(Registrieren)

30.000 Leben retten / VdTÜV veranstaltet seinen 7. Internationalen Fit to Drive-Kongress

Geschrieben am 26-04-2013

Berlin (ots) - Statistiken belegen, dass die meisten
Verkehrsauffälligkeiten auf menschliches Verhalten zurück zu führen
sind. Bis 2050 plant die EU-Kommission die Zahl der Verkehrstoten auf
null zu reduzieren. "Um diese Vision Zero zu verwirklichen, müssen
die Experten aus ganz Europa Konzepte und Ideen entwickeln, die
insbesondere das menschliche Verhalten im Straßenverkehr in den
Mittelpunkt stellen", erläutert Dr. Klaus Brüggemann,
Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV. Am 25. und 26. April
findet in Berlin daher der 7. Fit to Drive-Kongress statt. Er ist
seit 2006 eine der wichtigsten Plattformen, die sich international
und interdisziplinär mit dem Verhalten des Menschen im Straßenverkehr
beschäftigen.

Hohes Unfallrisiko durch Alkohol und Drogen

Bei rund 25 Prozent aller Unfälle mit Todesfolge in Europa war
Alkohol mit im Spiel. Ein Blutalkoholwert von 0,5 Promille führt
bereits zu einem doppelten Unfallrisiko, bei 1,1 Promille
verzehnfacht sich das Risiko, bei 1,6 Promille besteht ein 25-faches
Unfallrisiko. "Es muss sich bei allen Verkehrsteilnehmern ein
Verhalten durchsetzen, das zwischen Alkohol und Autofahren klar
trennt", erklärt Dr. Brüggemann, "da sind natürlich Aufklärung,
Erziehung durch Eltern und Schule und eine gute Fahrausbildung
gefragt." Deutschland setzt zudem mit der Medizinisch-Psychologischen
Untersuchung auf einen Schutz der Allgemeinheit vor alkoholisierten
Fahrern verbunden mit einer Unterstützung zu einer nachhaltigen
Verhaltensänderung.

Neben Alkohol stellen auch illegale Drogen im Straßenverkehr ein
hohes Risiko dar. Im Rahmen des DRUID-Projektes wurde bei
Untersuchungen in 13 europäischen Ländern festgestellt, dass rund 3,5
Prozent der Autofahrer alkoholisiert waren und rund 2 Prozent unter
dem Einfluss illegaler Drogen wie Haschisch oder Kokain standen.

Regelverstöße sind keine Kavaliersdelikte

Rasen, drängeln, oder schnell bei Rot über die Ampel:
Regelverstöße haben stark zugenommen und werden kaum geahndet. Dabei
können sie fatale Folgen haben. Bei etwa 30 Prozent aller tödlichen
Unfälle war überhöhte Geschwindigkeit an der Ursache beteiligt. Je
höher die Geschwindigkeit umso höher das Unfallrisiko und umso
gravierender die Folgen. Die Gefahr von zu schnellem Fahren oder
Rasen wird vielfach ausgeblendet: Etwa 40 bis 50 Prozent aller
Autofahrer in Europa fahren regelmäßig schneller als die zulässige
Geschwindigkeit, bis zu 20 Prozent überschreiten die
Höchstgeschwindigkeit um mehr als 10 km/h. "Hier muss eindeutig die
Kontrolldichte erhöht werden", erläutert Dr. Brüggemann, "letztlich
hat nicht die Höhe einer Strafe die entscheidende abschreckende
Wirkung, sondern die hohe Chance erwischt zu wer-den und danach
konsequent sanktioniert zu werden."

Best Practice-Modelle stehen im Vordergrund

Im Mittelpunkt des Kongresses stehen Best Practice-Modelle der
einzelnen europäischen Länder und die Begleitung wissenschaftlicher
Projekte. So wurde im Rahmen der Fit to Drive-Kongresse gemeinsam mit
der EU-Kommission die "Bestpoint"-Studie initiiert, die Punktesysteme
der einzelnen Länder auf ihre Wirksamkeit vergleicht. Darüber hinaus
begleiteten die Experten die Einführung einer Medizinisch
Psychologischen Untersuchung ähnlich der deutschen MPU in Polen,
Ungarn und der Slowakei. In einigen Ländern wird dies von
Alkolock-Systemen unterstützt, die einen alkoholisierten Fahrer am
Bewegen seines Fahrzeugs hindern. Die Einbindung dieser technischen
Systeme in ein therapeutisches Gesamtsystem war ein wichtiges Thema
vergangener Fit-to-Drive Kongresse. Auch auf dem 7. Fit to
Drive-Kongress werden die Fachleute ihre jeweiligen Positionen und
Erfahrungen zu diesem Thema austauschen.

"Durch die Fit to Drive-Kongresse konnte ein europäisches
Problembewusstsein für den Menschen und sein Verhalten im
Straßenverkehr geschaffen werden", erläutert Dr. Brüggemann. "Das
zeigt sich auch darin, dass nun die Verkehrspsychologie in der
Verkehrssicherheitspolitik in Europa verankert wird."



Pressekontakt:
Johannes Näumann
VdTÜV Verband der TÜV e.V.
Pressesprecher
T.: +49 30 760095-320
M.: +49 151-12 03 96 92
johannes.naeumann@vdtuev.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

460635

weitere Artikel:
  • DDR geheim: Die Elite-Schule "Wilhelm Pieck" Leipzig (ots) - In der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst" werden am 30. April, 20.45 Uhr die Geheimnisse um "Die FDJ-Kaderschmiede am Bogensee" gelüftet. Eine Dokumentation über die DDR-Jugendhochschule "Wilhelm Pieck". Verborgen im Brandenburgischen Forst nahe dem Bogensee bei Wandlitz steht ein gewaltiger Gebäudekomplex, gespenstisch, wie ein Fremdkörper aus einer anderen Zeit. Er diente früher als Jugendhochschule der FDJ. Heute stehen fast alle Gebäude leer - auch wenn unter Denkmalschutz, so doch dem stetigen Verfall mehr...

  • ZDF-Politbarometer April II 2013 / Zwei Drittel sehen Defizite bei Bekämpfung der Steuerhinterziehung / Union verliert, SPD legt zu - Grünen-Anhänger gegen Fixierung auf Rot-Grün (BILD) Mainz (ots) - Steuerhinterziehung: Die meisten Deutschen (70 Prozent) gehen davon aus, dass Steuerhinterziehung bei uns weit verbreitet ist (nicht weit verbreitet: 28 Prozent), und 86 Prozent glauben, bei Bürgern mit besonders hohem Einkommen ist das häufiger der Fall als bei anderen Steuerzahlern (ist nicht so: 12 Prozent). Zudem beklagen mit 69 Prozent gut zwei Drittel aller Befragten und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen, dass in Deutschland zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung nicht genug getan werde. Nur für 24 mehr...

  • Frankfurter Flughafen erster Airport mit Hundestaffel zur Überprüfung von Luftfracht / Lizensierung durch Luftfahrt-Bundesamt / Verschärfte EU-Regeln für Luftfracht (BILD) Frankfurt (ots) - FRA/mn - Als erstes Unternehmen in Deutschland besitzt die Fraport AG eine Hundestaffel, deren Sprengstoffspürhunde zur Kontrolle von Luftfracht eingesetzt werden dürfen. Eine entsprechende Lizenz hat das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens nach zahlreichen Testreihen und Überprüfungen unter Mitwirkung verschiedenster Sicherheitsbehörden und Fluggesellschaften erteilt. Hintergrund der Lizensierung sind verschärfte Sicherheitsbestimmungen der Europäischen mehr...

  • Deutschland und Afrika rücken näher zusammen / Bundesaußenminister Westerwelle bereist Subsahara-Afrika Berlin (ots) - Im Rahmen seiner Afrika-Reise wird Bundesaußenminister Guido Westerwelle zwischen dem 27. April und 1. Mai Ghana, Mosambik und Südafrika besuchen. Erste Station seiner Reise wird das in Westafrika liegende Ghana sein. Das Land zählt dank seiner politischen Stabilität und einem auch für 2013 und 2014 vorausgesagtem Wirtschaftswachstum von gut 7 Prozent zu den Erfolgsmodellen Afrikas. "Die wirtschaftliche Bedeutung Ghanas und der westafrikanischen Region ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Um vom Marktgeschehen vor mehr...

  • Uhl: Unionsfraktion begrüßt Vorstoß der Innenminister zur Armutsmigration Berlin (ots) - Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat in einem gemeinsamen Brief mit seinen Amtskollegen aus den Niederlanden, Österreich und dem Vereinigten Königreich an die EU auf eine unionsweite Lösung zum Problem der Armutszuwanderung innerhalb der EU gedrungen. Dazu erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Hans-Peter Uhl: "Die Freizügigkeit für EU-Bürger ist ein wesentlicher Grundpfeiler der Europäischen Einigung. Der fortgesetzte Missbrauch dieser europäischen Grundfreiheit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht