(Registrieren)

Leistungsschutzrecht: Bundesrat muss Schäden für deutsche Wirtschaft verhindern / eco empfiehlt Beachtung der SPD-Thesen zum Urheberrecht

Geschrieben am 21-03-2013

Köln (ots) - Kaum hat das Gesetz zum Leistungsschutzrecht den
Bundestag passiert, entfaltet es seine schädliche Wirkung: Mehrere
deutsche Online-Dienste haben ihr Angebot bereits eingestellt oder
eingeschränkt, da ein rechtssicherer Betrieb nach Inkrafttreten nicht
mehr möglich sein wird. Die Hoffnung der deutschen Internetwirtschaft
liegt somit auf dem Deutschen Bundesrat, der das
wirtschaftsfeindliche Vorhaben noch aufhalten kann.

Hauptziel verfehlt, stattdessen gewaltige Kollateralschäden: So
liest sich aus Sicht der deutschen Internetwirtschaft die Bilanz des
Leistungsschutzrechts für Presseverleger (LSR). Ursprünglich wurde es
von den großen Zeitungsverlagen gefordert, um Gewinne der
amerikanischen Internetriesen in ihre Kassen umzuleiten. Doch diese
können ihre bisherige Tätigkeit wohl unverändert fortsetzen.
Stattdessen mehren sich die innovativen Dienste aus der deutschen
Start-up-Szene, die ihr Leistungsangebot wegen der vom LSR
verursachten Rechtsunsicherheit einschränken oder gleich ganz
einstellen. Betroffen sind deutsche Portale,
Social-Network-Unternehmen und innovative Dienste im Bereich der
Informationsvermittlung.

eco - der Verband der deutschen Internetwirtschaft (www.eco.de)
hofft daher darauf, dass die SPD-Mehrheit im Deutschen Bundesrat das
Gesetz in der jetzigen Form stoppt und eine Annäherung an die Linie
der SPD-Bundestagsfraktion erreicht. Deren 2012 vorgestellten zwölf
Thesen zum Urheberrecht raten von der Einführung eines
Leistungsschutzrechtes ab und bieten sachgerechte Vorschläge, wie
Presseverleger ihre Rechte durchsetzen können, ohne den
Innovationsmotor Internetwirtschaft insgesamt zu beschädigen.

Oliver Süme, Vorstand für Politik, Recht und Regulierung bei eco,
sieht den Bundesrat deshalb in der Verantwortung: "Die deutsche
Internetwirtschaft ist ein Wachstumstreiber für das gesamte Land.
Dennoch schafft die Regierungsmehrheit solche völlig unnötigen
Risiken für ihren Erfolg. Wir hoffen daher, dass die SPD-geführten
Länder im Bundesrat ihre Wirtschaftskompetenz demonstrieren und ein
Vermittlungsverfahren einleiten, statt das Gesetz durchzuwinken."

Jedes andere Ergebnis wäre der Öffentlichkeit nach Sümes Ansicht
kaum zu vermitteln. "Es wäre grotesk, wenn die SPD-Länder sich gegen
das Know-how ihrer Experten im Bundestag stellen, zumal sie keinen
Vorteil daraus ziehen: Die Länder mit starken Presseverlagen sind
auch die mit den innovativen Internetunternehmen, die am meisten
unter dem missratenen Leistungsschutzrecht leiden."

eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit rund 600
Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln
Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem
Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen,
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und
der Nutzung von Inhalten.



Pressekontakt:
eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
Lichtstr. 43h, 50825 Köln
Web: www.eco.de

Nicole Chemnitz, Tel.: 0221/70 00 48-260, nicole.chemnitz@eco.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

453947

weitere Artikel:
  • Kinder und Jugendliche in Deutschland fühlen sich von der Politik im Stich gelassen Berlin (ots) - Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben den Eindruck, dass es die Bundesregierung zu wenig interessiert, was junge Menschen denken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes unter Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Noch schlechter ist es um das Ansehen der Kommunalpolitik bestellt. Hier haben nur 15 % den Eindruck, dass sich die Lokalpolitiker für junge Menschen und deren Anliegen interessieren. Gleichzeitig gaben mehr...

  • Barthle (CDU) kritisiert Zypern: Drei-Prozent-Beteiligung der Sparer wäre "möglicher Ansatz gewesen" / Hinz (Grüne): "Einleger-Summen über 100.000 Euro heranziehen" Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 21. März 2013 - Norbert Barthle (CDU) hat im PHOENIX-Interview die zypriotische Regierung für die Ablehnung der Beteiligung von Spareinlagen kritisiert. Eine Drei-prozentige Beteiligung wäre aus seiner Sicht "ein möglicher Ansatz gewesen, das Problem zu lösen". Deshalb sei "die Verantwortung bei der Regierung in Zypern" zu suchen, so Barthle. Mit Blick auf eine mögliche Hilfe Russlands für Zypern betonte Barthle, eine Kreditvergabe sei "nicht möglich", weil sich hierdurch der Schuldenstand des Landes weiter mehr...

  • Weltwassertag 2013: Wasserversorgung nicht privatisieren Berlin (ots) - Anlässlich des für den 22. März von der UNESCO ausgerufenen Weltwassertages hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung aufgefordert, sich gegen Bestrebungen zu Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung zu wehren. Noch sei es möglich, die geplante EU-Richtlinie zur europaweiten Ausschreibung kommunaler Wasserwerke zu stoppen, sagte der BUND-Wasserexperte Sebastian Schönauer. Geschehe dies nicht, öffne sich für internationale Wasserkonzerne ein Einfallstor mit unabsehbaren mehr...

  • Rheinische Post: Koalition einig bei Neuordnung der Managergehälter Düsseldorf (ots) - Union und FDP wollen Aktionäre von börsennotierten Unternehmen künftig dazu verpflichten, in der jährlich stattfindenden Hauptversammlung über die Vorstandsbezüge zu entscheiden. Das geht aus der Beschlussvorlage für den Koalitionsausschuss von Union und FDP am Donnerstagabend hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Das Aktienrecht soll geändert werden, um die Rechte der Eigentümer zu stärken. "Hierfür sollen den Hauptversammlungen börsennotierter Aktengesellschaften mehr...

  • Gröhe: Wir stehen für Offenheit und Toleranz - NSU-Morde müssen rückhaltlos aufgeklärt werden Berlin (ots) - Zum heutigen "Tag gegen Rassismus" der Vereinten Nationen erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Der 21. März hat als internationaler "Tag gegen Rassismus" eine jahrzehntelange Tradition. An diesem Datum bekundet die Weltgemeinschaft geschlossen ihre Solidarität mit allen Opfern von Rassismus. Wir als CDU Deutschlands stehen für Offenheit und Toleranz. Doch auch hierzulande gibt es Rassismus: Die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds hat in erschreckender Weise gezeigt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht