(Registrieren)

Mehr Züchtungsfortschritt ohne Biopatente - Deutscher Bauernverband fordert Klarstellung des Patentgesetzes

Geschrieben am 24-04-2013

Berlin (ots) - (DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) lehnt
Patente auf Pflanzen und Tiere ab und verweist auf den bewährten
Sortenschutz in der Pflanzenzucht und auf vergleichbare Regelungen in
der Tierzucht. Anlässlich der Tagung "Biopatente und Landwirtschaft"
beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz in Berlin fordert der DBV, dass Pflanzen und Tiere
als Bestandteile der natürlichen Lebensgrundlagen nicht durch
Patentierung der allgemeinen Verfügbarkeit entzogen werden dürfen.
"Unser 'Open-Source-System' in der Tier- und Pflanzenzucht bietet die
Möglichkeit, vorhandenes biologisches Material frei zu verwenden und
sichert die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Landwirte und
Züchter", betont Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär
des DBV im Vorfeld der Tagung.

Der DBV verfolgt die zunehmende Erteilung von Patenten auf
konventionelle Züchtungsmethoden einschließlich ihrer Erzeugnisse und
Nachkommen sehr kritisch. Der Bauernverband erinnert daran, dass "im
Wesentlichen biologische Verfahren" zur Züchtung nach dem deutschen
Patentgesetz ausdrücklich ausgenommen seien. Diese gesetzgeberische
Grundentscheidung müsse sich zwingend auf die Patentierbarkeit der
auf diesem Wege gezüchteten Pflanzen und Tiere erstrecken. Ansonsten
würde die sinnvolle Ausnahmeregelung im Bereich der Biopatente
ausgehöhlt, so der DBV. Der DBV fordert anlässlich der aktuell
anstehenden Änderung des Patentgesetzes eine gesetzliche
Klarstellung. Bereits Anfang 2012 haben alle Fraktionen des
Bundestages in einem gemeinsamen Antrag die Bundesregierung
aufgefordert, eine Änderung des Deutschen Patentgesetzes
vorzuschlagen, damit keine Patente auf konventionelle
Züchtungsverfahren, mit diesen gezüchtete landwirtschaftliche
Nutztiere und -pflanzen sowie deren Nachkommen und Produkte erteilt
werden. Es sei sehr im Sinne der Landwirte, dass hier ein
parlamentarischer Konsens gefunden wurde. Denn das Patentrecht sei
auf technische Erfindungen ausgelegt und biete im Bereich der
Biopatente Grauzonen und Schlupflöcher, kritisiert der DBV. Es reiche
nicht aus, die Patente in Einspruchsverfahren anzufechten. Die
Rechtsunsicherheiten müssten grundsätzlich bereits im Gesetz
beseitigt werden.

An die EU-Kommission appelliert der DBV, bei der angekündigten
Überarbeitung des Saatgutverkehrsrechtes für eine breite genetische
Sortenvielfalt zu sorgen. Einschränkungen bei alten Sorten oder
Erhaltungssorten dürfe es nicht geben.



Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

460171

weitere Artikel:
  • Gefährliche Lücken bei der politischen Einigung über eine neue Endlagersuche für Atommüll Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, bis zur parlamentarischen Sommerpause wollen Bund und Länder die kürzlich erzielte Grundsatzeinigung über eine neue Endlagersuche in Gesetzesform gießen. Ziel der Vereinbarung und des am heutigen Mittwoch im Kabinett verabschiedeten Standortauswahlgesetzes (StandAG) ist ein transparenter, wissenschaftsbasierter Neustart der Endlagersuche unter Beteiligung der Zivilgesellschaft. Als "vertrauensbildende Maßnahme" haben die Parteien beschlossen, die mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Riexinger (Linke) warnt in der Hoeneß-Affäre vor Politikverdrossenheit Bielefeld (ots) - Berlin. Linken-Chef Bernd Riexinger fordert in der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe) die gesellschaftliche Spaltung nicht weiter zu vertiefen. Wenn jetzt wegen der Honeß-Affäre über eine "Bagatellgrenze für Steuerflüchtlinge nachgedacht wird, sollten wir eine Bagatellgrenze für Verfehlungen am Arbeitsplatz einführen.Und wer über eine Million hinterzogen hat, muss per Gesetz mit Gefängnis bestraft werden, egal wie die Sache auffliegt", sagte der Politiker der Partei "Die Linke". mehr...

  • Der Tagesspiegel: Rechtsausschuss-Vorsitzender Kauder verlangt mehr Zurückhaltung von Innenminister Friedrich Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses, Siegfried Kauder (CDU), verlangt von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach dessen Kritik am Verfassungsgerichtspräsidenten Voßkuhle mehr Zurückhaltung. "Offene Kritik am Verfassungsgericht halte ich nicht für angemessen. Da ist mehr Zurückhaltung geboten. Wenn es Kritik gibt, sollte man das dem Betreffenden persönlich sagen", sagte Kauder dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). Gleichzeitig müsse sich aber auch das Bundesverfassungsgericht mehr...

  • Lehmer: Keine Patente auf Leben Berlin (ots) - Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veranstaltet heute ein Symposium zum Thema "Biopatente und Landwirtschaft - wie passt das zusammen?". Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Max Lehmer: "Auf konventionelle Züchtungsverfahren, mit diesen Verfahren gezüchtete landwirtschaftliche Nutztiere und Nutzpflanzen sowie deren Nachkommen und Produkte darf es keine Patente geben. Dies soll für alle Arten von Patenten und sämtliche relevanten mehr...

  • Hauptstadtforum 2013 / Gröhe: Ludwig Erhard schlägt Robin Hood Berlin (ots) - Union, SPD, Grüne und FDP wollen mehr für die Chancengerechtigkeit in Deutschland tun. Bei allen parteipolitischen Differenzen war das gestern Abend der Punkt, auf den sich die Podiumsteilnehmer des Hauptstadtforums der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WELT-Gruppe einigen konnten. Rund 180 Zuhörer erlebten eine geistreich und leidenschaftlich geführte Debatte zwischen Patrick Döring (FDP), Hermann Gröhe (CDU), Hubertus Heil (SPD) und Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen). So einig sich das von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht