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Weser-Kurier: Zum Thema Mindestlohn schreibt der bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 02-04-2013

Bremen (ots) - Gerade erst war etwas Ruhe eingekehrt in die
Diskussion um einen flächendeckenden Mindestlohn - da meldet sich die
Wirtschaft zu Wort. Zu hoch sei dieser angesetzt, warnte der
Vorsitzende der Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt. Und er könnte zu
Lasten der Arbeitsplätze gehen. Eine Äußerung, die natürlich wenig
überrascht. Immer wieder werden von Kritikern des gesetzlichen
Grundgehalts Horrorszenarien entworfen, was wäre wenn. Arbeitsplätze
könnten verloren gehen, die Wirtschaft nachhaltig geschwächt werden.
Viel zu selten jedoch wird auf die positiven Auswirkungen verwiesen,
deren Eintritt nicht minder wahrscheinlich ist. Nicht nur die die
Steuereinnahmen könnten steigen. Auch die Erwerbseinkommen der
Haushalte dürften ein Plus verzeichnen, was am Ende wieder der
Wirtschaft zugute kommt. Denn wer mehr Geld in der Tasche hat, kann
auch mehr ausgeben. Wenn dadurch am Ende der hiesige Einzelhandel
angekurbelt würde, dann könnten am Ende sogar neue Arbeitsplätze
entstehen. Das wäre zwar schön - aber all dies sind auch nur
Rechenbeispiele. Was in Deutschland passiert, wenn ein
flächendeckender Mindestlohn kommt, vermag niemand so genau sagen.
Auch der Blick auf andere Länder, in denen ein solches Grundgehalt
bereits existiert, kann dabei höchstens ein Anhaltspunkt sein. Zu
verschieden sind die Grundvoraussetzungen. Fest steht aber: In
Großbritannien etwa hat die Einführung eines Mindestlohns keinerlei
Arbeitsplätze gekostet. Stufenweise hatte man dort geschaut, auf
welches Niveau dieser angehoben werden kann. Und dies könnte am Ende
auch für Deutschland funktionieren. Warum gleich an der Obergrenze
einsteigen, wenn diese auch nach und nach korrigiert werden kann?
Gerade die Lohnunterschiede in Ost- und Westdeutschland legen eine
solche Lösung nahe - denn ein hoch angesetzter Mindestlohn könnte
nicht nur Arbeitsplätze vernichten, sondern auch die Schwarzarbeit
beflügeln. Am Ende kommt es, wie so oft, auf die richtige Dosis an.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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