(Registrieren)

Westfalenpost: Anstoß zum Querdenken Von Nina Grunsky

Geschrieben am 21-05-2013

Hagen (ots) - Eine Revolution? Der SAP-Konzern will tatsächlich
Menschen entsprechend ihrer Fähigkeiten einstellen! Man sollte
eigentlich meinen, dass genau zu diesem Zweck hoch spezialisierte
Personalabteilungen unterhalten werden.

Die aber haben offenbar ein starres, um nicht zu sagen
autistisches Raster, mit dem sie nach Mitarbeitern fahnden: Wer nicht
teamfähig ist, wer sich nicht als "sozial kompetent" hervortut, hat
keine Chance, egal was er sonst kann. Insofern ist es eine gute
Nachricht, dass der SAP-Konzern nun Hunderte von Autisten als
Programmierer und Softwaretester anwirbt.

Denn dies ist ein Zeichen, dass auch diejenigen, die nicht der
Norm entsprechen, sehr wertvoll für die Wirtschaft und für die
Gesellschaft sind. Zumal die Walldorfer die Autisten nicht etwa aus
purer Nächstenliebe oder sozialem Engagement anstellen, sondern weil
das Unternehmen in einem Pilotprojekt festgestellt hat, wie durch den
Einsatz von Autisten in Indien die Produktivität gesteigert werden
konnte.

Das mag nach kühlem Kalkül klingen, bestätigt aber genau deshalb
das Selbstbewusstsein der Betroffenen, dass sie etwas leisten, nicht
aus Mildtätigkeit beschäftigt werden müssen.

Andererseits lässt dies fürchten, dass dieses Signal vielleicht
nicht allzu weit leuchtet. Dass es Menschen nichts nutzen wird, die
ebenfalls nicht der Norm entsprechen, aber andere Fähigkeiten haben,
die beim Durchschnitt der Bevölkerung weniger ausgeprägt sind.

Menschen mit Down-Syndrom beispielsweise, die häufig über große
Empathie verfügen. Die aber zahlt sich weniger in Euro und Cent aus,
auch wenn sie beispielsweise in der Altenhilfe gut gebraucht werden
könnte. Zumindest aber ist das SAP-Beispiel ein Anstoß zum Querdenken
- nicht nur für die Personalplaner.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

464984

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Syrien/Irak/Libanon/Nahost Stuttgart (ots) - Im dritten Jahr frisst sich der Syrien-Konflikt in die gesamte Region hinein. Libanon und Irak taumeln bereits. Die irakischen Kurden warten nur auf einen günstigen Moment, um ihre Unabhängigkeit von Bagdad offiziell zu erklären. Im Irak bekämpfen sich Radikale der sunnitischen und schiitischen Seite mit einer Brutalität, die an die schlimmsten Bürgerkriegsjahre nach Saddams Sturz erinnert. Aus dem Libanon heraus agiert Hisbollah jetzt offen als Kriegspartei in Syrien und könnte Beirut auf eigene Faust in einen mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Provokationen auf den Golanhöhen Verworren und stetig gefährlicher BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Der syrische Präsident Baschar al Assad lässt nichts unversucht, den Krieg im eigenen Land in die Nachbarstaaten zu exportieren. Am meisten gefährdet ist Israel, wo von seinen Militärs immer wieder in der Hoffnung auf einen größeren Flächenbrand kleinere Scharmützel angezettelt werden. Assad setzt in seiner Verblendung auf die Solidarität der arabischen Staaten, wenn es ihm gelänge, Israel zu einer Intervention zu provozieren. Dabei hat Israel längst seine rote Linie klargemacht und wird auch - anders als US-Präsident mehr...

  • Weser-Kurier: Zur deutschen Flüchtlingspolitik schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 22. Mai 2013: Bremen (ots) - Die Innenminister von Bund und Ländern sind - unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit - nicht gerade für ihre Milde bekannt. Härte ist meistens Trumpf. Das dürften auf der heute in Hannover beginnenden Konferenz der Ressortchefs unter anderem Kiffer, Radfahrer und Datenschützer zu spüren bekommen. Kiffer, weil sie nicht auf höhere Grenzen für den straflosen Eigenverbrauch hoffen dürfen. Radler, weil sie künftig schärfere Strafen bei Trunkenheitsfahrten befürchten müssen. Datenschützer, weil ihr Kampf gegen überbordende mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Toleranz / Kommentar zu Anschlägen auf Moscheen Mainz (ots) - Deeskalation ist nun erste Bürgerpflicht, überall dort, wo wechselseitige Vorwürfe oder gar Beschimpfungen zwischen politischen und religiösen Gruppen im Raum stehen, zwischen Deutschen und ihren Mitbürgern, zwischen Muslimen und Christen. Selig sind die Friedfertigen - ein Satz aus der Bibel, den sich ohne jeden Zweifel Muslime zu eigen machen, denen an gutem Miteinander gelegen ist. Der Besuch des, gelinde gesagt: umstrittenen islamischen Predigers Mohammed Al Arifi beim Mainzer Arab-Nil-Rhein-Verein im Dezember 2012 mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Thema Drohnen-Debakel: Bielefeld (ots) - Den letzten beißen die Hunde. Deshalb ist es wenig hilfreich, auf all die Verteidigungsminister zu zeigen, die sich im Zusammenhang mit der Aufklärungsdrohne »Euro Hawk« nicht mit Ruhm bekleckert haben. Rudolf Scharping, Peter Struck, Franz-Josef Jung, Karl-Theodor zu Guttenberg und jetzt auch Thomas de Maizière haben sich offensichtlich von der Industrie und den angeblichen Fachleuten im Ministerium überzeugen lassen, dass alle Probleme lösbar seien. Das sind sie letztendlich doch nicht, zumindest nicht zu vertretbaren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht