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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Der geklonte Mensch Albtraum PETER STUCKHARD

Geschrieben am 16-05-2013

Bielefeld (ots) - Das klontechnische Meisterstück des
Bioingenieurs Shoukhrat Mitalipov ist ein furchteinflößender
Durchbruch: Endlich kann der Mensch Gott spielen und selbst einen
Menschen nach seinem Bilde schaffen. Und wenn er mit dem eigenen Bild
nicht zufrieden ist, kann er so lange im Erbgut herumfummeln, bis das
Wunschergebnis vorliegt. Man darf jetzt darauf warten, dass, wo auch
immer, der allerletzte Schritt auf dem Weg zum künstlichen Menschen
auch noch getan wird: das Einpflanzen und das Ausreifenlassen der
Zellen in einer Gebärmutter. Es gehört kein abgrundtiefer
Kulturpessimismus dazu, sich vorzustellen, dass die Fantasie des
einen oder anderen Konzernlenkers schon die Geschäftsfelder der
schönen neuen Welt Revue passieren lässt. Die Kundschaft aus dem
Militär und den Geheimdiensten wird diese Fantasien garantiert
beflügeln. Der biologisch-technische Weg ist frei, da wird im Zweifel
keine Nachfrage ungestillt bleiben. Was die Welt aus der Entdeckung
macht, ist eine Frage des Preises, nicht der Ethik oder Moral. Ob es
helfen würde, ist deshalb ungewiss, aber das reproduktive Klonen muss
endlich über internationale Konventionen gebannt werden. In
Deutschland ist es verboten, das Embryonenschutzgesetz lässt da
keinen Spielraum. Aber schon jetzt taucht am Horizont die Frage nach
der internationalen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf
mit dem bekannten Argument "Wenn wir es nicht machen, machen es die
anderen". Da heißt es standhaft bleiben. Die regenerative Medizin,
die vielleicht schon bald Blinde wird sehen und Gelähmte wird gehen
lassen, braucht keine Klontechnik mehr. Längst ist es gelungen, in
menschlichen Zellen alles auf Anfang zu setzen und sie neu zu
programmieren. Diese Technik kann und wird bis an das Patientenbett
weiterentwickelt werden.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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