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VDA-Präsident Wissmann: "Wir wollen gar kein Geld aus Europa, wir wollen dass stimuliert wird und nicht bürokratisch stranguliert wird" (AUDIO)

Geschrieben am 27-05-2013

Berlin (ots) -

INTERVIEW MIT VDA-PRÄSIDENT MATTHIAS WISSMANN ZUM INTERNATIONALEN
KONGRESS ELEKTROMOBILITÄT IN BERLIN

Anmoderation:

Heute und morgen (Montag, 27. und 28. 05.2013) lädt die
Bundesregierung zur Internationalen Konferenz "Elektromobilität
bewegt weltweit" nach Berlin ein. Hochrangige Vertreter von
Verbänden, Unternehmen, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik
diskutieren zwei Tage lang den Stand der Elektromobilität. Auch die
Bundeskanzlerin hat sich zu dieser Konferenz angesagt. Neben
Vorträgen und Fachforen über die Potentiale und Herausforderungen der
Elektromobilität gibt es eine Ausstellung zum Entwicklungsstand der
Elektromobilität. Der Verband der Automobilindustrie, VDA, bietet an
beiden Tagen kostenlose Probefahrten mit Elektroautos an. Am Telefon
begrüße ich jetzt den Präsident des VDA, Matthias Wissmann.

1. Frage: Wie weit ist die deutsche Autoindustrie in Punkto
Elektromobilität aktuell? Wir haben jetzt etwas über 8.000
Elektrofahrzeuge auf dem deutschen Markt. Aber der eigentliche
Markthochlauf kommt erst in den nächsten Jahren. Denn allein 2013 und
2014 bringt die deutsche Autoindustrie 14 Elektromodelle auf den
Markt. Und dann kann der Kunde bei den verschiedenen Unternehmen hoch
spannende und gleichzeitig emotionale Fahrzeuge erwerben. Damit wird
unsere Strategie "Weg vom Öl" - und darum geht es uns ja am Ende -
Schritt für Schritt Realität (0'31)

2. Frage: Die EU will die CO2-Grenzwerte verschärfen, 95 Gramm CO2
sind im Gespräch. Ist das erreichbar, wenn Elektroautos entsprechend
hoch im Flottenverbrauch berücksichtigt werden? Ein ehrgeiziges, aber
wir glauben, erreichbares Ziel, wenn - so sagt es zum Beispiel die
RWTH Aachen, die anerkannteste deutsche Hochschule auf dem Gebiet der
Automobiltechnologie - wenn genügend Fahrzeuge mit
Alternativantrieben vom Kunden nachgefragt und in den Markt gebracht
werden. Deshalb sind wir der Meinung, sollte die EU dringend diesen
alternativen Antrieben auch eine Mehrfachanrechnung auf den
CO2-Schnitt gewähren. In China werden Elektromobile mit dem Faktor
fünf unterstützt bei der Anrechnung auf den CO2-Schnitt, in Amerika
mit dem doppeltem Wer. Nur die Europäische Union hängt noch
hinterher. Ich finde es sind jetzt genug Reden in der europäischen
Politik geführt worden zur Elektromobilität, wie wichtig sie sei. Wir
wollen gar kein Geld aus Europa, wir wollen, dass durch die
Regulierung stimuliert wird und nicht bürokratisch stranguliert. Und
wir hoffen, dass es bald zu einer vernünftigeren Regelung kommt, als
es derzeit von der europäischen Kommission vorgesehen ist. (1.10)

3. Frage: Müssen Ihrer Meinung nach deshalb Elektroautos - sei es
durch Produktions- oder Kaufanreize oder Bevorzugung im
Straßenverkehr - besonders gefördert werden? Also richtig ist, dass
wir den Kunden den Weg zur Elektromobilität erheblich erleichtern,
wenn wir bestimmt Vorteile gewähren. Also zum Beispiel im Parkraum
oder bei der Benutzung von Busspuren. Wichtig wäre auch, dass wir in
den Firmenwagenflotten in den nächsten Jahren eine große Zahl von
Elektrofahrzeugen bekommen. Deswegen ist es wichtig, dass in den
nächsten Wochen der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte
Nachteilsausgleich für die Nutzung von Firmenwagen Gesetzeskraft
erhält. Dass der Nutzer nicht bestraft wird, wenn er ein
Elektrofahrzeug fährt. Dafür brauchen wir die Zustimmung des
Bundesrats. Also ein weiteres Beispiel für Impulse für die
Elektromobilität. (0'45)

4. Frage: Elektroautos werden teurer als Autos mit
konventionellem Antrieb. Werden die Kunden bereit sein, den Mehrpreis
zu bezahlen? Ja ich glaube, dass insbesondere in den Städten die Zahl
der Menschen, die von der Elektromobilität fasziniert sein werden,
bald zunimmt. Denn diese Fahrzeuge - ich bin inzwischen viele davon
Probe gefahren - sind einfach tolle Fahrzeuge, emotionale Fahrzeuge,
die alle Ansprüche erfüllen. Wenn dann noch ein paar Vorteile da sind
- ich sprach vom Parken, KFZ-Steuer für Elektromobile,
Nachteilausgleich für Dienstwagen - wenn das alles kommt, dann
glaube ich schon, dass es 2013/2014 einen Markthochlauf gibt und die
Kunden beeindruckt sind, was Elektroautos alles leisten können.
Wichtig ist auch, dass die Reichweiten inzwischen andere sind, als
sie es noch vor Jahren gewesen sind. (0'45)

5. Frage: Es werden heute und morgen beim Kongress in Berlin
hochrangige Vertreter von Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und
Unternehmen das Thema Elektromobilität diskutieren. Ist die
Elektromobilität ein schwieriges, hochkomplexes Thema? Das ist ein
Marathon mit riesigen technischen Herausforderungen. Aber die
deutsche Automobilindustrie geht diesen Marathon mit großen
Investitionen und einem unglaublichen Pioniergeist an. Das Ziel ist
anspruchsvoll, es ist richtig, dass das Ziel gesetzt wird und wir tun
alles, um es zu erreichen. Und wenn's dann ein Jahr später wäre, wäre
es auch kein Beinbruch. Wir sind hier sehr optimistisch, dass wir
auch bei der Elektromobilität eine führende Rolle spielen können,
weil unsere Hersteller und Zulieferer einfach einen unglaublichen
Innovationsgeist haben. Und weil wir auch mit Partnerindustrien, wie
dem Maschinenbau, der chemischen Industrie oder der Elektroindustrie
in inzwischen 82 Forschungsprojekten hervorragend zusammenarbeiten.
(0'46)

Abmoderation:

VDA-Präsident Matthias Wissmann, im Telefoninterview im Vorfeld
der Internationalen Konferenz der Bundesregierung zur
Elektromobilität, die heute und morgen in Berlin stattfindet.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0


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