(Registrieren)

Bildungspaket gescheitert: Paritätischer fordert Rechtsanspruch auf Teilhabe

Geschrieben am 02-04-2013

Berlin (ots) - Als komplett gescheitert kritisiert der
Paritätische Wohlfahrtsverband das Bildungspaket für benachteiligte
Kinder und Jugendliche. Zwei Jahre nach Einführung würde nach wie vor
nur ein geringer Teil der Betroffenen erreicht, wie eine aktuelle
Umfrage des NDR zeige. Die Ergebnisse einer eigenen bundesweiten
Praxisbefragung des Verbandes belegten zudem, dass sich vielerorts
die Angebotsstruktur für junge Menschen sogar verschlechtert habe.
Der Verband spricht sich für die Einführung eines einklagbaren
Rechtsanspruchs für alle Kinder auf Angebote der Jugendarbeit
anstelle des Bildungs- und Teilhabepaketes aus.

"Die Regelungen sind und bleiben ein bürokratischer Murks, der an
der Lebensrealität Heranwachsender ebenso vorbeigeht wie an den
Strukturen vor Ort. Das Bildungs- und Teilhabepaket kommt bei den
Kindern nicht an und ist in seiner bisherigen Form nicht zu retten.
Besonders die Musik- und Sportgutscheine entpuppen sich als reine
Luftnummer und laufen vor Ort ins Leere", kritisiert Werner Hesse,
Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.

Wie eine bundesweite Befragung des Paritätischen von
Praktikerinnen und Praktikern aus der Kinder- und Jugendhilfe zeigt,
hat das Paket aus Praxissicht keinerlei positive Auswirkungen auf die
Weiterentwicklung der Bildungs- und Teilhabeangebote vor Ort.
Vielmehr werden bestehende Verhältnisse der sozialen
Angebotslandschaft und damit auch das Auseinanderklaffen zwischen
armen und reichen Stadtteilen und Regionen noch zementiert. Bereits
vorher bestehende Angebote seien ersetzt, dabei häufig aber sogar
verschlechtert worden, da Verfahren bürokratischer und die Hürden für
die Inanspruchnahme höher geworden sind.

Der Verband fordert die Einführung eines einklagbaren
Rechtsanspruchs auf Teilhabe im Kinder- und Jugendhilfegesetz. Für
Kinder im Hartz IV-Bezug und in anderen Haushalten mit niedrigen
Einkommen sei zudem die Kostenfreiheit der Maßnahmen zu garantieren.
"Mit komplizierten Zuständigkeitsregelungen und
verwaltungsaufwendigen Abrechnungsverfahren kann den Menschen ganz
offensichtlich nicht geholfen werden. Es wird Zeit für einen
intelligenten Neuanfang in der Organisation der Teilhabeleistungen",
so Hesse.

Mehr Informationen: www.kinder-verdienen-mehr.de



Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, eMail: pr@paritaet.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

455685

weitere Artikel:
  • Niedersachsen: Landesregierung plant Ausbildung und Einsetzbarkeit von Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen zu verbessern Hannover (ots) - Erfolgreicher Einsatz des bpa für eine verbesserte Ausbildung und Anerkennung von Pflegeassistenten gegen den Fachkräftemangel Die Landesregierung hat ein positives Zeichen im Kampf gegen den Fachkräftemangel gesetzt und einen Entwurf für eine neue Rahmenrichtlinie für die Berufsausbildung von Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen vorgelegt. Damit hat sie eine Initiative des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) aufgegriffen. Zukünftig werden die Pflegeassistenten erweitert qualifiziert mehr...

  • "Kliniken vertuschen Probleme bei Frühgeborenen" / Patientenvertre-ter und Gesundheitsexperten fordern Offenlegung / "Report Mainz", heute, 2. April 2013, 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Nach Ansicht von Patientenvertretern und Gesundheitsexperten vertuschen viele Kliniken Probleme bei der Frühchenversorgung. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" (heute, 2.4., 21.45 Uhr im Ersten). Patientenvertreter kritisieren, dass Komplikationen und Sterberaten bei Frühgeborenen nicht offen gelegt würden. Sie sehen vor allem wirtschaftliche Gründe als Ursache: Das Geschäft mit Frühgeborenen gilt für Kliniken als äußerst lukrativ. Kliniken befürchteten, so die Patientenvertreter, Frühchen als Patienten mehr...

  • "Report Mainz" analysiert 50 V-Leute in der Neonazi-Szene: Schwerste Straftaten, hohe Honorare, oftmals keine Strafverfolgung / heute, 2. April 2013, 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Das ARD Politikmagazin "Report Mainz" hat nach monatelanger Recherchearbeit insgesamt 50 V-Leute aus der Neonazi-Szene, die in den vergangenen Jahrzehnten aktiv waren, identifiziert und deren Wirken analysiert. Zwölf der 50 V-Männer haben während ihrer Tätigkeit Straftaten begangen, also fast jeder Vierte. Dazu gehören unter anderem Nötigung, Körperverletzung, Aufruf zum Mord, Waffenhandel, Bombenbau, Sprengstoff- und Brandanschläge. Mindestens sechs von ihnen wurden vom Verfassungsschutz sogar vor drohender Strafverfolgung mehr...

  • Schwere Vorwürfe gegen US-Armee und deren deutschen Vertragspartner wegen Beschäftigung ziviler Arbeitnehmer / "Report Mainz", heute, 2. April 2013, 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Die zeitweilige Beschäftigung ziviler Arbeitnehmer aus Deutschland bei Übungseinsätzen der US-Armee im bayerischen Hohenfels bezeichnet der anerkannte Frankfurter Arbeitsrechtler, Prof. Peter Wedde, im Interview mit "Report Mainz" als "Ausbeutung pur". Zu dieser Einschätzung gelangt der Direktor der Europäischen Akademie der Arbeit aufgrund der ihm von "Report Mainz" vorgelegten Arbeitsverträge, sonstigen Unterlagen und etlichen Schilderungen von Betroffenen. Bevor US-Streitkräfte Deutschland in Richtung Einsatz- mehr...

  • Reporter ohne Grenzen verurteilt Angriff auf ARD-Reporter in Aleppo Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen verurteilt den Angriff auf ein Team von ARD-Reportern im syrischen Aleppo, bei dem der Fernsehjournalist Jörg Armbruster schwer verletzt worden ist. "Journalisten sind nach dem Völkerrecht als Zivilisten geschützt", sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin. "Reporter ohne Grenzen ruft alle Kriegsparteien auf, gezielte Angriffe auf Journalisten zu unterbinden und zu verfolgen." Das Auto, in dem Armbruster mit seinem Hörfunk-Kollegen Martin Durm unterwegs war, geriet am Karfreitag mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht