte Machtgefüge angekratzt
- der Verteilungskampf tobt. Große Konzerne wehren sich dagegen,
Marktanteile im großen Stile an kommunale Versorger oder lokale
Eigenversorger zu verlieren." Bauch nimmt auch die Politik in die
Pflicht: "Die bestehenden politischen und wirtschaftlichen
Anreizsysteme sind noch nicht entsprechend ausgestaltet, um
Unternehmen und Verbraucher beim Umdenken zu unterstützen. Und Arbeit
ist immer viel höher besteuert als Ressourcenverbrauch, das ist
kontraproduktiv."

Maria Loheide, Vorstand der Diakonie Deutschland, kennt die
Probleme der Bedürftigen: "Men-schen, die Grundsicherung beziehen,
werden nicht selten in sogenannte "Schrottimmobilien" gedrängt, die
zumeist schlecht isoliert sind. Energieeffiziente Wohnungen und
stromsparende Haushaltsgeräte müssen auch sozialpolitisch gefördert
werden. Energieverschwendung durch Unternehmen muss teurer und die
Grundversorgung für Bürgerinnen und Bürger günstiger werden." Die
Bedürftigen in Deutschland sind nicht durch die Energiewende
bedürftig geworden. Ihre Situation muss unabhängig vom Stand der
Energiewende dringend verbessert werden. Dazu gehört die Einführung
flächendeckender Mindestlöhnen von mindestens 8,50 EUR/Std. und die
pauschalierte Anhebung der Sozialtransfers um die gestiegenen
Energiekosten (8-Punkte Forderungskatalog der klima-allianz).

Rainer Hinrichs-Rahlwes, Präsident des European Renewable Energy
Council und Vorstandsmit-glied des BEE, fügt der Debatte die
europäische Dimension hinzu: "In Europa haben 1,2 Millionen Menschen
einen Arbeitsplatz im Bereich der Erneuerbaren Energien. Mehr als 137
Milliarden Euro haben die Erneuerbaren zur Wirtschaftsleistung der EU
in 2011 beigetragen. Diese Erfolgsgeschichte muss fortgesetzt werden
- durch klare Politikentscheidungen für einen ambitionierten Ausbau
der Erneuerbaren in Europa und den Mitgliedsstaaten und die
Beendigung aller offenen und verdeckten Subventionen für fossile und
nukleare Energieerzeugung."

Das komplette Programm finden Sie unter
www.klima-allianz.de/2013energiegipfel.

Soeben erschienen!
Broschüre "Bei der Energiewende läuft vieles - aber noch nicht alles
rund. Eine Zwischenbilanz."
ISSN 2196-6060, 38 Seiten
Download unter: www.klima-allianz.de



Pressekontakt:
Misereor, Barbara Wiegard, barbara.wiegard@misereor.de,
Tel. 0170/5746417
Lisa Bauch, Klima- und Energiereferentin IG BAU, 0176-21705524,
lisa.bauch@peco-ev.de
Maria Loheide, Vorstand Diakonie Deutschland, 0162- 107 86 43,
maria.loheide@diakonie.de
Rainer Hinrichs-Rahlwes, Präsident EREC und EREF, Vorstandsmitglied
BEE, rainer.hinrichs@bee-ev.de
Dr. Katharina Reuter, Leitung klima-allianz deutschland,
0178-4481991, reuter@klima-allianz.de


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