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Irak: Zivilbevölkerung leidet dramatisch unter Kriegsresten und Waffengewalt

Geschrieben am 19-03-2013

München (ots) - Zehn Jahre nach Beginn der anglo-amerikanischen
Militäroperationen im Irak leidet die Zivilbevölkerung des Landes
immer noch stark unter Waffengewalt. Die Gefahr, die von Millionen
von Minen und Blindgängern ausgeht, verschlimmert noch die Situation
der irakischen Bevölkerung, die bereits unter extrem harten
Bedingungen lebt. Handicap International reagiert mit
Aufklärungskampagnen im Süden des Landes und plant, die
Aufklärungsarbeit nun zunehmend auf Kleinwaffen auszuweiten.

Zwischen März 2003 und Januar 2012 wurden im Irak fast 250.000
Zivilisten getötet oder verwundet - dies entspricht täglich mehr als
75 zivilen Opfern bewaffneter Gewalt. Dabei machten Zivilisten fast
80% der registrierten Todesfälle im Irak aus. Die Anzahl der im Irak
im Umlauf befindlichen Kleinwaffen ist seit einiger Zeit noch
angestiegen. Diese Waffen fallen häufig in die Hände unerfahrener
Zivilisten. Mehr als die Hälfte der seit 2003 bei der
Zivilbevölkerung aufgetretenen Todesfälle oder Verletzungen wurden
durch Kleinwaffen verursacht. "Diejenigen, die Waffen in die Hand
nehmen, wissen oft nicht, wie man mit ihnen umgeht. Es passiert
häufig, dass während Feierlichkeiten Schüsse in die Luft abgegeben
und dabei Menschen verletzt oder sogar getötet werden", erklärt
Sylvie Bouko, Expertin von Handicap International für
Risiko-Sensibilisierung.

Minen und explosive Kriegsreste verschlimmern noch die Situation
der Zivilbevölkerung. Man vermutet, dass der Irak nach
jahrzehntelangen Konflikten das am stärksten von Minen und
Blindgängern belastete Land der Erde ist. Es wird vermutlich mehrere
Jahrzehnte dauern, die über 1.700 Quadratkilometer kontaminierter
Gebiete zu räumen. Seit 2001 wurden mehr als 20.000 Menschen Opfer
dieser Kriegsreste. Bei 80% der betroffenen Landflächen im Süden des
Landes handelt es sich um landwirtschaftlich genutztes Land, das von
den ärmsten Teilen der Bevölkerung bewirtschaftet wird. Diese
Kleinbauern haben keine andere Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu
verdienen, und setzen ihr Leben aufs Spiel, wenn sie die verminten
Flächen betreten.

Handicap International hat mit einer Ausweitung der Aktivitäten im
Irak reagiert. Die Organisation ist hier seit 1991 aktiv, führte
Minenräumungen und Aufklärungskampagnen durch und engagierte sich in
der orthopädischen Versorgung der Opfer. Handicap International
schult derzeit erneut irakische Mitarbeiter, um die Bevölkerung über
die Risiken durch Minen und explosiver Kampfmittelrückstände
aufzuklären. Ab April 2013 soll darüber hinaus Aufklärungsarbeit zu
Gefahren durch Kleinwaffen geleistet werden, um die Zahl der Unfälle
mit diesen Waffen zu verringern. Handicap International hofft, dass
die internationale Gemeinschaft bei einer Konferenz vom 18. bis zum
28. März in New York ein weitreichendes Abkommen zur Regulierung des
Handels mit Waffen abschließt.



Pressekontakt:
Information: Dr. Eva Maria Fischer
0176/99 28 41 35
www.handicap-international.de, www.streubomben.de, www.landmine.de


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