(Registrieren)

Trierischer Volksfreund: Mit Steuergeld gegen Steuersünder. Warum es richtig ist, dass das Land die Daten-CD gekauft hat - Kommentar

Geschrieben am 16-04-2013

Trier (ots) - Vier Millionen Euro lässt sich Rheinland-Pfalz -
zusammen mit anderen Bundesländern und dem Bund - den Kauf einer
angeblich brisanten CD kosten. Eine CD, die Daten von möglichen
Steuersündern enthält. Vier Millionen Euro aus Steuereinnahmen.
Steuergeld gegen Steuersünder. Bürger, die ihr Geld am deutschen
Fiskus vorbei angelegt haben, überwiegend wohl in der Schweiz.
Bürger, die den Staat betrügen, ihn um Milliarden bringen, die dann
für Schulen, Straßen oder für Polizei fehlen. Steuersünder verhalten
sich insofern asozial. Und sie sind kriminell. Und der Staat? Mit dem
Ankauf dubioser Datenträger von - anders kann man die Anbieter nicht
bezeichnen - kriminellen Hehlern, begeben sich die Behörden zumindest
auf einen dubiosen Pfad. Kriminalität wird mit zumindest nicht ganz
legalen Geschäften, die mit Steuergeld finanziert werden, bekämpft.
Das ist bedenklich. Es zeigt aber auch die Hilflosigkeit des Staates.
Nur mit solchen Methoden kann er an die Steuersünder herankommen, die
ihr Geld etwa in der Schweiz angelegt haben. Und das mangels eines
entsprechenden Steuerabkommens bislang mehr oder weniger unbehelligt.
Doch der Zweck dürfte auch in diesem Fall mal wieder die Mittel
heiligen. Allein durch das Bekanntwerden des CD-Kaufes dürften bei
einigen der Steuerhinterzieher die Alarmglocken klingeln. Einige
werden sich in den nächsten Tagen reumütig selbst anzeigen. Wie schon
in früheren Fällen ist zu erwarten, dass die Einnahmen, die
aufgeflogene Steuersünder dem Fiskus bescheren, die vier Millionen
Euro, die der Kauf der CD gekostet hat, um ein Vielfaches übersteigen
werden. Insofern mag das Geschäft anrüchig sein, aber auch lukrativ.
Und vor allem alternativlos. Der Staat muss aus Steuergerechtigkeit
hart gegen Steuersünder vorgehen, sonst macht er sich unglaubwürdig
und angreifbar. Auch wenn sich vermutlich Geldinstitute und findige
Anlageberater immer neue Wege ausdenken, wie ihre reiche Klientel den
Fiskus betrügen kann, muss der Druck dagegen aufrechterhalten und vor
allem erhöht werden. Das Beispiel Luxemburg zeigt, dass die laufende
Jagd auf Schwarzgeld-Anleger irgendwann von Erfolg gekrönt ist. Ab
2015 werden die Banken im Großherzogtum automatisch alle Daten ihrer
ausländischen Kunden an deren Heimatländer weitergeben. Die Schweiz
weigert sich noch, ihr Bankgeheimnis entsprechend zu lockern. Aber
die von Rheinland-Pfalz gekaufte CD könnte den Druck auf die
Eidgenossen erhöhen, dem Beispiel Luxemburgs zu folgen.



Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Oliver Haustein-Teßmer
Telefon: 0651-7199-483
oht@volksfreund.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

458493

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Junge Union gegen Kompromiss bei Frauenquote Düsseldorf (ots) - Die Vorsitzende der Jungen Union in Bayern, Katrin Albsteiger, hat sich gegen eine Absichtserklärung für eine feste Frauenquote in Aufsichtsräten ab 2020 ausgesprochen. "Ich bin gegen diese Quotenabsichtserklärung. Der Staat hat dem Aktionär, also dem Eigentümer des Unternehmens, nicht vorzuschreiben, wer in den Aufsichtsgremien zu sitzen hat und wer nicht", sagte Albsteiger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Dies wäre ein zu harter Eingriff in die Autonomie des Unternehmens. Außerdem mehr...

  • Rheinische Post: Kramp-Karrenbauer erwartet klare Mehrheit gegen rot-grünen Antrag zur Frauenquote / Gesetz noch in der nächsten Legislaturperiode Düsseldorf (ots) - Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) rechnet damit, dass Union und FDP den rot-grünen Antrag zur Frauenquote im Bundestag geschlossen ablehnen werden. "Ich bin mir sicher, dass die Koalition den Antrag von SPD und Grünen ablehnen wird", sagte Kramp-Karrenbauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Den Beschluss des Parteivorstands für eine Verschärfung im Wahlprogramm verteidigte die CDU-Politikerin. "Es ist richtig, dass die CDU mit dem Ziel einer gesetzlichen mehr...

  • Rheinische Post: Union will nach dem Anschlag in Boston Sicherheitskonzepte überprüfen Düsseldorf (ots) - Nach dem Anschlag in Boston sollten die Sicherheitsbehörden nach Überzeugung der Union den Schutz der Marathon-Läufe auch in Deutschland kontrollieren. "Es ist sicherlich sinnvoll, die Sicherheitskonzepte von großen öffentlichen Sportveranstaltungen zu überprüfen", sagte Unionsfraktionsvize Günter Krings der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Weil nicht alle möglichen Anschläge durch Kontrollen vor Ort verhindert werden könnten, sei es das Entscheidende, den Sicherheitsbehörden mehr...

  • Rheinische Post: Experte kritisiert zu hohe Minister-Pensionen in NRW Düsseldorf (ots) - Der Rechtswissenschaftler Heinrich Amadeus Wolff (Universität Frankfurt/Oder) hat das in Nordrhein-Westfalen bestehende üppige Versorgungssystem für Minister kritisiert und Änderungen empfohlen. "Ich verstehe die Sprünge nicht", sagte Wolff der Rheinischen Post (Mittwochausgabe). Er bezieht sich darauf, dass nach fünf Jahren Ministertätigkeit eine Pension von 4142 Euro brutto gewährt wird, sobald der Ex-Minister 60 Jahre alt geworden ist. Scheidet er nach acht Jahren aus, so winkt ihm eine Pension von 5136 Euro mehr...

  • Europa braucht die Ukraine, so der ehemalige Präsident Polens Kiew, Ukraine (ots/PRNewswire) - In rund 10 Jahren werde die EU den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union in die Hand nehmen müssen, da sie auf den Zugang zum ukrainischen Markt und auf Arbeitskräfte angewiesen sein werde. Das sagte der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski in einem Interview mit der Wprost, wie die Unian berichtet. Der ehemalige Präsident Kwasniewski geht davon aus, dass die EU, sollte sie jetzt einen Beitritt der Ukraine und der Türkei ablehnen, diese in 10 Jahren um den Beitritt bitten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht