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neues deutschland: NSU-Prozess: Ab jetzt gilt's

Geschrieben am 06-05-2013

Berlin (ots) - Die deutsche und internationale Öffentlichkeit
blickte am Montag mit Spannung nach München: Presse, Prozessbesucher,
Polizei und Demonstranten drängten sich dort vor dem Gebäude des
Oberlandesgerichts. Doch das Draußen ist seit gestern Begleitmusik.
Drinnen sahen die Angehörigen der NSU-Mordopfer, die zum
Prozessauftakt gekommen waren, zum ersten Mal die Angeklagte Beate
Zschäpe und ihre mutmaßlichen Unterstützer von Angesicht zu
Angesicht. Und der Vorsitzende Richter wurde mit zwei
Befangenheitsanträgen konfrontiert. Beim Fußball würde es heißen
»Entscheidend is aufm Platz«: All das, was sich in den letzten Wochen
medial in den Vordergrund drängte, ist nun Hintergrund. Jetzt haben
die Juristen das Wort. Richter, Staatsanwälte, Vertreter der
Nebenklage und Verteidiger - auf allen lastet ein enormer Druck. Der
Vorsitzende Richter Manfred Götzl muss beweisen, dass er den Prozess
besser leiten kann als ein Akkreditierungsverfahren. Die
Staatsanwaltschaft muss den Angeklagten die Vorwürfe nachweisen, die
Nebenklagevertreter ihr Versprechen einlösen, möglichst viele der
Ungereimtheiten rund um den NSU aufzuklären. Das alles wird Zeit
kosten, die wenigsten Prozesstage dürften spektakulär werden. Damit
aber in dem zeitraubenden Mammutprozess das Drinnen nicht gänzlich
hinter anderem verschwindet, darf die Begleitmusik außen nicht
verstummen. Nicht zuletzt die Medien müssen beweisen, dass sie mehr
im Repertoire haben als nur das Getöse um die Presseplätze.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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