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Allg. Zeitung Mainz: Kampagne / Kommentar zu Merkels DDR-Leben

Geschrieben am 10-05-2013

Mainz (ots) - Sie habe "nichts zu verbergen", hat Angela Merkel zu
ihrem politischen Leben in der damaligen DDR erklärt. Natürlich ist
sie klug genug, zu wissen, dass sie sich daran messen lassen muss,
bis zum Ende ihrer Tage. Die Biografie, die nun zwei Journalisten -
ohne Mitwirkung des Objekts ihrer Betrachtung - veröffentlichen,
wird die Kanzlerin allerdings kaum ins Grübeln bringen. Dass das
Werk ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in die Medien lanciert wird, da
Merkel einen extrem schwierigen und nach dem gewaltsamen Tod eines
deutschen Soldaten überaus schmerzlichen Afghanistan-Besuch
absolviert, ist, gelinde gesagt, unglücklich. Böse Absicht? Womöglich
soll Ballyhoo verdecken, dass da inhaltlich kaum Neues ans Licht
kommt, zumindest nichts Relevantes. "Das unbekannte DDR-Leben der
Kanzlerin"? Der Berg - in diesem Fall: das Buch - kreißte und gebar
ein Mäuslein. Merkel trat vor der Wende für einen 'demokratischen
Sozialismus' in einer eigenständigen DDR ein? Da war sie doch in
guter Gesellschaft, mit Maggie Thatcher, vielen westeuropäischen
Regierungen und dem SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine. Die
Republik nähert sich dem Bundestagswahlkampf 2013. Da ist niemand
zimperlich. Doch die Sozialdemokraten sollten sich gut überlegen, ob
sie an einer Kampagne mitstricken wollen, die sich fast nur aus
Nebulösem speist. Möchte irgendjemand die Forderung erheben,
ausschließlich Widerstandskämpfer/innen seien nach dem Ende eines
Unrechtssystems legitimiert, im neuen Rechtsstaat politisch zu
führen? Hoffentlich nicht. Vor allem sollten sich Bürger der
Vor-1989-Bundesrepublik generell davor hüten, den moralischen
Zeigefinger zu erheben. In der BRD (alt) war Zivilcourage
ungefährlich aber nicht weit verbreitet. In der DDR (alt) war es
genau umgekehrt.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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