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Schwäbische Zeitung: Die Bürger gut einbinden - Leitartikel

Geschrieben am 08-04-2013

Ravensburg (ots) - Einen grünen Anstrich suchen Parteien
mittlerweile gerne. Öko ist politikfähig und stimmenfördernd
geworden. Insofern ist es logisch, dass sich gerade die grün-rote
Landesregierung von Anfang an für einen Nationalpark in
Baden-Württemberg stark gemacht hat. Ein Schutzgebiet im
Nordschwarzwald, der einzigen für so eine Fläche in Frage kommenden
Region, ist zudem keine Erfindung der Regierung Kretschmann. Auch
schwarz-gelbe Vorgängerregierungen diskutierten schon darüber - in
unterschiedlicher Intensität allerdings.

Aus dem jetzt vorliegenden Gutachten lässt sich aber noch nicht
ableiten, alle Bedenken seien ausgeräumt. Grün-Rot muss sich
weiterhin am eigenen Anspruch messen lassen, die Bürgerschaft gut
einzubinden. Gegen zu großen Widerstand in einer Region lässt sich
mit einem Nationalpark keine Erfolgsgeschichte schreiben. Doch der
Druck auf die Gegner vor Ort hat sich verstärkt, nicht nur Stimmung
zu machen sondern Bedenken auch mit Fakten zu unterlegen. Viele
Befürchtungen jedenfalls werden von den Gutachtern widerlegt.

Zur Begleitmusik der teilweise aus dem Ruder gelaufenen Diskussion
um einen Nationalpark gehört auch der Widerspruch zwischen
öffentlicher und nicht-öffentlicher Äußerung. Hinter den Kulissen
haben sich längst Landräte und Bürgermeister auf den Weg gemacht,
doch bitte, fast auf den letzten Drücker, weitere Flächen in
Augenschein zu nehmen. Das könnte zu einem Geschacher verleiten, bei
dem am Ende nicht mehr ausschließlich fachliche Gründe den Ausschlag
dafür geben, wer denn nun den Zuschlag erhält. Noch mal genau zuhören
ist deshalb angesagt. Und danach transparent und fest entscheiden.

Es mag zwar noch immer für viele Zeitgenossen unvorstellbar sein,
der Natur freien Lauf zu lassen. Nur ist diese gar nicht immer zu
bändigen. Eine überschaubare Fläche aber lässt sich abgrenzen, ohne
dass die Welt aus den Fugen gerät - erst recht nicht in einem Areal,
in dem jetzt schon große Teile weitgehend sich selbst überlassen
sind.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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