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Badische Neueste Nachrichten: Wahnsinn und Hass

Geschrieben am 16-04-2013

Karlsruhe (ots) - Moderne demokratische Staaten sind hochkomplexe
Gebilde. Nach innen gewähren sie ein großes Maß an Freiheit, nach
außen schotten sie sich nicht ab, sondern knüpfen in vielfältiger
Weise Beziehungen zu anderen Staaten. Das ist explizit so gewollt, da
gerade die Vernetzung einen Zugewinn sowohl auf wirtschaftlicher als
auch kultureller Ebene bedeutet. Aber wie immer hat die Medaille zwei
Seiten. Wachsende Interdependenz macht anfällig: Einzelne Gewaltakte
können gleich große Krisen auslösen. Das ist all denen nicht
verborgen geblieben, die etwas gegen die moderne freiheitliche
Gesellschaft haben. Die Unzufriedenen nutzen die Spielräume, um Sand
ins Getriebe zu streuen. Der Terror, wie er jetzt wieder in Bosten
zugeschlagen hat, ist Ausdruck einer radikalen Frontstellung gegen
das, was die westliche Welt ausmacht. Deshalb muss er nicht unbedingt
aus der islamistischen Ecke kommen. Gerade in Amerika gibt es viele
sektiererische Bewegungen, die mit dem modernen Lebensstil nicht
zurechtkommen. Man erinnere sich nur an den sogenannten Unabomber,
der Briefbomben an diejenigen Wissenschaftler verschickte, die
maßgeblich an der Erfindung der Internet-Technik beteiligt waren. Der
Unabomber selbst war Mathematiker, bis er eine absolute Kehrtwende
vollzog und gerade in den wissenschaftlichen Errungenschaften das
Unheil witterte. Sicher liegen hier Wahnsinn und rational geleiteter
Hass eng beieinander. Aber ist dies nicht bei allen Formen des
Terrors der Fall? Auch der Islamist ist von der Modernität des
Westens überfordert. Weil er sie als Zumutung empfindet, aber nichts
Entsprechendes entgegenzusetzen hat, steigert er sich in aggressives
Verhalten hinein. Nicht vergessen werden dürfen all die
rechtsextremen Gruppierungen, die es auch in den USA gibt. Oder die
militanten Waffennarren, die jedes Waffenverbot als Eingriff in ihre
persönliche Freiheit betrachten. Timothy McVeigh sprengte 1995 in
Oklahoma ein ganzes Gebäude in die Luft und tötete 168 Menschen, weil
er sich vom Staat keine Vorschriften machen lassen wollte. Vielleicht
sind auch der oder die Attentäter von Bosten von ähnlichen Motiven
getrieben. Jedenfalls bot die Massenveranstaltung eines Marathonlaufs
einen geeigneten Anlass, um medienwirksam auf sich aufmerksam zu
machen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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