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ITU-Tagung plant Regeln für das Internet / Deutsche Industrie vernachlässigt Gestaltungschancen

Geschrieben am 14-05-2013

Köln (ots) - Die International Telecommunication Union (ITU)
schafft derzeit in Genf die Grundlagen für die Zukunft des Internet.
Beim World Telecommunication Policy Forum (WTPF) berät die
UN-Organisation über Richtlinien für das Netz. Prof. Michael Rotert,
Vorstandsvorsitzender des eco - Verband der deutschen
Internetwirtschaft e. V, vertritt die deutsche IT-Branche. Andere
Industriezweige nehmen noch nicht teil, obwohl die Anbindung ans
Internet in vielen Feldern als Wachstumstreiber gilt.

Das WTPF vom 14. bis 16. Mai in Genf bereitet die Grundlagen für
die Vollversammlung der ITU 2014 - und prägt somit bereits jetzt das
Internet von morgen. Die Anliegen der teilnehmenden Akteure bergen
gleich mehrere Gefahren: Oppressive Mitgliedsstaaten fordern eine
stärkere Kontrolle der Internetinhalte. Netzanbieter streben ein
Zwei-Klassen-Internet an, in dem nur finanzkräftige Nutzer wirklich
am technischen Fortschritt teilhaben. Und die ITU selbst möchte mit
der Regulationshoheit für das Internet ihre Existenz legitimieren.

Prof. Michael Rotert rechnet mit einer erneuten Behandlung dieser
Forderungen, die im Dezember 2012 zum Scheitern der WCIT-Konferenz
geführt haben. Die vorbereitende Expertenkommission hat fünf von
sechs vorab veröffentlichten Positionspapieren der
Tagungsorganisatoren bereits abgelehnt - dennoch stehen sie auf der
Agenda. Rotert fordert daher: "Die deutsche Politik muss ein klares
Zeichen gegen alle Versuche setzen, einzelnen Organisationen zu viel
Macht über das Internet zu geben. Dazu ist sie auch bereit - aber
eine breite und erkennbare Unterstützung aus den Reihen der
Wirtschaft wäre hilfreich."

Große Teile der deutschen Wirtschaft sind betroffen

Dennoch ist die Internetwirtschaft die einzige Branche, die sich
an der deutschen Delegation beteiligt. Aus Sicht von Rotert eine
vergebene Chance: "Nur noch wenige Jahre, dann hat so gut wie jedes
Gerät einen Internetanschluss. Die jetzt verhandelten Regelungen
betreffen also auch die Automobilindustrie, den Maschinenbau,
wahrscheinlich bald sogar jeden Hersteller von Fensterrahmen. Bei
zukünftigen Verhandlungen wäre es daher im Interesse der
Industrienation Deutschland, wenn diese Branchen ihre Stimme
einbringen und ihr Wachstumsfeld gegen Einzelinteressen verteidigen."

Über eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft

eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit über 650
Mitgliedsunternehmen gestaltet eco das Internet: Der Verband
entwickelt Märkte, fördert Technologien und formt Rahmenbedingungen.
In seinem Kompetenznetzwerk befasst sich eco mit Infrastrukturfragen,
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und
der Nutzung von Inhalten.



Pressekontakt:
eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
Lichtstr. 43h, 50825 Köln
Web: www.eco.de

Nicole Chemnitz, Tel.: 0160-3157729, nicole.chemnitz@eco.de


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