(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu NSU-Prozess / Presse

Geschrieben am 27-03-2013

Osnabrück (ots) - Richter in der Pflicht

Das Oberlandesgericht München will juristisch alles richtig machen
beim NSU-Prozess - und handelt dennoch bei der Platzvergabe für
Journalisten ungeschickt und unsensibel. Niemand zweifelt daran, dass
die Richter die Regeln des Rechtsstaats einhalten und die Sicherheit
garantieren müssen. Verständlich ist auch die Sorge des Gerichts,
mutmaßlichen Tätern und ihren Anwälten einen Grund für ein
Revisionsverfahren zu liefern, etwa wegen eines Formfehlers. Das wäre
eine weitere Panne, nachdem im Umgang deutscher Sicherheitsbehörden
mit der rechtsextremen Terrorzelle NSU schon viel zu viel falsch
gelaufen ist.

Doch juristisch formal korrekt zu handeln, das ist bei diesem
außergewöhnlichen Strafverfahren notwendig, aber längst nicht
hinreichend. Angesichts der NSU-Mordopfer haben türkische und
griechische Journalisten ein besonderes Interesse an
Berichterstattung aus erster Hand. Als der Schweizer Wettermoderator
Jörg Kachelmann angeklagt war, hat das Gericht Belange Schweizer
Medien berücksichtigt.

Ein ähnliches Vergabeverfahren sollte jetzt erst recht möglich
sein. Daher sind die Münchner Richter in der Pflicht, mit allen
Mitteln doch noch eine praktikable und gleichzeitig juristisch
saubere Lösung zu finden. Zwar handelt es sich nicht um einen
politischen Prozess, aber mit Politik hat er dennoch sehr viel zu
tun.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

455235

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Berlin / East Side Gallery Osnabrück (ots) - Guten Morgen, Herr Bürgermeister Ein Loch ist im Denkmal: Die weltberühmte Berliner East Side Gallery wird demontiert - und keiner will es gewesen sein. Berlins Regierungschef Klaus Wowereit taucht ab, wie immer, wenn es kritisch wird. Ein profitorientierter Investor schafft Fakten: Im größten noch existierenden Mauerrest Berlins lässt er eine Durchfahrt reißen, um hinter dem Mahnmal auf dem früheren Todesstreifen Luxuswohnungen zu bauen. Und ein grüner Bezirksbürgermeister räumt schamvoll einen Fehler ein. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Schuldenkrise / Bundesregierung Osnabrück (ots) - Merkel, Hitler und die EU Muss das sein? Angela Merkel mit Hitler-Bärtchen und andere geschmacklose Vergleiche begleiten immer wieder die Schuldenkrise. In Zypern war das so, aber auch in Griechenland und anderen Krisenstaaten sind Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble schon übel attackiert worden. Dabei kommen sie doch, um zu helfen. Aber längst nicht alle danken es ihnen. Es ist deshalb berechtigt, wenn die Bundesregierung Rückendeckung durch die EU verlangt. Antideutsche Proteste sind unfair. Schon mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Konflikte / Nordkorea Osnabrück (ots) - Wahn und Geschäft Nordkoreas Kriegstrommeln ertönen seit Jahren. Jetzt werden sie jedoch immer lauter und aggressiver. Fast im Tagesrhythmus drohen die Kommunisten damit, Südkorea vernichten oder wahlweise die USA mit Atomraketen angreifen zu wollen. Das ist in jeder Hinsicht abstrus, aber es gibt leider keinen Knopf, um das Kampfgebrüll abzustellen. Auch fehlt die Möglichkeit, Diktator Kim Jong-un und seine Getreuen vor den Internationalen Strafgerichtshof zu stellen. Da wären sie besser aufgehoben als mehr...

  • Rheinische Post: Mehr Kirche wagen - unterm Kreuz = Von Frank Vollmer Düsseldorf (ots) - Treffen sich zwei Päpste - bis vor Kurzem fing so ein dummer Witz an. Genauer: Der Satz war der Witz. Jahrhundertelang war es undenkbar, dass ein Papst im Amt seinen Vorgänger hätte treffen können. Es waren daher bei aller freundlichen Herzlichkeit auch verstörende Bilder, die uns erreichten, als der Neue, Franziskus, den Emeritierten, Benedikt XVI., in die Arme nahm und mit ihm zum Gebet niederkniete. Unerhörtes war passiert. Alles neu. Und die ganze Welt sah staunend zu. Da liegt die Frage nahe: Sind diese Wochen mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Wunsch und Wirklichkeit Ausländische Fachkräfte sollen Pflegenotstand lindern Cottbus (ots) - Die gefühlte Lage mag so gar nicht zur tatsächlichen Misere passen. Lediglich 1,025 Prozent zieht Vater Staat den Arbeitnehmern für die gesetzliche Pflegeversicherung vom Lohn ab. Eine geringe Summe, wenn man bedenkt, dass die deutsche Gesellschaft rasant altert und der Pflegenotstand oft spürbar ist. Dass sich der demografische Wandel (noch) nicht stärker im Portemonnaie niederschlägt, hat mit dem inkonsequenten Handeln der Politik zu tun. Im vergangenen Jahr brachte die Bundesregierung eine Neufassung des Pflegegesetzes mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht