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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Endlagersuche-Gesetz Historische Chance ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 08-04-2013

Bielefeld (ots) - Bei der Endlagersuche gibt es für die Politik in
Deutschland eine zweite Chance. Ein historischer Fehler könnte
endlich beseitigt werden: das sture Beharren auf Gorleben als
angeblich bestem und einzig denkbarem Standort für hochradioaktiven
Atommüll. Dabei haben sich beide Volksparteien nicht mit Ruhm
bekleckert: Die Standortentscheidung für den Salzstock in
Niedersachsen trafen 1977 Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und
Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU). 36 Jahre später ist die
Politik klüger. Momentan ist sie sogar so klug, und das ist wirklich
nicht ironisch gemeint, dass ein parteiübergreifender Konsens
zwischen Bund und Ländern zum Greifen nahe ist. Eingefädelt haben ihn
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel,
der grüne Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin und Baden-Württembergs
grüner Landesvater Winfried Kretschmann. Dem Land und vor allem den
geplagten Bürgern des Wendlands wäre zu wünschen, dass die
ergebnisoffene Suche noch vor der parlamentarischen Sommerpause per
Gesetz tatsächlich festgeschrieben wird. Spätestens seit dem Debakel
mit dem Salzstock Asse ahnen doch alle, dass Salz als Wirtsgestein
für den strahlenden Abfall alles andere als "alternativlos" ist. Doch
eine neue Suche ist erst die halbe Miete. Irgendwann einmal muss der
strahlende Müll irgendwo verbuddelt werden, vielleicht in Granit oder
vielleicht in Ton. Auch dann wird ihn wohl niemand vor der Haustür
haben wollen, selbst wenn die Begründung wissenschaftlich fundierter
ausfällt als bei Gorleben. Doch den Kopf in den Sand zu stecken geht
nicht. Da ist es besser, die Suche wenigstens so transparent und
offen wie möglich zu gestalten. Wenn die Politik jetzt nicht zeigt,
dass sie aus ihren Fehlern gelernt hat, besteht nicht einmal eine
winzige Chance auf eine mögliche Akzeptanz in der Bevölkerung.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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