(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Schuldenkrise / Zypern

Geschrieben am 25-03-2013

Osnabrück (ots) - Die zweite Niederlage

Der Machtzirkel der Euro-Zone statuiert an Zypern ein Exempel. Er
zwingt das kleine Land zur Teilenteignung von Bankkunden, die ihr
Geld auf zyprischen Konten sicher wähnten. Zugleich zerschlägt er das
auf hohen Zinsen und niedrigen Steuern beruhende Geschäftsmodell des
Landes.

Nie zuvor hat eine europäische Institution so hart in die
wirtschaftlichen Belange eines EU-Mitglieds eingegriffen. Muss das
betroffen machen?

Sicher nicht des russischen Geldadels wegen, der auf der Insel
steuergünstig große Vermögen dem Zugriff Moskaus entzieht. Ebenso
wenig Mitgefühl gebührt den Erfindern und Profiteuren des zyprischen
Geschäftsmodells in der dortigen Finanzbranche. Deren Praktiken sind
vielen europäischen Regierungen seit Langem ein Dorn im Auge, führen
sie doch zu Steuerausfällen auch in der EU. Zyperns Notlage bietet
seinen Kritikern jetzt die günstige Gelegenheit, eine dreiste
Steuerpolitik zu beenden, für die in der Euro-Zone kein Platz ist.

Kann man sich darüber freuen? Nein, denn die Enteignungen
vermitteln den Eindruck eines unberechenbaren, vor nichts
zurückschreckenden Euro-Regimes. Die ersten Leidtragenden werden
einfache zyprische Bürger sein. Denn bricht das Bankengeschäft weg,
droht dem Land eine tiefe Rezession.

Das Griechenland-Debakel war die erste große Niederlage der
Währungsunion. Zypern ist die zweite.

Christian Schaudwet



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

454732

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Homo-Ehe / Frankreich Osnabrück (ots) - Zeichen der Verunsicherung Frankreich, das Land der Aufklärung, der großen Denker, die mit ihren Schriften einst Europa den Weg in die Moderne bereiteten, hat ein Problem: Den nächsten Schritt vorwärts will ein großer Teil der Gesellschaft nicht mittragen. Die Menschen, die als Gegner der gleichgestellten Homo-Ehe und eines Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare seit Monaten auf die Straßen gehen, sehen diesen Vorstoß nämlich keinesfalls als Schritt nach vorne oder auch nur in die richtige Richtung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Länder / Finanzen Osnabrück (ots) - Bewährungsprobe Welch nerviges Gezeter: Im Konflikt um den Länderfinanzausgleich streiten Geber und Nehmer wie die Kesselflicker. Die einen wollen nicht die vermeintlich Blöden sein, die für die angeblich Bescheuerten im Rest der Republik aufkommen müssen. Die anderen sprechen kurz und bündig von Wahlkampfklamauk und Show. Geht's nicht auch ein wenig sachlicher? Fest steht: Der Finanzausgleich muss reformiert werden - allein schon, weil neue Regeln wie die Schuldenbremsen zu beachten sind. Auch sollte mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Endlager-Thematik: "Endlich Bewegung" Regensburg (ots) - Seit Jahren ist der Weg zu einer vernünftigen Suche nach einem atomaren Endlager in Deutschland mit dicken Brettern vernagelt. Eines der Bretter ist der niedersächsische Salzstock Gorleben, in dem seit fast drei Jahrzehnten Erkundungsbohrungen stattfinden. Bislang haben Rot und Grün die Aufnahme von Gorleben in die ergebnisoffene Suche strikt abgelehnt. Beide Parteien sind in Niedersachsen noch mit der Losung in den Wahlkampf gezogen. Kein strahlender Müll ins Wendland! Doch nun gibt es zumindest etwas Bewegung. mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zu Zypern: "Rettungsdesaster" Regensburg (ots) - Das war knapp: Buchstäblich in allerletzter Minute haben sich die EU-Spitzen mit Zypern auf einen neuen Rettungsplan geeinigt. Während an den Märkten aufgeatmet wird, zeigt man sich auch in Brüssel erleichtert. Eine Pleite der Insel sowie der Austritt aus dem Euro konnte verhindert werden. Doch große Gefühlsausbrüche sind sicherlich fehl am Platz. Heute hüh, morgen hott: Die vergangene Woche war für den Euro eine Katastrophe. Das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung hat durch das Rettungsdesaster einen großen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar zur Euro-Kirse: der wahre Retter heißt EZB Düsseldorf (ots) - Zypern ist gerettet - und jeder Sparer in Europa kann sich wieder darauf verlassen, dass Bank-Guthaben unter 100 000 Euro geschützt sind. Warum nicht gleich so? Eine Woche lang hatten die Finanzminister mit der geplanten Teil-Enteignung der Kleinsparer Europa in Unruhe versetzt. Eine Woche lang hatten sie sich von einem Zwergstaat vorführen lassen, der den Schutz des russischen Vermögens über alles stellt und die eigenen Bürger über Tage nicht an ihre Konten lässt. Erst als die Europäische Zentralbank (EZB) drohte, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht