(Registrieren)

Schockenhoff: Konkrete schriftliche Vereinbarungen zwischen Serbien und Kosovo jetzt erforderlich

Geschrieben am 18-04-2013

Berlin (ots) - Der EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle befindet
sich heute zu politischen Gesprächen in Berlin. Zu dem Gespräch mit
Europapolitikern des Bundestags und zum Dialogprozess zwischen
Serbien und Kosovo erklärt der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Schockenhoff:

"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt die Annäherung
Serbiens und des Kosovo an die EU. Sie begrüßt insofern die
Bereitschaft der Hohen Beauftragten der EU, Frau Ashton, den
Dialogprozess zwischen Pristina und Belgrad fortzusetzen. Während des
Dialogprozesses sind beide Länder wichtige Schritte aufeinander
zugegangen, aber es sind noch zahlreiche Differenzen auszuräumen.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat am 13. September 2012 in
Belgrad "Sieben Erwartungen an Serbien für die Aufnahme von
Beitrittsverhandlungen" vorgestellt. Sie wird ihre Entscheidung über
eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen daran ausrichten, wie weit
diese sieben Erwartungen tatsächlich erfüllt wurden und wie
nachhaltig die Umsetzung von Reformen und Vereinbarungen ist.

Mit Blick auf den aktuellen Dialogprozess zwischen Serbien und
Kosovo heißt das konkret, erforderlich sind:

1. Klare und konkrete Vereinbarungen über die Rechte der Serben
sowie über den Abbau der Parallelstrukturen in Nordkosovo und über
die Transparenz der serbischen Geldzuwendungen. Diese Vereinbarungen
müssen auch von der Bevölkerung in Nordkosovo akzeptiert und
mitgetragen werden.

2. Ein konkreter Fahrplan für die Umsetzung dieser Vereinbarungen,
der Monitoringberichte der EU einschließt.

3. Für eine positive Entscheidung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
müssen diese Vereinbarungen auch umgesetzt sein. Dies gilt vor allem
für wichtige Bereiche wie den Sicherheitssektor, für die Verwaltung
und für die Transparenz serbischer Zuwendungen.

Wenn der Deutsche Bundestag noch bis zum EU-Gipfel am 27./28. Juni
über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen entscheiden soll, dann
müssen die zuvor genannten Vereinbarungen, um bis dahin überhaupt
eine überprüfbare Umsetzung zu ermöglichen, bis zum Treffen der
EU-Außenminister am kommenden Montag klar, detailliert und
unmissverständlich schriftlich vereinbart und von den Regierungen
beider Länder voll akzeptiert sein.

Unverzichtbar ist für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für eine
positive Entscheidung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit
Serbien zudem, dass beide Seiten vor Beginn von
Beitrittsverhandlungen- in Form einer schriftlichen oder mündlichen
Erklärung - den "sichtbaren Willen" zeigen, dass sie während der
Beitrittsverhandlungen die Normalisierung ihrer Beziehungen rechtlich
verbindlich regeln wollen mit dem Ziel, dass Serbien und Kosovo als
vollwertige Mitgliedstaaten im Sinne der EU-Verträge unabhängig und
gemeinsam ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen können.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird keinen Vorratsbeschluss
fassen. Ein Verfahrensvorschlag, wonach im Juni ein Datum für die
Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Serbien in Aussicht gestellt
werden soll unter der Voraussetzung, dass bis zu diesem Datum
bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, ist für uns nicht akzeptabel.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird eine Entscheidung über die
Aufnahme von Beitrittsverhandlungen nur auf der Grundlage der
Erfüllung der zuvor genannten Voraussetzungen treffen.

Für eine Entscheidung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind auch
eine gute Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof für
das ehemalige Jugoslawien (IStGHJ) und der regionale
Aussöhnungsprozess wichtig. Dafür war die Rede des serbischen
Staatspräsidenten Nikolic letzte Woche vor der New Yorker
Generalversammlung ein deutlicher Rückschlag. Wenn vom Präsidenten
eines Landes der IStGHJ mit der Inqusition oder den Stalinschen
Schauprozessen gleichgesetzt wird und wenn der unter Frau Ashton
geführte Dialogprozess von ihm als "Diebstahl des Kosovo" bezeichnet
wird, dann stellt dies in Frage, ob mögliche Vereinbarungen auch von
der serbischen Seite mitgetragen werden."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

458999

weitere Artikel:
  • Michalk: Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Wirtschaftsleben ausbauen Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag wird am heutigen Donnerstag den Koalitionsantrag "Leistungspotenziale von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben ausschöpfen" abschließend beraten. Dazu erklärt die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Maria Michalk: "Die christlich-liberale Koalition wird heute ihren Antrag für mehr Chancen für Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt beschließen. Damit zeigt sie einmal mehr Verantwortung in einem herausfordernden Feld mehr...

  • Sahra Wagenknecht: Merkels Chaostruppe destabilisiert Europa Berlin (ots) - "Es sollte der Bundesregierung peinlich sein, dass die wichtigsten Wirtschaftsforscher ihre Krisenpolitik im Fall Zyperns als chaotisch bezeichnen. Aber auch das von Merkel und Co. zu verantwortende Mini-Wachstum in Deutschland kann nicht ansatzweise einen Beitrag zur Beendigung der Rezession in Europa leisten", kommentiert Sahra Wagenknecht die Frühjahrsprognose der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter: "Die Eckdaten des Frühjahrsgutachtens mehr...

  • LVZ: Döring: Mit der FDP gäbe es auch nach der Wahl keine Frauenquote / "Union hat sich unnötigerweise selbst in Schwierigkeiten gebracht" Leipzig (ots) - Sollte es nach der nächsten Bundestagswahl erneut zu einer schwarz-gelben Regierungsbildung kommen, wird es keine gesetzlich fixierte feste Frauenquote bei der Besetzung von Führungspositionen in der Wirtschaft geben. "Die Union hat sich unnötigerweise selbst in Schwierigkeiten gebracht", sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) zu entsprechenden Versprechungen der Union in ihrem Wahlprogramm. "Wir Liberale wollen Frauen Aufstieg und Karriere ermöglichen, die gesetzliche mehr...

  • Barthle: Breite Mehrheit für das Hilfspaket für Zypern Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag hat am heutigen Donnerstag mit breiter Mehrheit das Hilfspaket für Zypern beschlossen. Es umfasst zehn Milliarden Euro, von denen neun Milliarden von den Euro-Ländern durch den dauerhaften Rettungsschirm (ESM) finanziert werden, eine Milliarde Euro steuert voraussichtlich der Internationale Währungsfonds (IWF) bei. Neben den Hilfskrediten für Zypern beschloss das Plenum auch, die Laufzeit für die Darlehen aus dem ESM für Irland und Portugal zu verlängern. Hierzu erklärt der haushaltspolitische mehr...

  • Nüßlein: Deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Vorstellung der Gemeinschaftsdiagnose der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute für Frühjahr 2013 erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Dr. Georg Nüßlein: "Die Ergebnisse des Gutachtens zeigen: Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Das ist eine gute Nachricht. Unsere Wirtschaft hat sich in dem sehr schwierigen Umfeld in der Weltwirtschaft und Europa der vergangenen Jahre und Monate hervorragend behauptet. Umso erfreulicher ist, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht