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Allg. Zeitung Mainz: Klare Grenzen / Kommentar zu Merkel-Fotos

Geschrieben am 03-04-2013

Mainz (ots) - Bloß keine künstliche Aufregung, auf keiner Seite!
Würde niemand Angela Merkels Bade-Fotos betrachten, hätte kein
Paparazzo sie je geschossen. Empörung des Publikums ist also - fast
möchte man sagen: blanke - Heuchelei. Aber auch Politikerinnen und
Politiker, denen Ähnliches widerfährt wie jetzt der Kanzlerin,
sollten die Kirche im Dorf lassen. Es gilt die alte Regel: Wer sich
in den Regen stellt, wird nass. Heißt: Wer von Popularität
profitieren will und dafür durchaus auch mal herzige Bilder
arrangieren lässt, den kann es nicht verwundern, wenn auch mal
Deutlicheres von ihr/von ihm in Umlauf kommt. Merkels Ischia-Fotos
zeigen, wie Europas politisch wichtigste Frau (58), die normalerweise
16 Stunden am Tag arbeitet, im Urlaub im einteiligen Badeanzug
aussieht. Das ist interessant, aber Welten entfernt von einem
Skandal. Die Grenzen sind klar gezogen: Die Urteile höchster
europäischer und deutscher Gerichte darüber, wer wann wie
fotografiert werden darf, und wo die absolut geschützte Privatsphäre
beginnt, füllen dicke Bände. Und das Heer der Anwälte, die mit der
Durchsetzung von Persönlichkeitsrechten selbst reich und berühmt
werden, wächst. Warum auch nicht. Dabei ist Deutschland noch immer
eine Insel der Glückseligen. Dass Pressefreiheit in starkem Maße
Presseverantwortung bedeutet, ist hierzulande in den allermeisten
Journalistenköpfen fest verankert. Im Vergleich etwa zur britischen
Kampfjournaille, die mitunter Gossen-Niveau erreicht, ist der
deutsche Boulevard nachgerade feinfühlig. Hier wie dort wird die Hatz
nach Ruhm und Gewinn heftiger, nimmt der Voyeurismus zu.
Überempfindlichkeit hilft da nicht. Aber für vernünftige Maßstäbe
einzutreten und Eskalationen zu verhindern, ist Aufgabe jedes
Einzelnen an seinem Platz.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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