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Westfalenpost: Nicht an den Bildern, an den Taten sollt Ihr sie messen! / Kommentar zur Kanzlerin im Hochwasser von Lorenz Redicker

Geschrieben am 04-06-2013

Hagen (ots) - Darf eine Bundeskanzlerin die Hochwassergebiete
besuchen und mal eben 100 Millionen Euro Soforthilfe zusagen - keine
vier Monate vor der Bundestagswahl? Erinnerungen werden da wach, an
den damaligen Kanzler Schröder während der Jahrhundertflut 2002.
Wenige Wochen später gelang ihm knapp die Wiederwahl. Seine beherzten
Auftritte in Gummistiefeln sollen ihm die entscheidenden Stimmen
gebracht haben. Und Merkel? Kritik an ihren Hochwasserfotos ist
letztlich heuchlerisch. Die Kanzlerin darf nicht nur Passau, Pirna
und Greiz besuchen, sie muss es sogar - um sich ein Bild zu machen
von dieser Katastrophe. Alles andere würde Desinteresse vermuten
lassen, fehlende Anteilnahme gar. Die warf man George W. Bush vor,
weil er 2005 das im Hurrikan Katrina halb versunkene New Orleans erst
verspätet aufsuchte. Messen sollte man Merkel nicht an den Bildern,
die sie jetzt produziert - wobei sie nicht zufällig auf Gummistiefel
verzichtete. Messen sollte man sie an ihren Taten. Die zugesagte
Soforthilfe dürfte kaum zu hoch gegriffen sein. Dass Merkel damit
Tatkraft beweist, ihr das im Wahlkampf nutzt, kann man ihr nicht
vorwerfen. Dass Steinbrück solche Tatkraft in Ermangelung eines Amtes
abgeht, ist das Pech des Oppositionspolitikers. Wünschenswert wäre,
wenn sich die Kanzlerin und ihre Regierung wie auch die
Landesregierungen noch einmal mit der Frage des nachhaltigen
Hochwasserschutzes befassten. Nach 2002 ist hier einiges angestoßen,
aber längst nicht alles Notwendige umgesetzt worden. Weil manche
Dinge Zeit brauchen, aber auch, weil etwa ökonomische Interessen
dagegen stehen. Was sich teuer rächen kann.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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